4. September 2023
54

Auf der didacta haben wir ihn das erste Mal vorgestellt: Den Lautlesetutor – die Innovation zum flüssig Lesen lernen! Ab heute gibt es den Lautlesetutor bei uns zu kaufen und wir haben nicht nur exklusive Infos für euch, sondern auch ein Interview mit dem Erfinder des Lautlesetutors.


Der Lautlesetutor, oder kurz LaLeTu, hat bereits für die ein oder andere (natürlich positive!) Aufregung gesorgt. Im März dieses Jahres, pünktlich zur didacta in Stuttgart, gingen wir gemeinsam mit dem Start-up Digi Sapiens an den Start.

Der Lautlesetutor ist ein digitales Tool, das die Lautleseleistung von Lernenden genau analysiert und anschließend eine zielgerichtete Förderung ermöglicht.

Neben tollen Vorträgen der Gründer, konntet ihr schon erste Einblicke in die Anwendung erhalten und euch sogar für die Testphase registrieren.
Seitdem habt ihr uns immer wieder gefragt: „Wann geht es denn los mit dem LaLeTu?“ oder „Wo können wir den LaLeTu kaufen?“.
Und wir können endlich sagen: Ab jetzt! Bei uns.

Messe

Was ist der Lautlesetutor?

Gut lesen zu können ist eine unverzichtbare Kompetenz im Alltag, die zusätzlich Kreativität, Fantasie und Konzentration fördert.
Mit Hilfe des Lautlesetutors werden Kinder spielerisch zu guten Lesern. Der Lautlesetutor ist ein digitales Tool auf Basis einer KI, welche die Laut-Leseleitung der Kinder auf einzigartige Weise analysiert. Außerdem motiviert es die Kinder und ermöglicht eine zielgerichtete und differenzierte Förderung. Dank einer großen Auswahl an Kinderbüchern, aller Texte aus unseren Klett-Lehrwerken sowie eines wertschätzenden und motivierenden Feedbacks ist die Grundlage für besseres Lesen gelegt.

Logo Laletu

Ihr bekommt als Lehrkraft eine individuelle Analyse zur Leseleistung jedes Kindes oder der ganzen Klasse. Neben einer leicht verständlichen Ergebnisanalyse könnt ihr auch die Entwicklung eurer Lernenden/der Klasse über das gesamte Schuljahr hinweg sehen.
Die Technologie, die hinter LaLeTu steckt, bleibt dabei intuitiv bedienbar.


Wie funktioniert der Lautlesetutor?

Die Lernenden bekommen von ihren Lehrkräften Texte oder Lesezeit zugewiesen. Die Texte lesen die Kinder laut vor – daher braucht das Kind für die Nutzung ein Tablet oder einen Computer mit Mikrofon und WLAN-Anschluss. Nach Erfüllen der Aufgabe erhalten die Kinder sofort ein wertschätzendes Feedback.

Die fachliche Grundlage des LaLeTu wurde gemeinsam mit führenden Leseforschern entwickelt. So ist eine valide und objektive Bewertung sichergestellt.  Dabei berücksichtigt der LaLeTu unter anderem Teilkompetenzen wie Lesefehler, Lesegeschwindigkeit und Stimmdynamik. Und selbstverständlich wird permanent an weiteren Features gearbeitet😊.

All das bieten wir euch natürlich absolut datenschutzkonform an! Die Verwaltung der personenbezogenen Daten entspricht höchsten europäischen DSGVO-Anforderungen.

So funktioniert der LautLeseTutor

Erfahrt mehr über die Inhalte, Lizenzen und Preise unter www.klett.de/laletu


Vom der Idee zur Realität: Ein Interview mit dem Gründer Daniel Iglesias

Um euch noch mehr Einblicke rund um die Welt des LaLeTus geben zu können, haben wir uns den Gründer Daniel Iglesias geschnappt und ihn für euch interviewt. Viel Spaß!

Hallo Daniel, magst du uns kurz etwas über dich und deinen Werdegang erzählen?

Ja, gerne. Ich bin mit einer Lehrerin verheiratet und habe zwei Kinder: Eine Tochter, die nächstes Jahr in die Schule kommt und einen Sohn, der eineinhalb Jahre alt ist.

Daniel Iglesias; Digi Sapiens, Frankfurt am Main

Daniel Iglesias; Digi Sapiens, Frankfurt am Main

Meine berufliche Karriere begann mit einer Ausbildung zum Fachinformatiker bei einer großen Bank. Anschließend studierte ich berufsintegriert Wirtschaftsinformatik an der Frankfurt School of Finance & Management. In den Jahren nach meinem Studium übernahm ich unterschiedlichste Rollen im Kontext der Digitalisierung von Bankprozessen als Angestellter bei Großbanken, Beratungshäusern, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder als Freiberufler.

Zuletzt war ich Experte für Digitalisierungsstrategien für Bundes- und Landesförderbanken.

Wie kamst du auf die Idee des Lautlesetutors?

Anfang 2019 stand ich an einem beruflichen Scheideweg und fragte mich, warum Bildungsaufstieg mal besser und mal schlechter gelingt. Bei meinen Recherchen lernte ich, dass Lese- und Sprachkompetenz zu den wichtigsten Faktoren zählen, die sich ungeachtet aller sonstigen Rahmenbedingungen gut beeinflussen lassen. Insbesondere Lautleseübungen sind lt. Leseforschern hierbei sehr effektiv. Die Ursachen, dass diese nicht im ausreichenden Maße zum Einsatz kommen, sind Lehrkräftemangel, heterogene Klassen und häufig fehlende Möglichkeiten der Eltern. Die Scham, sich vor der Klasse beim lauten Lesen zu blamieren und die Präferenz für Digitales im Privaten sind weitere Gründe.
Ich zerbrach mir lange den Kopf, was ich hier mit Hilfe von Technologie tun könnte. Den Geistesblitz hatte ich, nachdem ich mitbekam, wie fasziniert meine damals einjährige Tochter auf meine Interaktionen mit dem Smart Speaker eines großen Onlinehändlers reagierte.
Die Idee für den Lautlesetutor war geboren: Sprachtechnologie nutzen, um Lesefähigkeit zu messen und zu fördern – kombiniert mit tollen Inhalten und spielerischen Elementen, die die Motivation der Lernenden langfristig erhalten. Lehrkräfte sollten durch aussagekräftige Berichte und Analysen jederzeit im Bilde über den Stand und die Entwicklung Ihrer Lernenden sein und ihre kostbare Zeit gezielt allokieren können.
An der Tatsache, dass der LaLeTu erst im September 2023 an den Start geht, wird klar, dass es sich hierbei um kein leichtes Unterfangen handelte. Es war kapitalintensiv, erforderte viel Expertise hochspezialisierter Computerlinguisten und nicht zuletzt Unmengen an Trainingsdaten, die es noch zu generieren galt.

Was ist das Besondere am Lautlesetutor?

Er weist gleich mehrere Besonderheiten auf, die so nur beim Lautlesetutor gibt:

  • Er ist eine -echte- Innovation! Er enthält als erste Softwarelösung weltweit eine für den Breiteneinsatz geeignete Sprachtechnologie, die Leseflüssigkeit auf Grundlage von deutschen Kinderstimmen messen kann.
  • Neben den passgenauen Texten der Klett Lehrwerke, stehen über 1.000 eigens kuratierte Kinder- und Jugendbücher von renommierten Kinder- und Jugendbuchverlagen zur Verfügung.
  • Bei jedem einzelnen dieser Bücher kann eine farbliche Silbentrennung hinzugeschaltet werden, die Schriftgröße und -art können variiert werden und Zeilen- und Wortabstände sind anpassbar.
  • Er verfügt über ein zweigliedriges Motivations- und Incentivierungsmodell: Medaillen, die nach jeder Sitzung die Individuelle Leistung belohnen und Auszeichnungen, die erst langfristig mit Fleiß, Zuverlässigkeit und Leistungszuwachs erreicht werden können.
  • Wir pflegen einen engen Austausch mit Lehrkräften und renommierten Leseforschern. Mit den Erkenntnissen entwickeln wir die Funktionen kontinuierlich weiter und optimieren unsere Inhalte-Bibliothek. So können sich Nutzer des Lautlesetutors sicher sein, dass sie sich für das komfortabelste und wirksamste Werkzeug seiner Klasse entschieden haben.

Welche Rolle spielt die KI (Künstliche Intelligenz) für das Produkt?

Eine zentrale Rolle. Sprachtechnologie ist einer der ältesten Einsatzbereiche künstlicher Intelligenz. Wichtig ist uns aber hervorzuheben, dass die Technologie kein Selbstzweck ist. Sie soll entlasten und unterstützen – keineswegs ersetzen. Unser Ziel ist es, dass Lehrkräfte mit Hilfe des Lautlesetutors Ihre Kräfte auf das Wesentliche konzentrieren können: Auf die individuelle, persönliche und emphatische Förderung und Forderung von Lernenden des kompletten Leistungsspektrums. Dabei sollen sie selbst entscheiden können wir intensiv Ihnen der Lautlesetutor zur Hand gehen soll.

Der Lautlesetutor basiert auf fundierter Wissenschaft, wer steckt denn neben euch noch dahinter?

Der Lautlesetutor ist das Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit. Wir werden von Anfang an intensiv und eng von Leseforschern der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und von der Goethe Universität in Frankfurt begleitet und beraten. Mainz ist mit seinem Lehrstuhl der Buchwissenschaften vertreten. Frankfurt mit pädagogischer Psychologie und Deutsch Didaktik.

Ein wesentlicher Teil unseres fachlichen Knowhows stammt aus dieser Kooperation und hat die Entstehung aller Aspekte des Lautlesetutors maßgeblich geprägt.

Warum ist der Lautlesetutor so wichtig für die Schulen?

Der letzte IQB-Bildungstrend und die aktuelle Iglu-Studie haben eindrücklich gezeigt, dass wir im Bereich der Lesekompetenz eine breit angelegte Anstrengung unternehmen müssen, um die Lesekompetenz unserer Jugend auf den Stand zu bringen, der in einer Wissensgesellschaft erforderlich ist.

Der Lautlesetutor wirkt sich auf mehreren Ebenen positiv aus:

  • Er entlastet die existierenden Lehrkräfte, indem eine hochgradig differenzierte, individuelle Leseförderung auf Grundlage objektiver Kriterien ermöglicht und dabei die Leistungsentwicklung transparent macht.
  • Er motiviert sowohl schwache als auch starke Leser und wir hoffen, dass er durch seine große, hochwertige Buchauswahl viele zuvor „leseferne“ Lernende für das Medium Buch begeistern wird.
  • Die Bildungsforschung zeigt ferner, dass Lautleseübungen ein tolles Mental-Training sind. Regelmäßig praktiziert, steigern sie die Konzentration und die kognitive Leistung als solches. Davon dürften die Lernenden auch in anderen Fächern profitieren.

Wie stellst du dir den Lautlesetutor im Schulalltag vor?

Der Lautlesetutor ist ein Werkzeug für konzentrierte Einzelarbeit. Folglich werden die Aufgaben insbesondere als Hausaufgabe erledigt. Alternativ können sich die Lernenden auf mehrere Räume oder in Stille Bereiche der Aula oder des Schulhofes zurückziehen – Hauptsache es ist möglichst leise um sie herum. Neben besserer Konzentration und weniger Störgeräuschen für die Technologie, hat das auch den Vorteil, dass weniger sozialer Druck für die Lernenden entsteht. Denn im falschen Moment ausgelacht zu werden, kann langfristig negative Folgen für das Selbstvertrauen und die Lesemotivation haben; insbesondere für introvertierte, leseschwache oder des Deutschen nicht ausreichend mächtige Lernende.

Kannst du uns schon etwas über die Zukunft vom Lautlesetutor erzählen?

Zunächst freuen wir uns über den erfolgreichen Launch des Lautlesetutors und die großartige Resonanz im Rahmen unserer wissenschaftlich begleiteten Erprobungsphase. Auch die Rückmeldung auf der Didacta zeigten uns, dass wir mit dem Lautlesetutor auf dem richtigen Weg sind und auf großen Bedarf treffen.
Mit dem Launch endet unsere Arbeit aber keinesfalls. Die vorhandenen Funktionen müssen kontinuierlich optimiert und es muss auf Nutzerrückmeldung reagiert werden. Und schließlich gibt es neben der Leseflüssigkeit noch weitere wichtige Bereiche der Lesekompetenz, die wir zukünftig mit einzigartigen, besonders innovativen Lösungen fördern möchten. Es lohnt sich also die Nachrichten zum Lautlesetutor im Blick zu behalten.

Vielen Dank für das interessante Gespräch. Du hast uns einen sehr guten Einblick in den Lautlesetutor gegeben.

Danke!
54 Personen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Klicke aufs Herz und sag Danke.