6. März 2024
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Auch wenn der Englischunterricht in den meisten Bundesländern mittlerweile ab Klasse 3 beginnt, so sind die spielerischen Elemente der Fremdsprachendidaktik nach wie vor von großer Bedeutung für das Sprachenlernen. Diese können entscheidend dazu beitragen, die Freude und das Interesse an einer fremden Sprache und Kultur zu wecken. Sprachlernspiele sind vielmehr fester Bestandteil des Englischunterrichts in der Grundschule und mit Sicherheit verfügt ihr alle über ein festes Repertoire an Spielen, um neue sprachliche Strukturen/Mittel zu festigen. In diesem Beitrag möchte ich euch zwei Spiele vorstellen, die ich ergänzend zur Unterrichtsreihe „Hobbies“ für alle Come in-Freunde erstellt habe. Sie sind passgenau zur Unit im Come in Activity Book 4 und können im neuen Schuljahr vielleicht eure Freiarbeitsecke erweitern.


Die Bedeutung von Spielen im Englischunterricht

Spielerisches Lernen ist eine Form des Wissenserwerbs und gehört daher fest zum Grundschulunterricht. Es fördert allgemein soziales Verhalten, Wahrnehmung, Geschicklichkeit, Ausdrucksfähigkeit, Fantasie und Kreativität. Neben diesen Lernprozessen, die beim Spielen unbewusst ablaufen, kann im Spiel noch mehr gelernt werden, wie zum Beispiel die Fremdsprache Englisch. Da für die Kinder die Spielaufgabe und nicht die Sprache im Vordergrund steht, ist die englische Sprache also vielmehr Mittel zum Zweck. Eine Chance, die wir nicht ungenutzt lassen dürfen!

Welche Art von Spielen sind also zum Lernen einer Fremdsprache geeignet? Hierzu könnt ihr euch in einem YouTube-Video von mir inspirieren lassen, welches sich auf den Einsatz von Flash Cards bezieht und/oder auch in einem früheren Blogbeitrag weiter lesen.

Nachfolgend möchte ich auf Board und Card Games genauer eingehen und euch die kostenlosen Materialien dieses Beitrages vorstellen.


Board Games

Im Englischunterricht haben sich beispielsweise Board Games bewährt, denn der Zufall wird hier durch den Würfel ins Spiel gebracht. Ich bin ein großer Freund von Board Games und setze diese regelmäßig in meinen Unterricht ein. Board Games in Form von Ziellaufspielen sind besonders gut für den Englischunterricht geeignet, da sie leicht zu spielen sind und in der Regel nicht zu lange dauern. Ziel dieser Spiele ist, als erster die eigene Spielfigur ins Zielfeld zu bringen. Bei Ziellaufspielen können bekanntlich meist mehr als zwei Kinder mitspielen und sie sind daher für kleine Gruppen äußerst gut geeignet. Ziellaufspiele sind ferner weitgehend durch ihre Parallelaktivität gekennzeichnet, das heißt, dass die Spielenden nicht wechselseitig aufeinander einwirken und der eigene Spielzug nicht von der Mitspielerin oder dem Mitspieler abhängt. Jede Spielerin und jeder Spieler verfolgt also für sich allein das Ziel, lediglich im Wettstreit mit den anderen, als erster ins Ziel zu kommen. Die Spannung der Ziellaufspiele erfolgt durch eingebaute Ereignisfelder (z. B. You miss a turn/Go 1 step backwards etc.) sowie der Ungewissheit beim Würfeln. Und ganz nebenbei wird Englisch geübt. Die Kinder wiederholen im Spiel neue Wörter und Phrasen und treten miteinander in einen Dialog, da sie den Spielverlauf zunehmend auch in der Zielsprache zu kommentieren lernen. Für die Lernenden ist natürlich eine reizvolle inhaltliche Einkleidung des Spiels motivierend, aber das sollte mit Funny ja gegeben sein.

Come in Board Game

Das hier abgebildete Board Game soll den Wortschatz zu Hobbies festigen. Alle Wörter und Phrasen aus der gleichnamigen Unit aus Come in 4 werden hier aufgegriffen. Es gibt zwei differenzierte Spielversionen: Eine bebilderte Version und eine Version mit Schrift, in welcher also nicht nur die Kompetenz „Sprechen“ geschult wird, sondern auch das „Lesen“ mit in den Fokus rückt. Es gibt neben den klassischen Ereignisfeldern noch eine kleine Gemeinheit, wenn der Zufall so entscheidet, und zwar die eigene Spielfigur mit einem der Mitspielenden zu tauschen. Dies kann für die Spielerin oder den Spieler zum Vorteil sein, für eine oder einen anderen dann leider zum Nachteil. Definitiv schult es die sozialen Kompetenzen sowie die eigene Frustrationstoleranz.


Card Games

Ein beliebtes Kartenspiel ist das Quartett (engl. Happy Families), welches aus 32 Karten besteht. Hier abgebildet findet ihr ein Quartett mit Funny, Kim, Finn und Leila und ihren Hobbies, welche sie an den verschiedenen Wochentagen ausüben (Routinen). Grammatikalisch werden die Kinder hier beim dialogischen Sprechen für das 3. Person Singular-s sensibilisiert (Funny plays tennis on Monday). Immer vier Karten bilden bekanntlich ein Quartett. In dieser Come in-Variante, die ich für euch erstellt habe, gilt es das Quartett zu einem Hobby zu erfragen. Beispielsweise bilden folgende Karten ein Quartett:

Come in Quartett

Im Vordergrund steht nun das dialogische Sprechen, wodurch die Kinder ihre Kommunikationsfähigkeit erweitern. Aber auch Leseverstehen und Hörverstehen werden durch den Einsatz des Spiels geschult. Dabei verwenden die Kinder nicht nur die neu gelernten Wörter bzw. chunks, sondern müssen sich zwangsläufig der Frage- und Antwortstruktur (A: Do you have [Funny plays tennis on Monday]?; B: Yes, I do./No, I don’t.) bedienen, um erfolgreich ein Quartett zu sammeln. Es ist ratsam den Kindern Help Cards zu Verfügung zu stellen, welche den Dialog visualisieren. Idealerweise spielen immer vier Kinder ein Quartett, weshalb ihr mehrere Quartett-Spiele anfertigen solltet. Wer sich ein Quartett erfragt hat, darf dieses ablegen. Das Prinzip der Differenzierung kann hier durch das begleitende Sprechen beim Ablegen des Quartetts ermöglicht werden. So kann das Ablegen bspw. kommentiert werden durch:

  • Happy Families! I have Funny, Kim, Finn and Leila.
  • Happy Families! I have Funny plays tennis on Monday etc.

Differenzierung wird ferner durch die Begleitung des Spielverlaufs in Gesprächen mit den Mitspielenden ermöglicht. Phrasen, die vorab oder in dieser Unterrichtseinheit geübt werden können, sind z.B.

  • Whose turn is it? -> It’s my turn./It’s your turn.
  • Who is the winner? -> I’m the winner./You’re the winner.

Durch die Verwendung solcher Phrasen wird eine konsequentere Verwendung der englischen Sprache gewährleistet und lässt ferner Raum für zunehmend eigenständigere Konstruktionen der Schülerinnen und Schüler.

Funny Come in

Fazit

Durch Sprachlernspiele findet die englische Sprache eine sinnvolle und authentische Verwendung. Wichtig ist, dass Handlung und Ziel eines (Sprach-)Spiels spannend gestaltet sind, damit Spaß und Lernfreude geschürt werden. Die Spannung bleibt vor allem erhalten, wenn der Spielausgang vom Zufall abhängt und nicht (ausschließlich) vom Können der Kinder! Gerade für lernschwächere Kinder ist diese Verteilung wichtig.

Das hier angebotene Board Game und das Card Game bieten sich nach ihrem Einsatz im Unterricht ferner ideal für die Freiarbeit an. Freiarbeitsmaterial für das Fach Englisch ist in vielen Klassen oftmals eher wenig vorhanden. Das ist zum einen begründet in der Problematik, dass in Freiarbeitsphasen die Aussprache von der Lehrkraft nur bedingt bis gar nicht korrigiert werden kann (Englischlehrkraft ungleich Klassenleitung) und sich daher nicht jeder Aufgabentyp für die Freiarbeit in Englisch eignet.

Im Grunde können Freiarbeitsmaterialien unkompliziert zu bekannten Themenfeldern angeboten werden, dessen Wortmaterial gefestigt ist, damit die Kinder das Material/die Spiele selbstständig und adäquat benutzen können und ihre Sprachkompetenzen weiter schulen.

Umfangreiches und passgenaues Freiarbeitsmaterial bekommt ihr mit der Come in Smart Box geboten, die eine große Bereicherung in meiner Klasse darstellt.

Ich freue mich, wenn die Spiele in den Klassenzimmern gespielt werden und für euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, eine Entlastung darstellen.
Natürlich lassen sich die beiden Spiele auch lehrwerksunabhängig einsetzen.

Herzliche Grüße und viel Freude beim Spielen,
Vanessa Thiel (@miss_thiel)

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