5. März 2020
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Das zweite Halbjahr läuft und der Alltagsstress nimmt überhand? Eine Aufgabe jagt die nächste und ihr wisst gar nicht, wo euch der Kopf steht? Dann wird es Zeit, innezuhalten und sich kleine Ruhe-Inseln im Schulalltag zu schaffen. Ich habe euch ein paar Tipps hierfür zusammengestellt.


Energieräuber identifizieren

Festzustellen, was eure Energie frisst, ist gar nicht so einfach. Am besten nehmt ihr Zettel und Stift zur Hand und notiert die Situationen, die euch besonders unter Druck setzen. Auch ist es hilfreich, Abend für Abend als Routine kurze Notizen zum Tag zu machen. Lasst dann Revue passieren, wo euch Energie geraubt wurde. Wenn ihr ein kleines Tagebuch führt, könnt ihr im Nachgang zurückblättern und erkennt gegebenenfalls Zusammenhänge zwischen den einzelnen Situationen, in denen euch die Energie fehlte.

Notizen schreiben

Eigenreflexion

Mithilfe der Eigenreflexion lassen sich Energieräuber und Energiespender gut feststellen. Hilfreich ist es auch, sich zu fokussieren und beispielsweise ein Ziel der Woche festzulegen. Etwa:

  • In dieser Woche möchte ich pro Tag einmal meditieren.
  • In dieser Woche erledige ich Verwaltungsaufgaben umgehend, wenn diese anfallen.
  • In dieser Woche nehme ich mir drei Mal Zeit für den Sport.
  • In dieser Woche lobe ich meine Schülerinnen und Schüler bewusst.

Am Ende der Woche schaut ihr euch euer Ziel noch einmal bewusst an und reflektiert, wann euch dieses Ziel besonders gut gelungen ist. Was brauchtet ihr dafür? Wer oder was hat euch dabei unterstützt?

Licht, Lampe, Strom

Ich wünsch’ mir was

Wenn ihr einige Situationen erkannt habt, die euch besonders stressen, solltet ihr überlegen was ihr benötigt, damit ihr diese Situationen zukünftig als nicht so stressig erlebt.

  • Wie sähe die optimale Situation aus?
  • Was braucht ihr in der Situation, damit sie sich besser anfühlt?
  • Wer oder was kann euch dabei unterstützen?

Hierbei ist das Träumen durchaus erlaubt. Überlegt euch dann, was hilfreich für euch wäre, die Situation besser zu gestalten.

Entschlacken

Entschlackt die Situationen bewusst. Wenn es darum geht, beispielsweise für mehr Ordnung im Klassenraum oder Arbeitszimmer zu sorgen, so hilft es, die Zehn-Griffe-Regel anzuwenden. Gewöhnt euch an, zehn Handgriffe nebenbei oder im Vorübergehen rasch zu erledigen (Blätter vom Boden aufheben, eine Tasse wegbringen, eine Jacke in die Fundkiste bringen …).

So habt ihr das Gefühl, etwas erledigt zu haben und gleichzeitig schaffen diese kleinen Handgriffe mehr Ordnung. Auch solltet ihr Dinge, die innerhalb von drei bis fünf Minuten zu erledigen sind, gleich erledigen. So schiebt ihr sie nicht mühsam vor euch her und müsst diese immer bedenken. Das können sein: ein Zettel an die Kollegin, ein Anruf bei einem außerschulischen Lernpartner, eine kurze Bestellung, das Abheften von Unterlagen.


Im Jetzt sein

Nebenbei etwas zu erledigen heißt aber nicht, sich nicht im Hier und Jetzt zu befinden. Zum Beispiel sollte bei Gesprächen mit Eltern, Kolleginnen und Kollegen oder auch mit Schülerinnen und Schülern die volle Aufmerksamkeit gewährleistet sein. Komplexe Gespräche sollten also nicht zwischen Tür und Angel stattfinden, sondern zu einem vorher vereinbarten Termin in ungestörter Umgebung.

Energieressourcen

Welche anderen Dinge sind es, die euch Energie geben? Ist es ein Gespräch mit einem Kollegen oder einer Kollegin? Ist es ein kleiner Spaziergang, den ihr zwischen dem Unterrichtsvormittag und dem Nachmittag machen könnt? Gibt euch eine Yogaübung zwischendurch Kraft? Hilfreich sind kurze Meditationen, wie ihr sie zum Beispiel mithilfe von 7 Mind oder Balloon durchführen könnt. Auch lohnt es sich, eine Morgenroutine zu entwickeln. Zum Beispiel das Trinken einer Tasse Kaffee, bevor alle anderen in der Familie aufstehen oder ein Dankbarkeitsritual.


Wenn viele Aufgaben im Schulalltag anstehen, lohnt sich der Blick auf die Prioritäten. Was ist nun besonders wichtig, was kann geschoben werden? Wo könnt ihr Aufgaben entschlacken, sodass sie euch nicht so stark unter Druck setzen und was braucht ihr dafür? Bestimmt habt ihr noch viele weitere Ideen, die euch aus dem Alltagsdruck helfen. Ich würde mich freuen, wenn ihr diese mit uns teilt.

Herzliche Grüße

Alexandra v. Plüskow-Kaminski

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