Was sind Zahlenmauern?
Das Format „Zahlenmauern“ verlässt das eingeübte Aufgabenformat des Terms. Die Kinder müssen zwar immer noch addieren und subtrahieren, verlassen aber die gewohnte Schreibweise und öffnen sich für eine neue Wahrnehmung. Das Fehlen der Operationszeichen verlagert den Lösungsweg in den Kopf und führt zu einer weiteren Abstraktionsebene.
Das Anwenden von Zahlenmauern fördert das Verständnis von Addition und Subtraktion.
Für den Anfangsunterricht und für lernschwache Kinder empfiehlt sich eine handelnde Vorstufe des Arbeitens mit den Zahlenmauern mit Hilfe von einfachen Bausteinen.
Handelnde Vorstufe mit Bausteinen (Foto: Marion Quast)
Das Arbeitsblatt zur Zahlenmauer passt auf ein A4-Blatt. Mehrfach kopiert, laminiert und ausgeschnitten ist es für alle im Folgenden beschriebenen Einsatzmöglichkeiten verwendbar. Dazu passen die Kopiervorlagen mit den Zahlenkarten.
Es ist ratsam, die einzelnen Zahlen mehrfach zur Verfügung zu stellen. Besonders bei der Erweiterung des Zahlenraumes über 20 hinaus bietet es sich an, blanko Zahlenkarten bereitzustellen und diese mit einem nicht permanenten Folienstift zu beschriften.
Illustration: Oliver Eger
Das Spiel „Mauerbau“ ist ein Spiel aus den MiniMax Kopiervorlagen zum inklusiven Fördern, Klasse 1. Unter diesem Beitrag findet ihr die Zahlenmauer, die Zahlenkarten und das Spiel als Download.
Das Spiel Mauerbau
Spielanleitung: 2 Grundsteine werden ausgelegt (siehe Bild). Abwechselnd wählt jedes Kind eine passende Zahl und baut sie in die Mauer ein.
Material: Zahlenkarten und Zahlenmauer (blanko)
Spiel-Varianten:
- Veränderung des Zahlenraums
- andere Steine vorgeben
- größere Mauern bauen
- Zielstein vorgeben
- Zahlenkarten begrenzen
- Karten aufteilen und Gewinner ermitteln (wer zuerst alle Karten ablegen kann)
Anleitung des Spiels, (Illustration: Angelika Citak)
Mit Zahlenmauern differenzieren
Das Prinzip der Zahlenmauern kann sehr leicht in unterschiedlichen Zahlenräumen und mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden angewandt werden. Es eignet sich also für alle Klassenstufen und bietet Aufgaben auf allen Anforderungsniveaus. Alle Kinder einer Klasse können mit den Zahlenmauern arbeiten, egal, ob sie lernschwach oder besonders begabt sind.
Variante 1
Die Grundsteine werden vorgegeben. Das Kind muss die Grundsteine jeweils addieren und die Ergebnisse darüber eintragen.
Variante 2
Hier müssen einige oder alle Steine durch Subtrahieren oder Ergänzen ermittelt werden.
Differenzierung Variante 1, (Foto: Marion Quast)
Differenzierung Variante 2 (Foto: Marion Quast)
Variante 3
Nur der Zielstein ist vorgegeben. Es gibt mehrere Lösungen.
Variante 4
Für sehr leistungsstarke Kinder oder für die höheren Klassenstufen kann der Zahlenraum erweitert werden. Je höher die Zahlen werden, desto mehr empfiehlt sich ein abwischbarer Folienstift. Dafür müssen die Mauerelemente laminiert werden.
Differenzierung Variante 3, (Foto: Marion Quast)
Differenzierung Variante 4, (Foto: Marion Quast; Illustration: Oliver Eger)
Zahlenmauern zum Knobeln
Schnelle Rechner brauchen oft mehr „Futter“, da sie sich sonst langweilen. Prima, wenn man etwas zur Hand hat, das zum Unterrichtsstoff passt! Umdenken, Lösungswege selber finden, ausprobieren – all das geht auch mit den Zahlenmauern.
Variante 1
Für den Fall, dass die Mauer auf dem Kopf steht, muss subtrahiert werden, z.B. 15 – 8 = 7. Die Kinder müssen nun darauf achten, dass die Zahlen von links nach rechts kleiner werden, da sonst nicht subtrahiert werden kann. Statt der 7 und 8 kann ganz unten der Zielstein mit z.B. 1 vorgegeben werden. Das erhöht die Schwierigkeit und schränkt die möglichen Lösungen ein.
Variante 2:
Einigen Kindern gefällt es, eine große Mauer selbst zu füllen. Oft reichen dafür mehrere Blankomauern. Durch die Vorgabe einer Zahl, z.B. in der Mitte, können die Schwierigkeit und der Anreiz erhöht werden.
Knobeln Variante 1, (Foto: Marion Quast)
Knobeln Variante 2, (Foto: Marion Quast)
Variante 3:
Diese Aufgabe ist schwieriger, als sie auf den ersten Blick aussieht. Die Kinder müssen sich für einen geeigneten Lösungsweg entscheiden, die jeweils andere Zahl treffen und auch alle übrigen Steine sinnvoll füllen.
Knobeln Variante 3, (Foto: Marion Quast)
Illustration: Oliver Eger
