4. Juli 2018
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Am Ende des Schuljahres gibt es vielerlei Aufgaben zu erledigen. Und auch das eine oder andere Elterngespräch steht noch an. Meistens sind es in diesem Zusammenhang eher schwierige Elterngespräche, in denen es um unangenehme Themen rund um die Schule geht. Was sollte man hier beachten? Wie sollten die Gespräche vorbereitet werden – und wie führt man diese optimal durch? Einige Anregungen findet ihr im folgenden Beitrag.


Anliegen

Entweder ein erziehungsberechtigter Elternteil möchte euch sprechen – oder aber ihr möchtet einen erziehungsberechtigten Elternteil sprechen. Wichtig ist, sich über das eigene Anliegen klar zu sein, bevor man die andere Seite kontaktiert.

Was genau ist mein Thema? In welchem Rahmen könnte dieses besprochen werden? Reicht hier ein Gespräch zwischen Tür und Angel – oder sollte lieber ein Einzeltermin vereinbart werden?

Bei der Kontaktaufnahme sollte auf jeden Fall auf den jeweiligen Sachverhalt eingegangen werden, damit sich die Gesprächspartner auf den Inhalt des Gespräches vorbereiten können. Schwierige Gespräche führt man häufig am besten im Rahmen eines Einzeltermins. Dieser findet vorzugsweise in einem Besprechungsraum in der Schule statt, soweit dieser vorhanden ist.

 


Eine angenehme Atmosphäre schaffen

Dieser Raum muss rechtzeitig reserviert werden. Am Tag des Gespräches könnt ihr für einen angenehmen Rahmen vor Ort sorgen, indem ihr beispielsweise eine Flasche Wasser mit Gläsern bereit haltet, auf Ordnung in dem Raum achtet und auch darauf, dass ihr im Gespräch nicht durch plötzlich herein platzende Kolleginnen und Kollegen oder ein Telefon gestört werdet. Hilfreich ist es, ein Schild an der Tür zu befestigen, das signalisiert, dass im Raum ein Gespräch stattfindet, bei dem ihr nicht gestört werden möchtet.

Gute Vorbereitung

Bereitet euch auf das Gespräch gut vor. Zunächst solltet ihr euer Anliegen in Kürze formulieren. Mehr als einen bis zwei Sätze benötigt ihr hierfür nicht. Überlegt euch, das, was euch wichtig ist, zu vermitteln. Welche Lösungsvorschläge habt ihr bereit? Sollten die Eltern auf euch mit einem Anliegen zugekommen sein, solltet ihr ebenfalls überlegen, welche Inhalte zu dieser Thematik beisteuern könnt. Welche Unterlagen können bei der Bearbeitung der Schwierigkeit hilfreich sein? Legt euch diese zurecht, damit diese im Gespräch verwendet werden können.

 


Gesprächsführung

Der Tag des Elterngespräches ist gekommen. In diesem Rahmen solltet ihr auf eine angenehme Atmosphäre achten. Lasst die Eltern zunächst einmal ankommen. Bietet ggf. ein Glas Wasser an und findet einen Einstieg über eine persönliche Bemerkung oder Nachfrage. Dann tragt ihr euer Anliegen vor oder gebt den Eltern die Gelegenheit, ihres vorzutragen. Hilfreich ist dabei die Technik des „aktiven Zuhörens“. Hierbei achtet ihr sowohl auf das Gesagte, aber auch auf die nonverbalen Zeichen eurer Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen.

Bestätigt das Gesagte auch nonverbal etwa durch Nicken mit dem Kopf. Und spiegelt wider, wie ihr das Gesagte versteht. Fasst es also mit eigenen Worten zusammen. Achtet beim Gespräch auf ein professionelles, objektives Verhalten eurerseits. Sollten Eltern sich im Gespräch einseitig und aggressiv zeigen, so solltet ihr dies auch neutral benennen. Überlegt genau, welche Frage, welches Anliegen sich gegebenenfalls hinter Anschuldigungen gegen euch verbergen mag.


Eine Lösung herbeiführen

Grundsätzlich ziehen Eltern und Lehrkräfte aber an einem Strang – zum Wohle des jeweiligen Schülers bzw. der jeweiligen Schülerin. Überlegt gemeinsame Lösungswege und auch, welche Personen aus der Schule bzw. welche externen Experten hinsichtlich einer Lösung der Thematik bedeutsam sind. Haltet diese Lösungen in Form eines Protokolls fest und auch einen Zeitplan, in dem ihr die Lösungen überprüfen möchtet. Bestenfalls vereinbart ihr gleich einen Termin, an dem ihr dies nach einer gewissen Zeit überprüft und ggf. modifiziert.

Schwierige Elterngespräche müssen nicht schwierig sein. Das A und O zum Gelingen solcher Gespräche ist einerseits das Schaffen einer angenehmen Atmosphäre, die sogleich eine Wertschätzung der Eltern zum Ausdruck bringt. Andererseits ist es von enormer Bedeutung, objektiv zu bleiben und am Wohle des Kindes Lösungen zu entwickeln – etwa auch gemeinsam mit weiteren Fachkräften.

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