25. Juli 2018
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Sommerferien! Übernehmt ihr im kommenden Schuljahr eine Englischklasse? Dann könnt ihr die Sommerferien nutzen, um eure Englischkenntnisse aufzufrischen. Und was bietet sich hier mehr an, als englische Lektüren zu nutzen? Die spannendsten Lektüren dieses Sommers habe ich für euch vorab gelesen.


Celeste Ng Little Fires Everywhere

Shaker Heights ist ein Vorort in Cleveland Ohio. Hier ist alles geregelt. Der Rasen darf eine bestimmte Länge nicht überschreiten, die Mülltonnen sollen hinter dem Haus gelagert werden, damit ja nicht der Eindruck einer Unordnung entstehen kann. Hier lebt Elena Richardson seit ihrer Kindheit. Nun ist sie Mutter von vier Kindern, verheiratet mit einem erfolgreichen Anwalt.

Sie selbst schreibt Kolumnen für die Lokalzeitung. Ihr Leben ist wohl geordnet und verläuft in ruhigen, vorhersehbaren Bahnen – bis zu dem Tag, an dem sie die allein erziehende Künstlerin Mia als Mieterin in ihrer Wohnung aufnimmt. Mia und ihre Tochter Pearl sind von einem Geheimnis umgeben – und Elenas Passion, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen, mündet in einem großen Feuer, das ihre Tochter Isabel legt – und das schließlich ihr Haus in Grund und Asche legt.

Die 1980 in Hongkong geborene Autorin schildert das Leben in Shaker Heights eindrucksvoll und macht sich gemeinsam mit ihren Leserinnen und Lesern auf die Spur, was eine „gute“ Mutter ausmacht. So stellt sie die junge Bebe Chow vor und entwickelt deren Kampf um ihr Baby, das sie ursprünglich ausgesetzt hatte, damit es ein besseres Leben haben könnte als sie selbst.

Dieser Kampf spaltet schon bald Shaker Heights und ganze Familien, so auch die Richardsons. “Little Fires Everywhere” ist das zweite Buch von Celeste Ng und ist im Verlag Penguin Random House erschienen. Es ist – für Lehrkräfte, die nicht Englisch unterrichten – auch wunderbar in der Übersetzung von Brigitte Jakobeit unter dem Titel „Kleine Feuer überall“ im Verlag dtv zu lesen. Eine besondere Empfehlung darüber hinaus ist der erste Band von Celeste Ng “Everything I Never Told You”.


J.L.Carr. A Month in the Country.

Dieses kleine Büchlein – erschienen im Penguin Classics Verlag – führt seine Leserinnen und Leser nach England. Wer einmal in Yorkshire war, weiß um die Schönheit dieser Landschaft. Hier soll der junge Tom Birkin im Jahr 1920 in der örtlichen Kirche ein Wandgemälde freilegen. Er selbst ist Veteran des Ersten Weltkrieges und hat sehr mit den Erlebnissen dort zu kämpfen.

Auch die Trennung von seiner Frau muss er verarbeiten. Nach und nach gelingt ihm dies während des Monats auf dem Land. Der moderne Klassiker der englischen Literatur wurde im Jahr 1980 nominiert für den Booker Prize und erhielt in eben diesem Jahr den Guardian Fiction Prize. Verfilmt wurde die Novelle im Jahr 1987.

Die deutsche Übersetzung von Monika Köpfer erschien im April 2018 im Dumont Verlag als Taschenbuch.

Buchtipp, Ribblehead-Viadukt in Yorkshire

Ribblehead-Viadukt in Yorkshire


Graham Norton Holding

Liebhaber und Liebhaberinnen stiller Krimis werden das Taschenbuch aus dem Verlag Hodder Paperbacks mögen. Sie werden in das südliche Irland geführt – in den Ort Dundee. Hier scheint das Leben beschaulich und wenig aufgeregt zu sein – bis zu dem Tag, an dem auf der Burke-Farm Knochenreste gefunden werden. Sergeant PJ Collins entwickelt im Rahmen dieses Falls ungeahnte Kräfte.

In der deutschen Übersetzung von Karolina Fell ist das Büchlein ab Oktober im Verlag Rowohlt auch als Taschenbuch erhältlich.

Fiona Barton The Child

Dieser packende Thriller ist im Corgi Verlag erschienen. Auf einer Baustelle in England wird ein Babyskelett gefunden. Die Journalistin Kate Waters ist von diesem Fund fasziniert und macht sich auf die Spur nach den Wurzeln des Babys. Wer ist ist Mutter – und was haben die Frauen, die wir im Rahmen der Geschichte kennen lernen, damit zu tun? Das Buch bleibt bis zum Ende ein page-turner – und endet unvermutet.

Auf Deutsch ist das Buch in der Übersetzung von Sabine Längsfeld im Wunderlich Verlag erschienen.


Lucy Clarke A Single Breath

Ich war noch nie dort – aber dieses Buch, das bereits im Jahr 2014 erschienen ist, lädt uns Leserinnen und Leser ein, nach Tasmanien zu reisen. Hier möchte Eva, die kurz nach ihrer Hochzeit ihren Mann bei einem Unfall verloren hat, nach seiner Familie und nach seinen Geschichten suchen. Sie findet diese tasmanische Familie und taucht immer tiefer in deren Geheimnisse ein.

Begleitet wird die packende Story durch atemberaubende Schilderungen der Landschaft. Spannend bis zur letzten Seite und ein echter Schmöker- und auch in der Übersetzung von Claudia Franz unter dem Titel „Der Sommer, in dem es zu schneien begann“ auf Deutsch im Verlag Piper als Taschenbuch erhältlich.


Mein absoluter Favorit in diesem Sommer: The Couple Next Door.

Dieser knapp 350 Seiten umfassende Thriller,  der US-amerikanischen Autorin Shari Lapena ist kaum aus der Hand zu legen, wenn man mit dem Lesen erst einmal begonnen hat. Erschienen ist der Thriller im Corgi Verlag.

Ein Baby verschwindet aus seinem Bettchen, als seine Eltern bei einer Dinnerparty bei den Nachbarn sind. Und nun beginnt die Suche – lebt es noch? Wenn ja, wo ist es? Psychologisch raffiniert lenkt Lapena durch diesen Thriller.

Kaum glaubt man, den Fortgang der Geschichte zu kennen, wird man durch unerwartete Wendungen von dieser Spur geführt. Es ist ein Buch, das komplett ohne blutige Szenen auskommt, sondern von den stillen Tönen lebt. Auch in der deutschen Übersetzung von Rainer Schumacher ist die spannende Lektüre ein passender Urlaubsbegleiter für Strandkorb und Co. (Bastei Lübbe).

Welche (englischsprachigen) Bücher habt ihr im Reisegepäck?

 

Schöne Lesestunden wünscht euch

Alexandra von Plüskow-Kaminski

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