1. November 2019
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Jede Schule erlebt solche Situationen, die Lehrkraft ist langfristig erkrankt, eine Lehrerin geht in Mutterschutz oder auch der Stundenplan ist für das Fach Mathematik sehr ungünstig. Allen Situationen ist gemeinsam: Die Zeit ist zu knapp, das Gefühl, das ganze Buch nicht zu „schaffen“ belastet die Lehrkräfte und Schüler/innen. Durch das Buch und das Arbeitsheft zu hetzen nur damit sie „erledigt“ werden ist hier nicht der richtige Umgang mit der Zeitknappheit. Wir zeigen euch, wie man sinnvoll kürzen kann und trotzdem alles Wichtige fürs nächste Schuljahr dabei hat.


Grundlegende Ziele umsetzen

Ein grundlegendes Ziel des Zahlenbuches ist es, den Kindern im Unterrichtsgespräch Zeit zum Reden über Mathematik, zum gemeinsamen Austauschen von Rechenwegen, zum Entdecken und zum Mathematisieren zu geben.

Durch Kürzung von Inhalten kann dieses prozessbezogene mathematische Lernen auch weiterhin als ein wichtiges Ziel vermittelt werden.

Lieber weniger Inhalt behandeln, diesen dann jedoch richtig.

Das wichtige Üben der einfachen (Kopfrechnen)Aufgaben findet über das Blitzrechnen statt. Daran sollte auf keinen Fall gespart werden. Die Einführung der Übungen ist im Inhaltsverzeichnis jeweils mit einem Blitz gekennzeichnet.

Wo wird gekürzt?

Doch welche Inhalte sind denn wirklich weniger wichtig? Wenn sie nicht wichtig wären, stünden sie doch nicht im Zahlenbuch?

Damit sich nicht jede Lehrkraft in einer Zeitnotsituation selbst eine sinnvolle Kürzung überlegen muss, haben die Autoren des Zahlenbuches einen Vorschlag zur Kürzung entwickelt (s.u.). Eine Stärke des Zahlenbuches ist die Vernetzung von Lerninhalten und der systematisch aufgebaute Lernzuwachs für die Schüler, diese bleiben auch bei der Reduzierung erhalten. Es wird gewährleistet, dass zum Beispiel auch Sachaufgaben oder Aufgaben zu Größen und zur Geometrie bearbeitet werden. Einige wenige Themen werden ganz gestrichen. Das sind jedoch nur die Themen, die trotzdem keine Lücken im Lernstoff hinterlassen, so dass das nächste Schuljahr nicht mit einer Hypothek starten muss.

Anforderungsbereiche differenziert bearbeiten

Wenn das noch nicht reicht, kann die Lehrkraft für die schwächeren Schüler/innen die Möglichkeit schaffen, dass sie in relativer Ruhe Aufgaben mit dem Anforderungsbereich 1 erreichen können. Die weiterführenden Aufgaben der Anforderung 2 oder 3 können zur Differenzierung für die leistungsstärkeren Kinder verwendet werden. Diesen können dafür einfache Aufgaben „erlassen“ werden.

Flexible Zeiteinteilung mit dem Arbeitsplan

Eine Übersicht der nicht gekürzten Lerninhalte mit Platz zum Eintragen der Kalenderwochen gibt es im Arbeitsplan. Damit könnt ihr euch beim Erstellen des Stoffverteilungsplans eine sinnvolle Zeiteinteilung überlegen. Falls unverhofft am Ende des Buches doch noch etwas vom Schuljahr übrig ist, können gestrichene Lerninhalte immer noch behandelt werden. Insbesondere die letzten 10-20 Seiten in jedem Schuljahr bieten dafür genügend Möglichkeiten. Sie sind sehr gut oft unabhängig von anderen Seiten im Buch einsetzbar.

Zahlenbuch-Themen anderen Fächern zuordnen

Warum nicht mal die Kunststunde benutzen, um ein geometrisches Bild anzufertigen oder im Sachunterricht das Thema XY aufgreifen? Auf dem 14. mathe 2000 war dies auch schon einmal Thema und Frau Eller aus dem Stubaital hielt diesen Vortrag: „Und immer ist die Zeit für das Zahlenbuch zu knapp“, in dem viele gute Ideen stecken.

Wie handelt ihr, wenn am Ende des Schuljahres noch so viel Buch übrig ist?

Teilt eure Ideen mit anderen. Es tut gut, wenn man hört, dass Kolleginnen und Kollegen vor ähnlichen „Problemen“ stehen. Vielleicht muss man es dann auch gar nicht mehr als Problem betrachten…

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