15. Januar 2015
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Willkommen in der digitalen Welt!

Herzlich willkommen liebe Zebrafans! Ich heiße Stefanie Welzel, arbeite seit einigen Jahren an einer Grundschule in NRW und interesse mich sehr für die digitale Medien und ihren Einsatz im Unterricht. In den folgenden Monaten möchte ich Ihnen einige praxisnahe Anregungen für Ihren eigenen Unterricht geben. Heute beginnen wir mit einem Überblick über die mediale Ausstattung zuhause und in der Schule.

Medien sind aus dem häuslichen Alltag der Kinder nicht mehr wegzudenken. Neben schon größeren und sperrigeren Medien wie Fernseher und Computer/Laptop, die in fast jeden Haushalt verfügbar sind (vgl. Studie Medienbildung an deutschen Schulen, S. 17, Berlin 2014), finden sich auch immer mehr mobile Geräte in den Familien: 98% aller Haushalte verfügten im Jahre 2013 über ein Handy/Smartphone, 12 % über einen Tablet. Allein 50% aller Kinder zwischen 6-13 Jahren besitzen ein eigenes Handy. Dass die Zahlen zukünftig aufgrund der steigenden Produktvielfalt und dem gesunkenen Anschaffungspreis stetig steigen sein werden, ist anzunehmen. Diese mobilen Geräte, ob nun eigene oder vor allem die Mitbenutzung der Eltern-Tablets/Smartphones, bieten häufig einen schnellen Zugang zum Internet und sind zeit- und ortsunabhängig flexibel einsetzbar.

Zuhause sind Medien, auch mobile Geräte, Teil der Lebensumwelt geworden. Gehen die Kinder allerdings in die Schule, betreten sie dort eine wenig medienaffine Welt: Häufig höre ich von Kolleginnen und Kollegen, dass sie froh sind, zumindest einen oder zwei PCs in ihrer Klasse zu haben. Manche sind sogar mit dem Internet verbunden, andere nicht. In anderen Schulen gibt es PC-Räume oder gar Laptopwagen, die je nach Engagement einzelner Lehrer/Kommunen gepflegt werden oder vor sich hin stauben, weil die Technik nicht funktioniert oder zu aufwendig in der Handhabung ist. Wieder andere Schulen haben noch gar nichts und werden dem Problem der Medienkompetenvermittlung sich selbst überlassen. Die Erfahrungen der Kolleginnen spiegeln sich auch in den Zahlen der aktuellen Studie zu Medienbildung an deutschen Schulen wieder (Studie Medienbildung an deutschen Schulen, S. 25): In Grundschulen stehen die wenigsten Medien (Laptop, Tablets,  Lernplattform, interaktive Whiteboards etc.) zur Nutzung bereit. Unterschiedliche oder eine nicht vorhandene Medienausstattung machen eine adäquate Vermittlung von medienpädagogischen Inhalten äußerst schwierig und häufig umständlich. Spannend ist die vorgenannte Studie auch, weil sie die Einstellungen und Kompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer betrachtet.


Integration der Medien in den Unterricht ist wichtig!

Dabei ist die Technik heute so weit, dass ein sinnvoller medienpädagogischer Einsatz einfacher und flexibler ist als je zuvor – in fast jeder Familie ist es vorhanden: Mobile Geräte wie Smartphones und Tablets. Sie bieten den Vorteil, dass sie dann verfügbar sind, wenn man sie braucht. Besitzt eine Schule eine bestimmte Anzahl von Tablets, die ausgeliehen werden können, kann sich Kollegen je nach Situation ein, ein paar oder mehr Tablets mit in den Unterricht nehmen. Dabei ist die Arbeit im Klassenraum nicht unbedingt notwendig: Sind die Kinder wie bspw. in offeneren Unterrichtssituationen gewöhnt, auch außerhalb des Klassenraumes in Nebenräumen oder Fluren zu lernen, so unterstützt das Medium das ortsunabhängige Lernen. Es lassen sich auch einzelne Tablets in den Unterricht integrieren, wenn eine Gruppe draußen arbeitet, während die Klasse im Klassenraum etwas anderes lernt. Auf diese Weise könnte auch das private Lehrer-Tablet im Unterricht mitbenutzt werden.

Doch was macht man mit den Tablets/ Smartphones im Grundschulunterricht? Egal, welches mobile Endgerät man hat, sie haben doch eines gemeinsam: Sie verfügen über ein Mikrofon und meistens zwei Kameras, mit der Fotos geschossen und Filme aufgenommen werden können. Diese Eingangskanäle – Audio und Foto/Video – erlauben es,  Unterrichtssituationen zu bereichern oder neu denken zu können. Das Spiel mit der Realität und die Möglichkeit, die Realität einzufangen und mit dieser zu arbeiten, bieten eine Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten in allen Fächern.

An meiner Schule stehen uns dreißig Tablets zur Ausleihe zur Verfügung. In den kommenden Monaten möchte ich Ihnen einfache und praxiserprobte Möglichkeiten zeigen, wie Sie mit einem oder mehreren Tablets ihren Deutschunterricht bereichern können. Auch Smartphones können für manche Unterrichtsszenarien eingesetzt werden. Bevorzugt werden aber die Unterrichtsszenarien mit dem Tablet, da dieses über eine größere Bildschirmfläche verfügt.

Ich freue mich, Sie mitnehmen zu dürfen auf dem Weg mobile Geräte möglichst natürlich und didaktisch wertvoll in den Unterricht zu integrieren!

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