23. Juni 2019
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Prinz oder Frosch? Gute oder böse Fee? Aschenputtel oder Königin? Nicht nur Grundschulkinder lieben Märchen und ihre Charaktere. Im Englischunterricht der Grundschule sind diese nicht nur abwechlungsreich, sondern auch fächerübergreifend – etwa in Verbindung mit dem Deutsch-, dem Musik- und dem Kunstunterricht einzusetzen. Dabei bieten sie Momente des sprachlichen Lernens und behalten gleichzeitig die interkulturellen Kompetenzen der Lernerinnen und Lerner im Blick. Und am Schluss ist jeder bzw. jede: Happily ever after …


Märchen – ein kurzer Überblick

Märchen gibt es in vielen Kulturen. Gern werden sie auch heute noch kleinen Kindern erzählt oder vorgelesen. Den meisten Kindern in der Grundschule sind Märchen aus ihrem Familienalltag oder aus der Kindertagesstätte bekannt. Die Helden und Heldinnen der Märchen sind in der Regel „gute“ Charaktere, die sich gegen böse Charaktere durchsetzen müssen. Oftmals stehen ihnen hierfür weitere Personen oder Gegenstände mit magischen Fähigkeiten zur Verfügung, oder sie selbst wenden Zauberkräfte an, um die „Bösen“ zu besiegen. Die meisten Märchen haben ein gutes Ende. Auch Tiere übernehmen häufig Rollen in Märchen.

Bekannte Märchenfiguren sind etwa: Prinz, Prinzessin, König, Königin, Fee, Hexe, Zwerg, Wolf, Geißlein, Schweine – oder auch feste Charaktere wie Rotkäppchen, Schneewittchen, Rumpelstilzchen und Co.

Figuren wie Rotkäppchen (Little Red Riding Hood) oder Schneewittchen (Snow White) sind auch im englischsprachigen Kontext zu finden.

Märchenfiguren sind Kindern zum Teil auch aus Zeichentrickfilmen bekannt. Diese Versionen wandeln die ursprüngliche Handlung teilweise stark ab, sodass im Unterricht der Grundschule stets die originale Märchenversion – etwa eine der Brüder Grimm – vorgelesen werden sollte.


Mein Lieblingsmärchen – My favourite fairy tale

Nehmt ein Märchenbuch mit in den Sitzkreis und legt es in die Mitte (zum Beispiel: Illustrated Grimm’s Fairy Tales; gebundenes Buch – 24. September 2010). Wartet die Spontanäußerungen der Kinder ab und stellt ggf. beispielsweise die folgenden Fragen:

  • Do you know fairy tales?
  • What’s your favourite fairy tale?
  • How many fairy tales do you know?
  • Tell me about your favourite character of fairy tales.

Danach legt ihr die ausgedruckten und ggf. laminierten Bildkarten in die Mitte:

  • Prinz (prince)
  • Prinzessin (princess)
  • König (king)
  • Königin (queen)
  • Fee (fairy)
  • Hexe (witch)
  • Frosch (frog)
  • Gestiefelter Kater (Puss in Boots)
  • Rotkäppchen (Little Red Riding Hood)
  • Wolf (wolf)
  • Schwein (pig)
  • Lebkuchenmann (Gingerbread Man)
Prinz Prinzessin Märchen

Jusche Fret, Leipzig

Sprecht die englische Bezeichnung vor, die Kinder sprechen sie im Chor, in kleinen Gruppen und – wer möchte, auch einzeln – nach. Dabei variieren die Stimmlagen:

  • Like a witch …
  • Like a king …
  • Like a wolf …
  • Like a frog …

Fairy Tale Walk

Hängt die Bildkarten an gut sichtbaren Stellen im Klassenraum auf. Die Kinder gehen zu Musik durch den Klassenraum. Stoppt ihr die Musik, so ordnen sie sich der nächsten Bildkarte zu und sprechen darüber.

Mögliche Phrases:

  • Do you like … (pigs, Puss in Boots, the witch …)
  • What character would you like to be?
  • What is your favourite fairy tale?

Matching pairs

Die Kinder erhalten die Bildkarten zum Anmalen und Ausschneiden. Sie kleben buntes, stabileres Papier dahinter und kennzeichnen auf der Vorderseite ihre eigenen Karten etwa durch ein Symbol oder ihre Initialen. Mit zwei Kartensätzen können dann zwei oder mehr Kinder ein Paar-Spiel nach dem bewährten Prinzip spielen.


Words, Words, Words

Danach werden die Schriftbilder eingeführt. Erst flüstert ihr vor der Lerngruppe stehend eine Vokabel, indem ihr nur die Lippen deutlich bewegt. Die Kinder erraten, um welchen Begriff es sich handelt und das Kind, welches den Begriff herausgefunden hat, darf die passende Wortkarte zu der richtigen an der Tafel befestigten Bildkarte hängen.

Anschließend bearbeiten die Kinder das Arbeitsblatt Word Search: Fairy Tales.” Eine Lösung hängt oder liegt für die Schülerinnen und Schüler zur eigenen Kontrolle bereit.


Little Red Riding Hood

Die meisten Kinder kennen das Märchen aus der Kindergartenzeit: Rotkäppchen. Nun lernen sie die englischsprachige Variante kennen.

Die broschierte Ausgabe von “Read it yourself with Ladybird” eignet sich gut für den Einsatz ab der dritten Jahrgangsstufe.

Zuvor solltet ihr prüfen, ob ihr den Text vereinfachen und auf eure Lerngruppe anpassen solltet. Überlegt auch, welche Wörter ihr mithilfe von Gestik und Mimik gut in eurem Vortrag darstellen könnt, beispielsweise:

  • “went” – Gehbewegung nachahmen,
  • “I will eat her all up!” – Essen nachahmen,
  • “knocked on her grandmother’s door”  – klopfen,
  • “Come closer, my dear …” – heranwinken,
  • “What big ears you have!” – große Ohren formen,
  • “What big eyes you have!” – große Augen formen,
  • “What big teeth you have!” – große Zähne formen, …).

Die Kinder können die Geschichte nachspielen, wenn sie diese zweifach gehört haben. Beim zweiten Vorlesen sprechen sie einzelne chunks of language mit.

Sie malen und schreiben dann ein eigenes Word-Portfolio zum Märchen. Dafür sucht ihr gemeinsam mit ihnen wichtige Vokabeln heraus und schreibt diese an die Tafel. Die Kinder suchen sich „ihre“ zehn Lieblingsvokabeln auf und malen sowie schreiben diese auf ein Blatt Papier mit der Überschrift “Little Red Riding Hood”.

Rotkäppchen Märchen

In Gruppenarbeit gestalten sie dann:

  • entweder eine Collage zum Märchen und beschriften diese mit englischsprachigen Vokabeln
  • oder spielen eine oder mehrere Szenen des Märchens (etwa die, die am Bett der Großmutter spielt) mit eurer Unterstützung nach.

Zum Abschluss werden die Arbeitsergebnisse im Plenum vorgestellt.
Weitere Themenfelder: Colours, Clothes, Food and Drinks


The Gingerbread Man

In diesem Fall kann ein Bilderbuch mit einer Audio-CD angeboten werden. Diese kann beispielsweise während der Freiarbeit oder im Bereich der Ganztagsschule – etwa in Form einer Englisch-AG oder einer Literatur-AG Anwendung finden. (Usborne First Reading. The Gingerbread Man – Retold by Mairi MacKinnon.)

Die Geschichte vom Gingerbread Man ist im Gegensatz zum Märchen von Rotkäppchen wenigen Kindern nur bekannt. Die vorliegende Ausgabe verfügt darüber hinaus über einen umfangreichen Text, der unbedingt auf eure Lerngruppe angepasst werden muss.

Inhalt: Ein kinderloses, altes Paar beschließt, einen Jungen aus Lebkuchen zu backen. Dieser bekommt Augen, einen Mund und Knöpfe. Nach dem Backen läuft der kleine Lebkuchen-Junge aus dem Backofen davon. Im weiteren Verlauf der Geschichte läuft er vor einem Pferd und einer Kuh, einem Bauern und vielen Kindern davon. Doch sein vermeintlicher Retter, der Fuchs, überlistet ihn und frisst ihn auf. And that was the end of the gingerbread man.

Die Geschichte greift einige sprachliche Strukturen wiederkehrend auf.
So zum Beispiel: “Run, run, as fast as you can. You can’t catch me. I’m the gingerbread man!”

 

Diese fordern die Kinder – spätestens beim zweiten Vorlesen – zum Mitsprechen auf. Vor dem Vorlesen legt ihr eine vorgefertigte Figur des Gingerbread Man aus brauner Pappe in den Sitzkreis. Die Kinder vermuten, wovon die Geschichte handeln wird. Dann sprecht ihr den Spruch des Gingerbread Man mehrfach vor – laut, leise, langsam, schnell … (Run, run …)

Im Anschluss an das Vorlesen erhalten die Kinder die Kopiervorlage Gingerbread Man und malen sowie schreiben mit eurer Unterstützung auf, wen der Gingerbread Man auf seiner Flucht noch trifft. Abschließend werden die Arbeiten der Schülerinnen- und Schüler im Plenum vorgestellt und in Form einer Wandzeitung im Klassenraum veröffentlicht.

Verwandte Themenbereiche: Animals, In the House, On the Farm, Recipes, Creative Writing

Viel Spaß und eine märchenhafte Zeit


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