10. Dezember 2017
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In unserem letzten Adventsbeitrag haben wir euch bereits von den Weihnachtstraditionen in Deutschland, England und Finnland berichtet. Ihr habt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Länder kennengelernt und festgestellt, dass das Weihnachtsfest überall eine zentrale Rolle spielt, aber dennoch sehr unterschiedlich gefeiert werden kann. Für einen kleinen kreativen Exkurs haben wir euch zu jedem Land ein paar Postkarten zum Basteln und Ausmalen geschenkt, die direkt zu Weihnachten verschickt werden können. Außerdem haben wir uns unglaublich über all eure lieben Kommentare gefreut.

Es ist immer wieder schön mit euch in Kontakt zu treten und zu erfahren, welche internationalen Weihnachtstraditionen euch ansprechen und wo ihr zur Weihnachtszeit gern einmal hinreisen würdet. In unserem heutigen Beitrag möchten wir euch wieder ein paar Länder vorstellen, in denen auf ganz andere Art und Weise das Weihnachtsfest gefeiert wird. Dazu haben wir uns auch noch etwas für eure weihnachtliche Unterrichtsgestaltung überlegt. Ihr findet es wie gewohnt unter dem Beitrag zum kostenlosen Download. Und auch heute soll es wieder ein Geschenk für euch geben…


Weihnachten in Griechenland – von Schiffen, Kobolden und Glücksmünzen

Für die Griechen ist die besinnliche Weihnachtszeit etwas ganz Besonderes. Sie stellen Weihnachtsbäume auf und schmücken diese mit den schönsten Kugeln, Lichterketten und Anhängern. Auch hier beginnt die Weihnachtszeit, wie in Deutschland, am 24. Dezember. Dennoch gibt es einige Dinge, die sich unterscheiden. In Griechenland wird bis zum 6. Januar im neuen Jahr gefeiert. Außerdem werden dort nicht nur Weihnachtsbäume schön und auffällig geschmückt, sondern auch ein ganzes Schiff mit vielen Lichterketten bestückt. Das ist Tradition in Griechenland und dient dazu, der vielen Seefahrer zu gedenken, die das Weihnachtsfest nicht in der Heimat bei ihren Familien verbringen können.

Am Morgen des 24. Dezembers kann man beobachten, wie die Kinder fröhlich singend von Haus zu Haus ziehen. Begleitet von Triangeln verbreiten sie so die Nachricht von der Geburt Christi. Dieses Lied nennt sich „Kalanta“. An jedem Haus gibt es für die fleißigen Sänger Süßigkeiten, klassische griechische Weihnachtsgebäcke oder ein paar Münzen. Während der zwölf Nächte in der Weihnachtszeit treiben in Griechenland Kobolde ihr Unwesen. Sie dringen in die Häuser der Bewohner ein, um dort Schabernack zu treiben und Verwüstungen anzurichten. Um sich vor den frechen kleinen Kobolden zu schützen, zünden die Griechen ein Feuer im Kamin, welches bis zum Ende der Weihnachtszeit brennen soll.

Kobold

Anders als bei uns in Deutschland, müssen die Kinder sich mit den Geschenken in Griechenland etwas gedulden. Sie erhalten diese erst zum Jahreswechsel. Dann wird auch traditionell ein griechisches Brot gebacken, das einen ganz besonderen Inhalt hat. In diesem Brot befindet sich eine kleine Münze. Wer diese Münze findet, der wird im neuen Jahr besonders viel Glück erhalten und alle Sorgen bleiben fern von ihm.


Warum in Italien gleich vier Mal Weihnachten gefeiert wird

Auch für die Italiener ist Weihnachten ein großes und wichtiges Fest, das sie mit ihren Liebsten, ausgiebigem Essen und schön geschmückten Häusern feiern möchten. Allerdings wird hier eher in der Öffentlichkeit geschmückt, als in den eigenen Wohnungen und Häusern. Das Schmücken beginnt hier bereits am 6. Dezember. Das ist der Tag des San Nicola. In vielen Wohnzimmern stehen nun auch Weihnachtsbäume. Das wichtigste für die Italiener ist jedoch die Krippe, die man fast überall finden kann. Die Italiener sind sehr religiös und so sind ihnen Traditionen und Bräuche sehr wichtig. Schon am 13. Dezember wird das zweite Mal gefeiert. Dies ist der Tag der Santa Lucia, an dem die Armen beschenkt werden sollen.

In Italien spielt neben den religiösen Traditionen auch die Familie eine wesentliche Rolle. Deshalb ist die Weihnachtszeit auch hier ein großes Fest der Liebe und des Zusammenhalts. In der Nacht vom 24. zum 25. Dezember gehen die italienischen Familien gemeinsam in die Kirche, singen zusammen Lieder und beten. Hier werden oft auch Spenden für arme Menschen gesammelt. Das richtige Weihnachtsfest ist dann am 25. Dezember. Hier kommt das Jesuskind und beschert die Kinder am frühen Morgen mit Geschenken. Die Kinder dürfen ihre Geschenke entweder vor der Schlafzimmertür oder unter dem italienischen Weihnachtsbaum auspacken. Hier gibt es dann auch ein großes Festmahl und einen Kuchen, der ähnlich wie unser beliebter Christstollen ist, aber eher wie ein Gugelhupf aussieht. Er nennt sich „Panettone“.

Hexe-Befana

Das vierte Weihnachtsfest in Italien wird am 6. Januar gefeiert. An diesem letzten Weihnachtsfeiertag gibt es einen ganz besonderen Gast. Am Vorabend hängen die Kinder dafür bereits ihre Strümpfe an dem Kamin oder stellen ihre Schuhe bereit für die Gaben. Wenn es dann Nacht ist, kommt die gute Hexe „La Befana“  durch den Schornstein gesaust. Die artigen Kinder können sich auf Süßigkeiten und andere kleine Geschenke freuen. Die Kinder, die im letzten Jahr jedoch böse waren, finden am nächsten Morgen nur Kohlestücken in ihren Schuhen oder Strümpfen. Aber sie haben noch Glück: Die Kohle in ihren Schuhen ist meist nicht echt, sondern eine Zuckermasse, die schwarz gefärbt wurde und der echten Kohle sehr ähnlich sieht.


Das Julfest im schwedischen Lichterglanz

Schwedische Flagge

Wenn wir an Weihnachten denken, denken wir auch oft an das schwedische Weihnachtsfest. Für die Schweden ist das Julfest, wie es dort genannt wird, eines der wichtigsten Feste des Jahres und wird bereits Wochen vorher geplant. Aber was macht denn Schweden eigentlich zum Weihnachtsland schlechthin? Natürlich der Lichterglanz im Schnee und typischer schwedischer Glühwein: der Glögg. Dieser besteht aus Rotwein mit Korn oder Wodka und weihnachtlichen Gewürzen, Mandeln und Rosinen. Auch in Schweden steht das Weihnachtsfest ganz im  Zeichen der Familie und der Nächstenliebe und die Weihnachtszeit beginnt am ersten Advent. Dann wird auch der sogenannte Julbock aufgestellt. Das ist ein Ziegenbock, der aus Stroh gefertigt wird und ein Symbol für die schwedische Weihnachtszeit darstellt.

Anfang Dezember stimmen sich die Schweden zudem mit einem großen Weihnachtsgesang auf das kommende Fest ein. Mehr als 20.000 Menschen singen dann gemeinsam Weihnachtslieder und genießen die besinnliche Zeit. Mittlerweile hat sich dieser Brauch fest etabliert und ist Startschuss für die schwedische Vorweihnachtszeit. Ein weiteres Highlight ist das Lucia-Fest am 13. Dezember. Die Lucia ist die Lichterkönigin Schwedens. Ihr zu Ehren finden weihnachtliche und prunkvolle Umzüge statt. Geführt werden diese Umzüge traditionell von einem schwedischen Mädchen in einem weißen Gewand. Um die Taille hat es ein rotes Seidenband geschwungen. Das Fest der Lichterkönigin trägt den Gedanken, Freude und Licht in die grauen Wintertagen zu bringen.

schwedische Lucia

Am 24. Dezember findet dann das große Weihnachtsfest in Schweden statt. Am Morgen werden Freunde und Verwandte besucht und mit einem stimmungsvollen „God Jul“ begrüßt. In Schweden kommt jedoch nicht der Weihnachtsmann, um die Geschenke zu bringen. Wie auch in Griechenland gibt es kleine Kobolde, die eine besondere Rolle an Weihnachten spielen. Anders als dort sind die Kobolde hier jedoch die Weihnachtswichtel und bringen die Geschenke. Die Kobolde in Schweden tragen die Namen Tomte, Tomtebisse und Nisse. Sie sind rot gekleidet und kommen mit großen Rentierschlitten angereist. Um die Kobolde freundlich und großzügig zu stimmen, stellen die Kinder Milchbrei vor die Tür. Während die Kobolde diesen naschen, können die Kinder die Geschenke auspacken. Vorher jedoch wird in Schweden an Weihnachten ein mehrgängiges Festmahl genossen, das aus den unterschiedlichsten Delikatessen besteht und mit einem süßen Nachtisch endet.


Idee für eure weihnachtliche Unterrichtsgestaltung

Höraufgabe mit Bildkarten

Einsetzbar zu den Weihnachtsgeschichten aus Griechenland, Italien und Schweden haben wir für euch Bildkarten erstellt. Diese können von den Schülerinnen und Schülern ausgeschnitten und den richtigen Ländern zugeordnet werden, nachdem ihr ihnen die Bräuche und Traditionen dieser Länder vorgelesen habt. Im Anschluss daran können die Bildkarten eingeklebt und ausgemalt werden.

Bildkarten Weihnachten

Ihr könnt noch etwas gewinnen

Wir haben auch ein Geschenk für euch: Schreibt uns einfach, welche Weihnachtstradition euch am besten gefällt. Die ersten 10 Kommentatoren unter diesem Beitrag erhalten einen Code zum kostenlosen Download der Deutsch-App Lesen lernen 1 mit Zebra.

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Eine besinnliche Vorweihnachtszeit wünscht euch

Sophie

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