Fasching, Karneval, Fastnacht – was hat es damit auf sich?
Viele von euch werden auch in diesem Jahr wieder das Faschingsfest oder den Karneval feiern. Vielleicht habt ihr sogar schon mit eurer Klasse einen Tag geplant, an dem sich alle verkleiden? Doch woher kommt dieses Fest eigentlich und wie wird es gefeiert?
Ursprünge des Karnevals finden sich bereits im Heidnischen: Unsere Vorfahren feierten mit diesem Fest den Übergang vom Winter in den Frühling, farbenfrohe Kostüme und Masken sollten die bösen Wintergeister vertreiben. Das Christentum begründete den Karneval in der Fastenzeit: Karneval bedeutet „ohne Fleisch“. Die vierzig Tage bis zum Osterfest fasten Menschen und verzichten auf etwas, was sie sonst regelmäßig konsumieren. Diese Tradition hat sich bis heute gehalten und weiterentwickelt: Statt wie früher nur auf bestimmte Nahrungsmittel, entscheiden sich viele Menschen heute dafür, auf gewisse Gewohnheiten, technische Geräte oder andere Hilfsmittel zu verzichten. So können beispielsweise Süßigkeiten, Alkohol oder das Rauchen gefastet werden, oder das Auto wird für den kurzen Weg zur Arbeit gegen das Fahrrad ausgetauscht. Der bewusste Verzicht soll im christlichen Glauben an das Fasten Jesus Christi in der Wüste erinnern, wird aber auch glaubensübergreifend als Anlass gesehen, bewusst auf den eigenen Konsum und die eigenen Gewohnheiten zu achten und diese zu überdenken.
Das Wort Fasching leitet sich dabei vom Wort Fasten ab, die Fastnacht bezeichnet den Abend vor dem Beginn der Fastenzeit. Je nach Region werden die Begriffe unterschiedlich verwendet – eines ist allerdings gewiss: Neben dem Fasten bedeuten Fasching und Karneval vor allem Spaß am Verkleiden und das gemeinsame Feiern. Dabei unterscheiden sich schon in Deutschland die Traditionen und Feierlichkeiten je nach Region stark. Wie muss es dann erst in anderen Ländern sein?
In unserem Blogbeitrag zum „Karneval in aller Welt“ möchten wir genau diese Frage beantworten und euch einige spannende Faschings- und Karnevalstraditionen aus anderen Ländern vorstellen. Vielleicht gibt es auch Inspirationen, die ihr für euch und eure Klasse abwandeln könnt? Seid gespannt und kommt mit uns auf die Reise!
Im Sambaschritt durch Rio de Janeiro: Karneval in Brasilien
In Rio de Janeiro treten jedes Jahr die besten Tanzschulen gegeneinander an und zelebrieren die Karnevalszeit mit einstudierten Tänzen. Die farbenfrohen Kostüme, das Lebensgefühl und die Leidenschaft sowie das Sambafieber fesseln alle, die diese besondere Zeit des Jahres vor Ort miterleben dürfen. Da bekommt man direkt Lust, selbst die Hüften zu schwingen!
Schnee, Eis und Kälte: Winterkarneval in Kanada
In Kanada, genauer gesagt in Quebec-City, gibt es jedes Jahr einen riesigen Winterkarneval: Schneeballschlachten in Badesachen, Schlittenhunderennen durch die Straßen der Altstadt, Skulpturen und Schlösser aus Eis und Schnee in der ganzen Stadt verteilt. Über allem thront ein über zwei Meter großer Schneemann mit einer roten Bommelmütze als Sinnbild und Wächter des Karnevals in Kanada. Na, Lust auf Schnee?
Maskenball in der gesamten Stadt: Karneval in Venedig
Einen Maskenball hautnah mitzuerleben ist für euch ein wahrer Traum? Wie wäre es dann mit Karneval in Venedig? Verspielte und edle Masken, wie sie so typisch sind für Venedig, ergänzen die märchenhaften Kleider unter magischem Feuerwerk. Die Kanäle werden mit geschmückten Gondeln befahren, Artisten schweben durch die Luft und statt Clowns oder anderen klassischen Kostümen könnt ihr hier prunkvolle historische Gewänder bewundern. Edel statt albern, selbst für Karnevalsmuffel ein echter Hingucker!
Stöckelschuhe und Fische aus Pappe: Karneval auf Teneriffa
Auf Teneriffa ist es Tradition, zum Ende der Faschingszeit eine große Sardine aus Pappmaché oder Stoff zu verbrennen und mit einem Trauerzug auf See zu bestatten, bevor das Straßenfest von Musik und Tanzgruppen wiederbelebt wird. Besonders interessant ist hier wohl auch der Stöckelschuhlauf für Männer: Auf bis zu 12 cm hohen Absatzschuhen laufen sie um die Wette und müssen dabei einen Hindernisparcours absolvieren.
Perlen und eine Stadt in drei Farben: Karneval in New Orleans
Die Vielfalt der Kulturen und Bräuche könnt ihr in New Orleans am eigenen Leib erleben: Farbenfroh geschmückte Umzugswagen, bunte Verkleidungen und Perlen dürfen beim Mardi Gras (fetter Dienstag) nicht fehlen. Ganze Glasperlenketten werden von den Wagen geworfen, die gesamte Stadt wird mit den Symbolfarben Gold (Macht), Grün (Hoffnung) und Violett (Gerechtigkeit) geschmückt.
Tonnenschlagen gegen das Böse: Karneval in Dänemark
Fastelavn wird in Dänemark ähnlich gefeiert wie der Karneval hier in Deutschland. Kinder tragen Kostüme und essen Fastelavnsboller, süß gefüllte Milchbrötchen. Der größte Unterschied: Traditionell werden kleine Holztonnen zerschlagen, in der Katzen aus Pappe als Symbol für das Böse, aber auch Süßigkeiten und Obst sind, ähnlich einer Piñata. So soll sich von dem Bösen befreit werden, als Belohnung und Segen dienen dann die Süßigkeiten.
Eine Reise um die Welt und wieder zurück
Wir hoffen, euch hat unsere kleine Reise in die Welt des Karnevals gefallen. Vielleicht konntet ihr auch die ein oder andere Idee für eure Faschingsfeier mitnehmen? Wie wäre es zum Beispiel mit einer lustigen Piñata oder selbstgebackenen Fastelavnsbollern? Liegt bei euch Schnee, dann könntet ihr gemeinsam mit eurer Klasse den kanadischen Schneemann Bonhomme Carnaval nachbauen. Studiert einen Tanz ein (es muss ja nicht gleich Samba sein) oder versucht euch an selbstgebastelten Masken nach venezianischem Vorbild.
Eure Klasse hätten bestimmt auch Spaß an einem Hindernislauf wie auf Teneriffa, oder daran, den Klassenraum in euren eigenen Symbolfarben zu schmücken! Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – selbst für Faschingsmuffel ist bestimmt etwas dabei!
