Drei Fragen an Nina Heidelberg zum neuen Englisch-Lehrplan in NRW

Die wesentlichsten Veränderungen, die mit dem neuen Lehrplan in NRW einhergehen,
sind der Beginn des Englischunterrichts in Klasse 3 und die Erweiterung des wöchentlichen Stundenkontingents auf drei Unterrichtsstunden pro Woche.

Auch wenn wir den frühbeginnenden Englischunterricht sehr gerne weitergeführt hätten, sehen wir den Vorteil, dass diese Verdichtung der Englischstunden eine höhere Kontaktzeit
mit der Sprache innerhalb einer Woche und geringere Abstände zwischen den einzelnen Lerneinheiten ermöglicht. So werden Rituale schneller gefestigt, Lernprozesse kontinuierlicher fortgeführt und die Kommunikation in der fremden Sprache noch selbstverständlicher.

Dabei ist es jedoch von großer Bedeutung, dass wir trotz des späteren Beginns des Englischunterrichts in der dritten Klasse alle weiterhin den Prinzipien des frühen Fremdsprachenlernens treu bleiben.
Auch wenn die Rolle der Schrift im neuen Lehrplan konkreter benannt und Sprachlernstrategien und Sprachbewusstheit mehr in den Fokus genommen werden,
die prägendsten Leitziele bleiben das Wecken von Interesse und Freude am Sprachenlernen sowie die Entwicklung von kommunikativer und interkultureller Handlungsfähigkeit.
Dabei steht stets die funktionale kommunikative Kompetenz im Mittelpunkt aller Lerngelegenheiten – grammatikalische Strukturen werden zum Beispiel ausschließlich
implizit-intuitiv erprobt und nicht explizit bearbeitet.

Der Englischunterricht in der Grundschule darf nicht zu einer kleinen Version von Englischunterricht in der weiterführenden Schule werden. Der für die entwicklungsbedingten Voraussetzungen unserer Schüler:innen unabdingbare spielerische Ansatz muss unbedingt erhalten bleiben.

Come in legt großen Wert auf spielerische, motivierende Lernanlässe – dazu gehören unsere ritualisierten Cardgames, wiederkehrende Übungstypen und mitreißende Songs.

Grundsätzlich folgt die Struktur der einzelnen Kapitel in Come in einem sinnvoll aufgebauten Fremdsprachenlernen mit dem Ziel einer funktionalen kommunikativen Kompetenz.
Es werden die einzelnen im Lehrplan geforderten Teilkompetenzen zielgerichtet Schritt für Schritt aufgebaut. Wortschatz wird auf Wortebene eingeführt, in Satzstrukturen eingebettet und auf Textebene verwendet.

Dabei wird stets reproduktiv mit Hörverstehensübungen begonnen, bevor die Kinder aufgefordert werden, in Sprechübungen produktiv aktiv zu werden.
Auch der Einsatz der Schrift spielt schon von Anfang an eine bedeutsame Rolle.
Nachdem der Wortschatz und die Redemittel lautlich gesichert sind, wird das Schriftbild eingeführt und die Kinder über das Training eines rezeptiven Leseverstehens auf
Wort-, Satz- und Textebene hin zu einem produktiven Umgang mit den sprachlichen Strukturen in Form von Schreibanlässen geführt.
Die Teilkompetenzen des Bereichs Funktionale kommunikative Kompetenz werden somit dauerhaft und beständig in jedem Kapitel gefördert.

Come in ist klar strukturiert in seinem Aufbau und durchgängig auf den Lernzielschwerpunkt ausgerichtet. Das bietet viel Sicherheit und Verlässlichkeit sowohl für Lehrer:innen als auch für Lernende. Letztere werden durch diese Beständigkeit dazu befähigt, phasenweise selbstständig zu arbeiten.
Dadurch wird die Lehrkraft entlastet, Ressourcen bewahrt und Zeit für individuelle Unterstützung einzelner Schüler:innen oder kriteriengeleitete Beobachtungen im Lernprozess gewonnen.

Die Lehrkraft kann individuell entscheiden, in welchem Umfang sie den Englischunterricht öffnen und eigenständige Arbeitsphasen integrieren möchte.
Es werden vielfältige Differenzierungsmaßnahmen geboten, ohne dass zusätzliches Material erstellt oder ergänzt werden muss.

Ich sage es voller Überzeugung: Die Arbeit mit Come in kann für alle Beteiligten nur einen Gewinn darstellen!