7. Juli 2019
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Ob als Referendar oder Referendarin, als Seiten- bzw. Quereinsteigerin oder Quereinsteiger oder einfach als Lehrkraft an einer neuen Schule: Aller Anfang ist schwer. Worauf solltet ihr in der ersten Zeit achten und wen solltet ihr gezielt ansprechen. Unser Beitrag nennt euch erste Aspekte.


Gezielte Information

Bevor ihr den ersten Kontakt aufnehmt, solltet ihr euch über die Einrichtung, in der ihr anfangen sollt, gut informieren. Entweder kennt ihr schon Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, die an der Schule arbeiten, oder aber ihr schaut euch die Webseite der Schule an.

Wie groß ist diese, wie viele Schülerinnen und Schüler besuchen diese, wie viele Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten dort? Handelt es sich um eine Ganztagsschule? Welche pädagogischen Schwerpunkte sind zu erkennen? Steht das Leitbild auf der Webseite zur Verfügung? Welche Aspekte findet ihr interessant?

Darüber hinaus ist es gut, wenn ihr zur Schulleitung Kontakt aufnehmt, wenn ihr verbindlich erfahrt, dass ihr an der Schule anfangen sollt.

Schule

Hierzu eignet sich beispielsweise eine E-Mail, in der ihr euch kurz vorstellt und eure Motivation nennt.

Welche Fächer unterrichtet ihr, welche weiteren Qualifikationen bringt ihr mit, mit wie vielen Stunden kann die Schulleitung rechnen und in welcher Form könntet ihr euch gut engagieren?

Hier ist ein Bezug zu den Projekten und dem Profil zu der Schule bedeutsam. Bittet um einen persönlichen Termin bei der Schulleitung, um euch dann ausführlicher vorstellen zu können.


Gut geplant

Nach dem Gespräch mit der Schulleitung lernt ihr vermutlich schon einen Teil des Kollegiums kennen. Falls nicht, so bittet die Schulleitung, euch wichtige Kontaktpersonen (Mentoren und Mentorinnen, Fachkonferenzleitungen, Klassenlehrkräfte, …) sowie Kontaktmöglichkeiten zu diesen zu nennen.

Auch diese solltet ihr euch – sofern ihr sie nicht in der Schule persönlich kennen lernen konntet – vorab per Mail kontaktieren und um ein Telefonat oder ein persönliches Treffen bitten. Fragt danach, welche schuleigenen Lehrpläne es gibt, wie sich die Fachkonferenz organisiert und mit welchen Materialien gearbeitet wird. Klassenlehrkräfte könnt ihr nach ihrer Klasse fragen. Viele Aspekte entwickeln sich dann im offenen Gespräch. Wie ihr euren Unterricht motivierend gestaltet und gut strukturiert, lest ihr in einem weiteren Beitrag in dieser Folge.

Gespräch

Anfangen

Ein guter Einstand ist wichtig. Fragt einfach die Lehrkräfte, die ihr schon kennt, wie dieser an der Schule in der Regel gehandhabt wird.

Gibt es ein Frühstück? Oder bringt ihr etwa einen Kuchen mit zu einer Dienstbesprechung? Oder habt ihr selbst eine kreative Idee, mit denen ihr die neuen Kolleginnen und Kollegen überraschen möchtet?

Stimmt den Termin für den Einstand am besten mit der dafür zuständigen Person an der Schule ab. In dieser Anfangszeit müsst ihr viel fragen.

Wo sind die Arbeitsplätze für Lehrkräfte und Fächer zum Aufbewahren von Material? Wo findet ihr Lehrmaterial, wo ist die Bibliothek für Lehrkräfte, wo die Schülerinnen- und Schülerbibliothek? Welche Medien werden in der Regel verwendet? Wird erwartet, dass ihr eigene Geräte mit zur Arbeit bringt? Welche Regeln gilt es, im Ganztag zu beachten? …

Kuchen

Scheut euch nicht, alles, was für eure berufliche Tätigkeit bedeutsam ist, zu erfragen. Nur so kann der Einstieg (nahezu) reibungslos gelingen.


Schulisches Engagement

Im Rahmen des Schulleben und des Ganztages könnt ihr euch auch außerhalb eurer Fächer Themenfelder suchen, mit denen ihr euch einbringt. So beispielsweise im musisch-kreativen Bereich, im Schulgarten oder in der Bibliothek. Oder aber ihr bietet in Absprache mit eurer Schulleitung eine Sportart an, die euch besonders liegt.

Auch in Gremien könnt ihr euer Engagement einbringen. Dies können Arbeitsgruppen sein, die zu speziellen Themen arbeiten, um die Schulentwicklung voran zu treiben oder auch Gremien wie der Schulvorstand, in den ihr gewählt werden müsst. Überlegt euch, wie ihr euch in die Schule einbringen könnt und schlagt dies der Schulleitung sowie den Kolleginnen und Kollegen vor.

Hobby

Offen reflektiert

Damit der Anfang in der neuen Schule gelingt, ist es wichtig, offen zu sein für Anregungen und Impulse der Kolleginnen und Kollegen. Überlegt gut, welche ihr konstruktiv und somit gewinnbringend umsetzen könnt und welche eher nicht zu euch passen. Reflektiert dies gut für euch und notiert euch von Zeit zu Zeit neue Ziele. Nach ca. 6-8 Wochen lasst ihr diese Zeit mit Blick auf die fixierten Ziele Revue passieren, gern auch im Dialog mit Kolleginnen und Kollegen, zu denen ihr einen guten Draht habt.

Schritt für Schritt gelingt der Einstieg in die neue Einrichtung – eine bessere Basis für gelingenden Unterricht, ein gutes Schulleben und eine hohe Arbeitszufriedenheit kann es nicht geben.


Checkliste: So gelingt der Einstieg

  • Nach einer verbindlichen Zusage, an welcher Schule ihr arbeiten sollt, informiert ihr euch über die Schule (Personen, Internet …).

  • Kurze Vorstellung bei der Schulleitung, per Mail, dann persönlich.

  • Kennenlernen von Kolleginnen und Kollegen, mit denen ihr zusammenarbeiten werdet.

  • Fragen nach den Gepflogenheiten und Arbeitsweisen bzw. Arbeitsmaterialien an der Schule.

  • Einarbeiten in Kerncurricula und schuleigene Lehrpläne.

  • Einbringen in die Schulgemeinschaft und Engagement.

  • Kritische Reflexion der eigenen Arbeit und der eigenen Ziele, optimal im Austausch mit Bezugslehrkräften.

Einen guten Einstieg und viel Erfolg wünscht

Alexandra von Plüskow-Kaminski

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