24. Juli 2015
14

Der Klett Kinderbuchverlag erregt bei mir regelmäßig erhöhte Aufmerksamkeit, nicht nur, weil er „Klett“ im Namen trägt, sondern weil er immer wieder pädagogisch wertvolle und für Groß und Klein sehr unterhaltsame Bücher auf den Markt bringt. So auch „Das Buch über uns“. Dieses Buch hat es besonders in sich.
Eigentlich bin ich als Deutsch-Redakteurin im Klett Grundschulverlag bzgl. des Leselernprozesses vom Fach. Ich sage bewusst eigentlich, denn privat bin ich in diesem Bereich die letzten zwei Jahre schwer auf die Probe gestellt worden:  Mein Kind fing während des Erlernens der Schreibschrift an, plötzlich wieder auf die Lautanalyseebene zurückzuspringen. Kurz zur Info: Bereits nach der achten Schulwoche in der ersten Klasse musste Rosa sich mit dem Schreibschriftlehrgang auseinandersetzen. Der Druckschriftlehrgang war natürlich noch nicht abgeschlossen. Die Laute spielten Bingo in Rosas Kopf. In diese Bingo-Trommel einmal hineingeraten, wollte Rosa nur allzu ungern nach einem Buch greifen, schon gar nicht laut vorlesen, denn diesbezüglich hatte sie im Deutschunterricht leider schlechte Erfahrungen gemacht. Und das im Bücherparadies: die Wohnzimmerregale bis zur Decke gefüllt mit Büchern, der Kinderbücherschrank mit Vorlese- und Erstlesebüchern schreiend: „Hol mich heraus! Ich will gelesen werden!“ Das Lesenüben entwickelte sich zur Horror-Grusel-Stunde für beide Parteien.

Glücklicherweise stolperte ich über „Das Buch über uns“, las es und musste feststellen: Das ist es. Ich nahm es mit und legte es diskret auf den Wohnzimmertisch. Dort lag es erst einmal und wartete darauf geöffnet zu werden. Und so geschah es.

Rosa schnappte sich das Buch, um es zu durchblättern, die Bilder anzuschauen. Und: Sie lachte und schmunzelte. Rosa schaute in meine Richtung, nahm das Buch, und ab ging es ins Kinderzimmer. Dort las Rosa ihrem Kuscheltier-Elch Louise und Bärchen Kleinbäri laut aus dem „Buch über uns“ vor:
„Schweinchen!“ „Ja, Gerald?“ „Ich glaube, wir werden beobachtet!“
und las und las und las …

Dann schlich sich ihre Schwester dazu. Und beide lasen sie im Duett. Danach kamen sie zu mir und lasen mir das Buch in seiner Gesamtheit vor. Als Papa heimkam, lasen sie auch ihm vor.

Schaun Sie sich das Ganze doch einfach mal an:

„Das Buch über uns“ war für Rosa ein Türöffner zum freudvollen Lesen. Das Buch ist interaktiv angelegt. Die Figuren Gerald, der Elefant, und das Schweinchen (das noch keinen Namen hat – die Kinder können sich einen ausdenken) sprechen zum lesenden Kind. Gleichzeitig bringen sie das Kind zum Sprechen und Vorlesen und kringeln sich dabei vor Lachen. Besonders berührend ist die Szene, in der das Schweinchen dem Elefanten einfühlsam beibringt, dass jedes Buch irgendwann zu Ende ist. Auf den Geschmack gekommen? Dann einfach loslesen.

Herzlichst
Ulrike Gergaut,
leidgeprüfte Leselernprozessbegleiterin und Mutter !0)

Durch Klicken auf diese Fläche laden Sie Video-Inhalt von Klett und akzeptieren damit unsere Datenschutzerklärung.
Danke!
14 Personen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Klicke aufs Herz und sag Danke.