12. März 2021
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Fernunterricht, Lernen auf Distanz, Wechselmodell, Präsenzunterricht? In Zeiten von Corona, Lockdown und vorsichtiger Schulöffnung, findet Lernen nicht (nur) in der gewohnten Umgebung des Klassenzimmers statt, sondern auch schulisch angeleitet zu Hause.


Voraussetzungen schaffen

Bevor die Kinder mit dem Lernen zu Hause beginnen, werden zunächst Bedingungen geschaffen, unter denen ein Kind auch gut Lernen kann.
Ob selbstgedrehtes Video oder Videokonferenz, wir Lehrer/-innen sollten auf jeden Fall mit den Kindern thematisieren, wie ein Arbeitsplatz zu Hause einzurichten ist (auch wenn das nicht in jedem Haushalt so umgesetzt werden kann):

  • Ein ruhiger Wohlfühlort
  • Ein aufgeräumter Arbeitsplatz mit wenig Ablenkungsmöglichkeiten
  • Benötigtes Material
  • Klar abgegrenzte Lernzeit
  • Frische Luft
  • Ein Getränk
Zimmer mit Schreibtisch und Laptop

Und los geht`s. Auch die Eltern spielen eine wichtige Rolle und sind in dieser Zeit die „Lernunterstützer/-innen“. Lob tut gut und motiviert. Eltern sollten darin bestärkt werden, ihren Kindern positives Feedback zu geben und das Lernen der Kinder zu Hause zu strukturieren. Das ist sowohl für die lernenden Kinder hilfreich als auch für arbeitende Eltern. Wichtig ist auch ein klares Ende – Strukturierung ist ein nützlicher Rahmen für Lernen zu Hause und funktionierendes Familienleben. Aber auch wir Lehrer/-innen brauchen diese Strukturierung für unsere Arbeitszeit:

  • Wer ist im Team für was zuständig?
  • Wann sind Videokonferenzen?
  • Welches Material benötigen die Kinder?

Transparenz

Hier bietet sich an, Abläufe zu ritualisieren und Vorentlastungen zu schaffen:
Material für Videokonferenzen kann schon im Vorfeld z.B. per E-Mail angekündigt werden, bestimmte Aufgaben können über einen Wochenplan bestimmten Tagen zugeordnet werden. Videokonferenzen können frühzeitig terminiert werden und/ oder immer zu bestimmten Zeiten stattfinden. Auch Abgabetermine an immer gleichen Tagen, sorgt für Klarheit und ist eine Erleichterung für alle Beteiligten. Kindern und ihren Familien wird so eine Orientierung gegeben, auf die sie sich einstellen und verlassen können.

Wir Lehrer/-innen und die Familien haben so eine sichere Planungsgrundlage für die Woche. Als Mutter kann ich sagen, dass das den Familienalltag enorm entlastet und mehr Zufriedenheit schafft.


Planung der Inhalte und die praktische Umsetzung

  • Welche Inhalte bieten sich für das Lernen zu Hause an?
  • Welche eher nicht?
  • Und wie kann ich Inhalte so aufbereiten, dass sie gut zu Hause umsetzbar sind?

Mich hat die unüberschaubare Fülle an digitalen Tools erstmal ziemlich überfordert. Und zugleich sehr interessiert. Mir wurde aber schnell klar, dass ich mich nicht überall einarbeiten kann und den Kindern diese Fülle auch gar nicht anbieten sollte. Es ist wichtig zu reflektieren, welches Tool sind wann anbietet, womit kann ich den Inhalt gut vermitteln? Diese Fragen sind grundlegend: In meinem Fall war mir klar, dass Sprachförderung überwiegend in Kleingruppen über eine Videokonferenz stattfinden sollte. Für viele Themen eigenen sich besonders produktionsorientierte Aufgaben. Hierbei sollte im Lockdown bedacht werden, dass auf haushaltsübliche Materialien zurückgegriffen werden kann.

Auch Lernaufgaben zum Staunen sind als Aufgaben für zu Hause geeignet: Experimente, Bewegung, Kunstwerke erstellen. Mich hat die Kreativität der Lehrer/-innen und unserer Tochter wirklich beeindruckt! Zudem lässt sich Übungsmaterial, wie Blitzlesen, Karteiarbeit, die Erstellung eines Lapbooks oder eines Portfolios zu einem bestimmten Thema gut zu Hause umsetzen.

Wie organisiert ihr das Lernen zu Hause? Welche Ideen habt ihr für unterschiedliche Fächer?

Liebste Grüße
Carolin Gerdom-Meiering

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