17. November 2022
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Ein alter Brauch

Die Vorweihnachtszeit ist eine besondere Zeit, vor allem für Kinder. Überall duftet es nach Selbstgebackenem, bunte Lichter hängen in den Straßen und an Häusern. Alles wird gemütlich, irgendwie magisch. Und so ist es in Skandinavien schon lange Brauch, dass zum 1. Dezember ein Wichtel (sog. Nisse in Schweden, Tomte in Norwegen und Dänemark) in die Häuser einzieht und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest vergrößert.

Der Wichtel wohnt hinter einer kleinen Wichteltür, die sich meist oberhalb einer Fußleiste befindet.  Als kleines Helferlein des Weihnachtsmanns oder Christkinds hat er allerhand zu tun, ist aber auch zu jeder Menge Streiche und Unfug bereit. Außerdem stellt er den Kindern Aufgaben, die sie erledigen sollen. Da der Wichtel tagsüber schläft und nachts aktiv ist, ist es für die Kinder jeden Morgen eine große Überraschung, was sich der Wichtel neu hat einfallen lassen.


Ein Wichtel im Klassenraum

Mir gefällt die Idee vom Klassenwichtel und dass die Kinder jeden Morgen gespannt in die Klasse kommen, um zu schauen, was dieser nachts getrieben hat, schon lange. Aus diesem Grund darf in meinem ersten Schuljahr in diesem Jahr ein Wichtel auf keinen Fall fehlen. Gerade das erste Schuljahr ist für die Magie, die von Weihnachten ausgeht, noch zu begeistern.

Bei uns wird der Wichtel den üblichen Adventskalender ersetzen.

Ich war mit den Eltern am Elternabend schnell einig, dass ein Adventskalender mit Kleinigkeiten zum Spielen und Naschen nicht unbedingt sein muss, und dass gemeinsame Aktivitäten wertvoller sein würden. Wichtel und Adventskalender waren mir insgesamt zu viel. Deswegen wird der Wichtel die gemeinschaftlichen Aktionen jeden Tag mitbringen; entweder als Belohnung oder als Aufgabe. Das kann zum Beispiel eine Vorlesestunde, eine Spielestunde, Plätzchenbacken, das Gestalten eines Gemeinschaftsbildes etc. sein.

Meine vollständige Liste mit den Ideen findet ihr unten im Download.


Vorbereitung

Einen Wichtel im Klassenraum zu Gast zu haben bedarf einer guten Vorbereitung.

  • Wie heißt der Wichtel?
  • Brauche ich noch Zubehör?
  • Welche Streiche soll er spielen?
  • Welche Aufgaben verteilt er an die Kinder?
  • Was schreibe ich in die Briefe?

Mein Tipp: Notiert euch vorab (lieber etwas genauer), an welchem Tag was passieren soll und was ihr braucht. So gebt ihr auch kein unnötiges Geld aus 😉.

Einen Namen für den Wichtel zu finden fand ich ähnlich schwer wie die Namenssuche bei unserer Tochter. Er sollte nicht allzu lang sein, aber auch kein Name aus der Top 10 Liste sein. Hier sind Jonte, Tomte (sicherlich durch Astrid Lindgrens Tomte Tummetott sehr bekannt), Alvi, Nisse sehr beliebt. Den Namen für unseren Wichtel hat am Ende mein Freund ausgesucht: Francis. Nicht unbedingt nordisch, aber irgendwie passt es 😊.

Aber natürlich können auch Mädchen Wichtel sein.


Was braucht der Wichtel?

Am allerwichtigsten ist natürlich die Wichteltür. Die meisten sind etwa 10cm groß und in vielen Varianten erhältlich. Um kenntlich zu machen, dass bald ein Wichtel einzieht, kannst du vor der Stelle im Klassenraum Baustellenschilder aufstellen. So sehen die Kinder, dass hier demnächst was passiert. Das sorgt für Aufregung und Neugierde.

Das übrige Zubehör hängt von dem ab, was euer Klassenwichtel alles erlebt und welche Streiche er spielt. Durchforstet hier auch mal die einzelnen Wichtel-Blogseiten. Die meisten stellen Briefpapier, Umzugskartons, etc. als Download zur Verfügung.

Wichteltür

Veranstaltet euer Wichtel nachts ein Autorennen, so brauchst du ein kleines Rennauto, etwas Mehl oder Puderzucker (um die Strecke erkennbar zu machen). Wenn er sich an der Tafel zu schaffen gemacht hat, dürfen kleine Fußspuren und/oder Handabdrücke nicht fehlen. Hierfür habe ich mir Stempel bestellt.

Wenn es nachts ein Konzert mit dem Mandarinenorchester gab, benötigst du Mandarinen, einen Edding, um den frechen Früchten ein Gesicht zu malen und evtl einen kleinen Taktstock (ein kleiner Ast).

Eine Idee wäre es auch, dass die Kinder einen Wunschzettel schreiben oder malen. Ich verzichte darauf, da zu viele Kinder kein Weihnachten feiern.

Die Briefe des Wichtels an die Klasse brauchen nicht zu lang sein. Im ersten Brief stellt sich der Wichtel vor, erzählt ein bisschen von sich und warum er sich gerade in dieser Klasse niedergelassen hat und stellt die erste Aufgabe. In anderen Briefen bedankt er sich für das Erfüllen der Aufgabe oder die Hilfe der Kinder oder erzählt etwas über seinen nächtlichen Streich.

Der Kreativität sind an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt. Und sollte doch mal Leerlauf entstehen, dann darf der Wichtel auch erkältet sein und einfach nur um eine Tasse Tee bitten 😉.

Sharing is caring….

Bis zum 1.12. ist es nicht mehr allzu lange. Um dir ein wenig Arbeit zu ersparen, findest du neben den Ideen und Zubehör-Liste auch acht Vorlagen für die Wichtelbriefe unten im Download.

Ich wünsche euch eine tolle Vorweihnachtszeit mit euren Klassen und Wichteln!


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