9. Februar 2024
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Lesespaß mit Hugos Lesekarten

Illustration Hugo Karten

Nachdem nun der Großteil der Buchstaben im ersten Schuljahr erlernt wurde, können viele Kinder bereits die ersten Sätze lesen. Es ist aber nicht unüblich, dass die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Lesekompetenzen haben. Die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf oder diversen Auffälligkeiten verlieren nicht selten relativ schnell die Lust am Lesen, da sie an ihre Grenzen stoßen und eben nicht so gut und so schnell lernen wie andere. Hierfür habe ich differenzierte Lesekarten mit unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten und Varianten erstellt.


Platz und Zeit für jedes Wort

Begonnen habe ich mit dem Personalpronomen ICH. Alle dazugehörenden Karten habe ich mit einer Farbe unterlegt (siehe Downloads unter dem Beitrag). Die zu bildenden Sätze sind bewusst kurz und bestehen nur aus einem Personalpronomen, einem Verb, den Präpositionen AM und IM und einem Nomen. Die Nomen stelle ich auch als Bild zur Verfügung, falls das Lesen des Wortes noch zu schwer ist.

Differenzierendes Lesen Wortkarten

Die Präpositionen belege ich zeitgleich mit diesen Handzeichen. Jede Wortart bekommt einen Platz (Kiste, Sack, Schachtel o.Ä.), so dass nichts durcheinanderkommt oder zu Unsicherheiten führt. Die Inhalte habe ich dem Inhalt der Niko Fibel angepasst. Im nächsten Schritt nehme ich das Pronomen DU mit einer neuen Farbe hinzu. Diese Karten lassen sich beliebig erweitern und schulen zeitgleich das Konjugieren. Ganz nebenbei wird Satzanfang und Satzende impliziert. Kommen die Lesekarten gut an, lassen sich damit dann auch Worte mit Doppelvokalen wie Tee, Boot oder Haare üben. Schließlich ist es lustig, wenn man im Tee liest. 😉


Kleine Helferlein

Um den Kindern das Lernen zu erleichtern und sie zu motivieren, achte ich sorgsam auf ein reizarmes Lern- und Arbeitsfeld. Dabei helfen mir immer die kleinen und unscheinbaren Dinge, wie die Farbunterlegung als Orientierung, Handzeichen bzw. Gebärden oder auch zusätzliche Bilder. Während des Lesens mit Bildkarten zeigte sich die Legevorlage für jedes Wort als sehr wertvoll. Vorteil ist, dass jedes Wort einzeln erlesen wird und einen Platz bekommt. Schnell lernen die Schülerinnen und Schüler die Ganzwörter (ich, du, im, am), die der Schlüssel der Lesemotivation sind, da sie ihnen Sicherheit geben. Somit richtet sich dann die Konzentration auf das Verb und kurz darauf das Nomen. Jedes Wort wird einzeln erlesen und abgelegt. Steht der Satz, kann dieser nun noch einmal im Ganzen vorgelesen werden.

Differenzierendes Lesen Lesefeld

Einsatzvarianten

Illustration Hugo Schneckenhaus

Die Lesekarten sind sehr variabel einsetzbar und lassen sich gut dem Lernniveau und Lerninhalt anpassen. Großen Spaß macht es, wenn lustige Sätze entstehen, wie z.B. Ich liege im Buch. Oder Ich warte im Schneckenhaus.

Gut und effektiv liest es sich in der Kleingruppe oder als Tandem. Habt ihr sehr unsichere Kinder dabei, so lasst sie die Karten einzeln holen und dem (vor)lesendem Kind geben. Somit haben alle eine Leseaufgabe. 😊

Habt ihr größere Lerngruppen und wollt die Konzentration und ruhige Lernatmosphäre erhalten, so ist der Einsatz der Pantomime eine Möglichkeit. Das Kind erliest den Satz und zeigt ihn dann durch Handzeichen/Gebärden oder Pantomime, während die Mitschülerinnen und Mitschüler den Satz erraten. So könnt ihr zeitgleich prüfen, wie gut die Kinder sinnerfassend lesen können.

Größtes Gut ist und bleibt die Freude am Lesen!

Nun wünsche ich euch viel Spaß und viele motivierte Lesekinder.
Eure Anne


#KlettLesepakt – gemeinsam Lesekompetenz stärken

Ihr habt im Schulalltag viele Herausforderungen zu bewältigen. Das Thema Lesen ist eine davon, denn die Klassen werden heterogener und die Integration zugewanderter Kinder sowie die Inklusion von Lernenden mit besonderem Förderbedarf stellen neue Anforderungen an euch.
Hier möchte euch der Ernst Klett Verlag mit der Initiative #KlettLesepakt unterstützen.

#KlettLesepakt Wort-Bild-Marke
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