Funny McFluffy meets Frau Daub
Wie jedes Jahr trafen wir uns auch in diesem Spätsommer zum Klett-Verlagsabend… und da passierte es. Es war Liebe auf den ersten Blick. Funny McFluffy und ich, Frau Daub. Wir sahen uns zum ersten Mal in Mainz. Es war sonnig, ein schöner Abend im September und beim Aperitif erblickte ich sie. Funny hatte sich extra schick gemacht – mit Schleife im Haar – schnell war uns beiden klar, wir waren uns sympathisch! Mehr als das! Wir saßen den ganzen Abend zusammen und quatschten, quatschten, quatschen. Es gab auch einiges zu besprechen, denn ich hatte in diesem Schuljahr eine AG Englisch übernommen – null Ahnung davon, ehrlich gesagt. Englisch ist ungewohnt für mich, denn im Saarland, wo ich lebe, unterrichten wir eigentlich nur Französisch in der Grundschule. Mit den Büchern von Come in, um die ich den Verlag gebeten hatte, war ich aber nun guter Hoffnung, dass das klappen würde mit der AG. Nach einem tollen Abend startete ich nun also mit meiner AG und – was soll ich sagen? Die Kinder lieben Funny!
Schon bald wurde ich auf Instagram auf die Challenge der Zebras Theresa und Sonja @zebra_franz aufmerksam. Sie forderten ihre Follower auf, ihr Klett-Klassentier zu häkeln. Ich war sofort on fire! Für meine drei Kinder hatte ich früher oft Stofftiere gehäkelt. Eine Anleitung für Funny gab es natürlich nicht, aber ich versuchte es einfach mal. Wolle besorgte ich online und ich entschied mich für eine Häkelwolle von MyBoshi. Ich hatte früher oft Mützen damit gehäkelt und es gibt sie in vielen tollen Farben. Außerdem ist sie bei 30 Grad waschbar, was bei einem Klassentier auch nicht unwichtig ist. Ich kaufte also insgesamt 8 Knäuel in den Funnyfarben; auf schwarz, weiß und grau für die Augen verzichtete ich, hier wollte ich Reste nutzen. Die benötigte Häkelnadel ist Größe 6 und aus einem alten Ikea-Kissen hatte ich noch einen Haufen Füllwatte übrig. Damit hatte ich alles Nötige zusammen.
Hilfe, ich kann gar nicht häkeln!
Keine Panik, das dachte ich irgendwann vor 12 Jahren auch einmal! Aber: Häkeln ist gar nicht so schwer, wie man meint. Es braucht allerdings etwas Übung – wie alles im Leben. Irgendwann macht es klick und deine Hände finden die richtige Spannung, die korrekte Haltung und das Häkeln fängt an, dir Spaß zu machen. Es entspannt auch echt ungemein, glaub mir!
Wenn dies dein erstes Häkelprojekt sein soll, dann empfehle ich dir erstmal feste Maschen in Reihen zu üben. Wenn du das gleichmäßig und ziemlich fest hinkriegst, kann es losgehen. Anleitungen findest du viele bei YouTube. Fest häkeln ist hier sehr wichtig, damit die Maschen später so eng sitzen, dass die Füllwatte nicht rausquillt.
Funny häkeln – so geht’s!
Es geht los mit dem Körper. Man häkelt ihn in Runden, dabei ist es gut, wenn man anfängt zu stopfen, sobald die Öffnung oben etwas enger wird. Wichtig ist auch, das Ende der Runde mit einem Maschenmarkierer zu markieren. Damit fällt das Zählen viel leichter.
Nachdem ich den Körper fertig gehäkelt und fest (richtig fest!) gestopft hatte, gefiel mir nicht, dass er oben so spitz zulief. Das lässt sich aber schlecht vermeiden, also vernähte ich das Ende des Kopfes nochmal etwas nach innen, sodass Funny nicht mehr aussah wie eine umgedrehte Möhre.
Dann häkelte ich die Augen aus einem Rest weiß und dunkelgrau, ich stickte auch gleich den Mund und Funnys lustigen Zahn auf. Funnys Nase und Ohren waren danach dran. Ihre Nase ist ein einfaches Oval, am Ende habe ich nur noch in das hintere Maschenglied eingestochen, dann wirkt es etwas plastischer und die Nase geht eher nach vorne. Mit Füllwatte ein bisschen ausgefüllt, gleich angenäht. Schon konnte mich Funny anlächeln!
Die Ohren bestehen aus einem Häkelstück, welches abwechselnd in zwei Grüntönen gehäkelt wird. Hier musst du auf die Luftmasche am Ende jeder Reihe achten (Wendeluftmasche). Wenn du diese vergisst, zieht sich das Häkelstück unschön zusammen. Ich habe die Fäden in den beiden Grüntönen beim Farbwechsel immer lang genug abgeschnitten und später diese Enden zum Zusammenhäkeln mit Kettmaschen genutzt. Weil ich Fäden vernähen nicht so mag, habe ich sie nach innen gestopft und hatte so gleich ein bisschen Füllung für die Ohren. Ab damit an Funnys Kopf! Funnys Ohren zeigen ihre Stimmung an und meine Funny zeigt einen gut gelaunten, normalen Funnyfun.
Da mir der Kopf noch zu kahl war, versuchte ich einen Trick mit Pfeifenputzern. Ich umhäkelte sie mit oranger Wolle, so kann man Funnys Haare sogar in verschiedene Richtungen biegen.
Arme und Beine werden dann wieder in Runden gehäkelt, dabei sind die Arme etwas einfacher als die Beine. Auch hier immer während des Häkelns mit Füllwatte fest stopfen.
Bei Funnys Füßen häkelt man zuerst die Fußsohle, dabei werden an „Zehen“ und „Ferse“ immer Maschen verdoppelt und an den Seiten der Füße einfach nur feste Maschen verwendet.
Ehrlich gesagt, ich habe mich selbst nicht 100% an diese Anleitung gehalten und meine Füße sind auch nicht exakt gleich geworden… das spielt aber echt keine Rolle. Es ist auch niemandem aufgefallen. Traut euch! Es wird bestimmt klappen!
Noch ein Tipp: Aus den Wollresten könnt ihr ganz wunderbar eine Funny Fingerpuppe häkeln! Die Anleitung dazu findet ihr ebenfalls unter dem Beitrag.
Ich wünsche euch viel Erfolg und Fun mit meiner Häkelanleitung und freue mich über jeden Kommentar und jedes Foto, sei es hier im Blog oder auf Instagram @frau.daub!
