15. März 2024
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In unserem lebhaften und oft schnelllebigen Schulalltag können Ruhe- und Konzentrationsübungen einen unschätzbaren Beitrag zum Wohlbefinden und zur Entwicklung unserer Schülerinnen und Schülern leisten. Sie sorgen für eine kurze Pause im Schultrubel, um Kräfte zu sammeln und sich erneut zu fokussieren. Zugleich sind solche Übungen eine wirksame Methode zur Stressreduktion. Sie schaffen eine Atmosphäre der Gelassenheit im Klassenzimmer, die für das emotionale Gleichgewicht der Kinder von großer Bedeutung ist.


Anleitungen für die Übungen

Ich möchte meine Lieblingsübungen vorstellen, welche schnell und ohne großen Aufwand durchgeführt werden können.

  • Die ruhige Minute ODER Was hörst du?

Mindestens ein Fenster (Frische Luft!) wird weit geöffnet. Die Kinder schließen die Augen und nehmen eine Minute lang alle Außengeräusche wahr. Nach Ablauf der Zeit erzählen die Kinder, was sie gehört haben (z. B. Vogelgezwitscher, vorbeifahrende Autos). Es folgt ein zweiter Durchlauf, indem die Kinder sich nochmal auf zuvor Erzähltes konzentrieren können (z. B. Wie viele unterschiedliche Vögel kannst du hören?).

Illustration Sanduhr
  • Was ist es?

Die Lehrkraft sucht sich auf dem Pult oder im Klassenzimmer ca. sechs kleine Gegenstände (z. B. Radiergummi, Büroklammer, Magnet, Stift, Klebestift, Taschentuchpackung). Den Kindern werden alle Gegenstände gezeigt. Es muss dann absolut still im Klassenzimmer werden. Für die Kinder nicht sichtbar, lässt die Lehrkraft einen Gegenstand, hinter einem aufgeschlagenen Buch versteckt, fallen. Die Kinder vermuten, um welchen Gegenstand es sich gehandelt hat. Evtl. sollen die Kinder ihre Vermutung sogar begründen (z. B. es klang weich). Dies wird auch mit den anderen Gegenständen durchgeführt.

Illustration Büroklammer
  • Was fehlt?

Die Klasse kommt in einen Sitzkreis. In die Mitte des Sitzkreises werden ca. sieben Gegenstände aus dem Klassenzimmer gelegt (z. B. Mütze, Heft, Buch, Federmäppchen, Schnellhefter, Schal, Trinkflasche). Die Kinder schauen sich die Gegenstände gut an, merken sich diese und schließen die Augen. Die Lehrkraft oder ein Kind wählt einen Gegenstand aus und nimmt diesen weg. Die Kinder öffnen auf ein Zeichen ihre Augen. Der fehlende Gegenstand wird benannt. Das Spiel kann mehrmals wiederholt werden. Um es etwas schwieriger zu machen, kann außerdem die Reihenfolge der Gegenstände verändert werden oder ein Gegenstand ausgetauscht werden (z. B. Mütze weg, Handschuh hin).

Illustration Sitzkreis

Ruhe- und Konzentrationsübungen können in ritualisierter Form ein Werkzeug für eine positive Lernatmosphäre sein und den Grundstein für Achtsamkeit und Selbstregulation legen.

Schließlich fördern Ruhe- und Konzentrationsübungen auch soziale Kompetenzen. Kinder lernen Rücksicht zu nehmen und die Bedeutung von Stille und persönlichem Raum zu respektieren. Diese sozialen Fähigkeiten sind für ein harmonisches Miteinander im Klassenzimmer unerlässlich.

Ich wünsche viel Freude beim Ausprobieren!

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