22. März 2019
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Kinder lieben Tiere. Viele von ihnen haben oder wünschen sich ein eigenes Haustier. Deswegen bringen sie bereits Expertenwissen über eine oder mehrere Tierarten mit. Dieses Wissen solltet ihr nutzen, wenn ihr gemeinsam mit euren Schülerinnen und Schülern überlegt, welchen Nutzen Haustiere für uns Menschen haben, welche Pflichten sie mit sich bringen und welche Besonderheiten die einzelnen Tierarten aufweisen.

Neben dem Aussehen und dem Körperbau, der von den jeweiligen Tieren bevorzugten Nahrung und der Ausstattung, die für die Haltung des Tieres nötig ist, solltet ihr mit den Schülerinnen und Schülern auch thematisieren, dass der Besitz eines Haustieres viel Verantwortung mit sich bringt. Für viele Kinder ist es außerdem interessant, zu erfahren, welches Haustier zu ihnen und ihrer Familie passt und zu überlegen, welche Punkte beachtet werden müssen, wenn man sich für die Anschaffung eines Haustieres entscheidet:

  • Haben wir genug Platz und Zeit für das Tier?
  • Wer übernimmt die Fütterung?
  • Gibt es Allergien, z. B. gegen Tierhaare?
Haustiere Hund und Katze

Illustration: Martina Burghart-Vollhardt


Wer sich näher mit einzelnen Tierarten beschäftigt, …

…der stellt schnell fest, dass es über jedes Tier etwas Besonderes zu erfahren gibt.

Haustiere Landschildkröte und Meerschweinchen

Illustration: Martina Burghart-Vollhardt

Wusstet ihr zum Beispiel, dass es schon seit 250 Millionen Jahren Landschildkröten auf der Erde gibt? Oder dass die Tragzeit bei Meerschweinchen 63 Tage beträgt?

Wir wollen euch im Folgenden noch weitere Besonderheiten der Tiere vorstellen und euch Möglichkeiten aufzeigen, wie ihr diese Besonderheiten handlungsorientiert im Unterricht erarbeiten könnt.


Welche besonderen Fähigkeiten haben Katzen?

Das beliebteste Haustier Deutschlands ist ein echter Alleskönner. Überlegt mit den Kindern gemeinsam, was Katzen alles können und sammelt die Vorschläge auf Wortkarten an der Tafel. Eine Katze kann z. B. klettern, schleichen, springen, sehen, schnurren, miauen, fauchen, … . Verteilt anschließend die Wortkarten an die Kinder und lasst sie die Fähigkeiten pantomimisch darstellen – Geräusche sind natürlich erlaubt. Wer errät die meisten Begriffe?


Welchen Nutzen bringen Hunde dem Menschen?

Der Hund gilt als ältestes Haustier des Menschen. Sie sind Weggefährten des Menschen, erfüllen aber auch seit Jahrhunderten Aufgaben für den Menschen. Anhand unterschiedlicher Bilder könnt ihr mit den Kindern darüber ins Gespräch kommen, für welche Tätigkeiten Hunde eingesetzt werden:

Haustier Hund

Illustration: Martina Burghart-Vollhardt

  • als Jagdhund
  • im Polizeidienst
  • bei Such- und Rettungsarbeiten nach Lawinenunglücken
  • als Blindenführerhund
  • als Therapiehund
  • als Hirtenhund.

Überlegt gemeinsam, warum der Hund für diese Tätigkeiten geeignet ist. Welche Fähigkeiten hat er, die der Mensch nicht hat?


Woran erkenne ich, was mein Kaninchen fühlt?

Beispielseite 21 aus Indianerheft Haustiere

Mein Anoki-Übungsheft Haustiere 1/2, S. 21

Die Kommunikation mit einem Tier gestaltet sich weit schwieriger als die mit einem Menschen – klar, die Tiere sprechen ja auch nicht unsere Sprache. Wer sein Tier jedoch gut beobachtet und sensibel ist für dessen Bewegungen und Laute, der wird schnell herausfinden, was sein Tier ihm sagen will und welche Bedürfnisse es hat. Bei Kaninchen kann man z. B. an der Ohren- und an der Körperhaltung erkennen, wie es sich fühlt (s. dazu auch S. 21 im Indianerheft Haustiere).

Lasst die Kinder zu zweit zusammenkommen und gebt ihnen den Auftrag, sich verschiedene Gefühle pantomimisch vorzuspielen – anders als bei der Katze jedoch ohne Geräusche. Fragt die Kinder hinterher, woran sie erkannt haben, um welches Gefühl es sich handelt. Sicher werden Gestik und Mimik, aber auch die Körperhaltung wichtige Hinweise gegeben haben. Durch die Pantomime werden die Schülerinnen und Schüler sensibel für die nonverbale Kommunikation und können sich besser in das Kaninchen hineinversetzen.


Kann man Schildkröten zähmen?

Es gibt ungefähr 300 verschiedene Schildkrötenarten, die meisten von ihnen leben in freier Wildbahn. Als Haustier wird häufig die Landschildkröte gehalten. Je enger eine Schildkröte mit dem Menschen zusammenlebt, umso enger wird auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Kann die Schildkröte frei herumlaufen, reagiert sie auf ihren Besitzer. Hört sie ihn, kann es sein, dass sie zu ihm läuft, hinter ihm herläuft, sich den Panzer oder den Kopf streicheln oder kraulen lässt. Sie frisst den Menschen auch aus der Hand.

Die Lebensbedingungen von Schildkröten, die als Haustier gehalten werden, unterscheiden sich deutlich von denen der Schildkröten in freier Wildbahn. Bringt Gegenstände oder Fotos von Dingen mit, die eine Schildkröte zum Leben braucht und lasst die Kinder zuordnen: Was braucht eine Schildkröte, die beim Menschen lebt und was braucht eine Schildkröte, die in der freien Natur lebt?


Welche Sprache sprechen Meerschweinchen?

An den Geräuschen und Bewegungen, die ein Meerschweinchen macht, kann man erkennen, in welcher Stimmung es sich befindet. Quiekt das Meerschweinchen z. B. laut, hat es Hunger oder es begrüßt den Besitzer. Quietscht es laut, kann es auch ein Zeichen von Angst oder Schmerz sein. Gluckst es leise, fühlt es sich wohl. Spielt den Kindern verschiedene Meerschweinchen-Geräusche vor und lasst sie überlegen, was die einzelnen Geräusche bedeuten könnten. Überlegt gemeinsam: Wie drücken wir Menschen diese Gefühle und Bedürfnisse aus? Gibt es vielleicht sogar Parallelen zum Meerschweinchen?


Was hat der Hamster in seinen Backen?

Haustier Hamster

Illustration: Martina Burghart-Vollhardt

Die Backentaschen eines Hamsters sind sowohl für die wild lebenden Tiers als auch für die Haustiere charakteristisch. Sie können sich vergrößern, wenn Nahrung aufgenommen wurde und dienen dem Transport der Nahrung. Bringt verschiedenes Gemüse, Samen, aber auch Brot und Süßigkeiten, Gras und Holz mit und lasst die Kinder entscheiden, welche dieser Dinge ein Hamster fressen darf und welche nicht. Schätzt gemeinsam: Wie viel von diesen Lebensmitteln passt wohl in die Hamsterbacken?


Mein Lieblingshaustier

Bei der Vorstellung des eigenen Haustieres oder auch des Lieblingshaustieres sammeln Kinder der 1. und 2. Jahrgangsstufe erste Erfahrungen beim Präsentieren von Lernergebnissen. So können Steckbriefe, Plakate, kleine Leporellos oder Minibücher gestaltet werden.

In ersten Vorträgen können die Kinder ihren Mitschülern ihr Wissen zu einem Haustier darbieten. Dabei solltet ihr ihnen vorgeben, worauf sie sich bei ihrem Vortrag beschränken sollten:

  • Name des Tieres
  • Aussehen
  • Körperteile
  • Nahrung
  • richtige Haltung
  • ggf. Besonderheiten.

Wenn ihr euch dem Thema Haustiere noch intensiver widmen oder eure Schülerinnen und Schüler mit zusätzlichen Materialien zu den einzelnen Tierarten versorgen möchtet, dann werft doch mal einen Blick in unser Anoki-Übungsheft Haustiere 1/2. Dort findet ihr viele Informationen über Hunde, Katzen, Hauskaninchen, Wellensittiche, Schildkröten, Fische, Meerschweinchen, Hamster und Mäuse. Außerdem bietet das Heft die Möglichkeit, Steckbriefe und Sachzeichnungen zu erstellen, sodass die Kinder ihre Kenntnisse zu den verschiedenen Haustieren direkt anwenden und vertiefen können. Von Anoki, dem kleinen Indianerjungen, erhalten sie dabei wichtige Informationen und Tipps.

Wir wünschen euch viele interessante Stunden mit euren Schülerinnen und Schüler rund um das Thema Haustiere.

Schreibt uns eure Anregungen, Fragen, Tipps und Hinweise.

Herzliche Grüße

Dörte Fandrey

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