Frühlingshafte Stimmung im Klassenzimmer verbreiten: Wunderbar mit Haikus zu zaubern!
Bevor ihr oder die Kinder vor lauter Sonnenstrahlen eure Gedanken nicht mehr klar fassen könnt, greift zu Stift und Papier. Denn mit nur wenigen Worten lassen sich frühlingshafte Gedanken verbreiten, die allen gute Laune machen und für jede Menge Spaß im Klassenzimmer sorgen. Alles was ihr dazu benötigt sind Stift, Papier und euren Verstand. Ihr wollt wissen wie? Dann lest doch mal rein.
Haikus sind eine sehr alte japanische Gedichtform und gelten als kürzeste Gedichte der Welt. Masaoka Shiki (1867–1902) hat die besondere Form eines Gedichtes zum ersten Mal als Haiku benannt: Es besteht in der Regel aus drei Wortgruppen, die vertikal aneinandergereiht werden. Dabei kann die erste 5, die zweite 7 und die dritte wiederrum 5 Silben enthalten. Das ist aber nur ein Konstrukt, welches unseren Grundschülern die Welt ein bisschen einfacher machen kann. In der ursprünglichen japanischen Form ging es um Laute. Sehr viel mehr zur Entstehung könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.
Illustration: Martina Burghart-Vollhardt, Kamen
Vom Gedanken zum Gedicht – Haikus in ihre Form bringen
5-7-5 oder wie war das nochmal? Ihr seid auf dem richtigen Weg, denn ein Haiku baut ihr folgendermaßen auf:
- Zeile 1 enthält 5 Silben
- Zeile 2 enthält 7 Silben
- Zeile 3 enthält 5 Silben
Ihr seht also: Es kommt also nicht auf die Anzahl der Wörter an, sondern wie viele Silben zu hören sind. Wichtig ist daher, beim kreativen Schreiben ein besonderes Augenmerk auf die Silbenstruktur der Wörter zu legen. Kinder, denen das noch schwerfällt, können in der Entwicklung der phonologischen Bewusstheit unterstützt werden. Mit der FRESCH-Strategie Schwingen lernen sie, die einzelnen Silben der Wörter wahrzunehmen. In unseren Niko Sprach und Lesebüchern könnt ihr diesbezüglich nochmal genauer nachlesen.
Haikus und andere frühlingshafte Gedichte im Deutschunterricht
Traditionelle Haikus sind vor allem für die Darstellung von Jahreszeiten geeignet wie schon unsere Winter-Haikus zeigten. Denn in Japan gilt die Versprachlichung der Jahreszeiten durch sog. Kigo (= Jahreszeitenwörter) als besonders. Selbstverständlich könnt ihr euch aber auch andere Gedichte durchlesen und im poetischen Frühling versinken. Eine kleine Auswahl findet ihr in unserem Piri Sprach-Lese-Buch 3.
Bis dahin viel Spaß
L.-M.
