2. Januar 2017
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Knobelaufgaben oder Problemaufgaben sind immer wieder Thema in Schulbüchern und auch in Tests wie Vera, TIMMS und PISA. Viele Lehrerinnen trauen sich oder ihren Schülern diese Aufgaben gar nicht zu. Sind Problemaufgaben wirklich so abschreckend? Wir helfen Ihnen in 5 Schritten zum Lösen von Problemaufgaben.


Schritt 1: Probieren Sie die Knobelaufgaben selbst aus!

Wenn Sie selbst einen Lösungsweg und die Lösung kennen, dann fällt es Ihnen viel leichter, den Kindern Tipps zu geben oder im anschließenden Gespräch die Beiträge der Kinder zu moderieren. Übrigens: Im Zahlenbuch-Lehrerband finden Sie zu solchen Aufgaben auch immer Vorgehensweisen und Lösungen.


Schritt 2: Lassen Sie die Kinder probieren!

Geben Sie den Kindern genügend Zeit, sich alleine oder mit einem Partner mit der Aufgabe zu beschäftigen. Geben Sie allenfalls Tipps, welche Problemlösestrategie die Kinder verwenden könnten. Eine dieser Methoden bietet sich bei den meisten Knobelaufgaben an:

  • mit Plättchen legen
  • eine Skizze zeichnen
  • Aufgabe nachspielen

Schritt 3: Beziehen Sie die Eltern ein!

Wenn Kinder Knobelaufgaben mit nach Hause bringen, bitten sie häufig ihre Eltern um Hilfe. Die Eltern versuchen dann z.B. die Aufgaben algebraisch zu lösen und wundern sich dann, dass die Kinder in der Grundschule schon Gleichungen mit 3 Unbekannten lösen sollen. Das sollen sie natürlich nicht! Aber die Eltern wissen nicht, dass die Kinder lernen, die Aufgaben mit anderen Methoden zu lösen: nämlich z.B. durch Probieren. Erklären Sie den Eltern auf einem Elternabend, wie Sie die Aufgaben mit den Kindern bearbeiten und bitten Sie darum, zu Hause auch nur diese Methoden anzuwenden. Ein guter Tipp: die Eltern mögen diese Methoden selbst einmal ausprobieren!


Schritt 4: Besprechen Sie die Lösungwege der Kinder!

Geben Sie den Kindern nach der Bearbeitung Zeit, ihre verschiedenen Lösungswege im Rahmen einer Mathekonferenz vorzustellen, bzw. die der anderen kennenzulernen. Die Kinder lernen und vertiefen dabei alle prozessbezogenen Kompetenzen (Problemlösen, Kommunizieren, Argumentieren und auch Darstellen und Modellieren). Kinder, die keine eigenen Lösungswege gefunden haben, lernen die Wege der anderen kennen und können sie anschließend selbst ausprobieren (vgl. Schritt 5).


Schritt 5: Lassen Sie die Kinder weitere Aufgaben bearbeiten!

Die Kinder können entweder dieselben Aufgaben noch einmal auf anderen Wegen lösen oder die Lösungsstrategie auf ähnliche Aufgaben mit anderem Zahlenmaterial anwenden. So haben die Kinder die Möglichkeit, das Gelernte zu verinnerlichen. Anschließend können die Kinder sich selbst Aufgaben ausdenken und gegenseitig stellen oder in einer Klassenkartei sammeln.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Knobelaufgaben? Tun Sie’s oder tun Sie’s nicht? Teilen Sie Ihre Meinung oder Ihre eigenen Erfahrungen mit uns.

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