22. August 2018
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Was macht guten Unterricht aus und welche Rolle spielen dabei Klassenregeln? In diesem Beitrag könnt ihr über die Wichtigkeit von Klassenführung bzw. classroom management nachlesen und euch über die Einführung wichtiger Regeln informieren, sodass euer Unterricht und die Klassengemeinschaft davon profitieren.

Mit dem Ende der Sommerferien freuen wir uns insgeheim auf eine herbstliche Abkühlung nach einer langen Hitzeperiode. Einen kühlen Kopf müssen vor allem Vorschulkinder bewahren, denn der erste Schultag rückt immer näher und mit ihm kommen eine Menge Veränderungen auf unsere Schulanfänger zu. Vom Freispiel im Kindergarten, indem die Kinder toben können, geht es über in einen geregelten und strukturierten Schulalltag.

Um diesen Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten, bereiten sich auch unsere Lehrer allmählich auf den Schuljahresanfang vor. Die Einführung von Klassenregeln ist dabei nicht wegzudenken. Welche Regeln besonders wichtig sind und wie ihr diese mit euren Schülern erarbeitet, lest ihr im folgenden Beitrag.

Schultüte, Einschulung

Schultüte, Illustration: Katja Wehner, Leipzig


Voraussetzungen für ein entspanntes Lernklima, in dem sich alle wohlfühlen

Guter Unterricht hängt bekanntlich von vielen Faktoren ab, welche Rolle aber spielen dabei Klassenregeln? Die Sache scheint laut internationaler Forschungen zum classroom management glasklar:

Ähnlich einer Demokratie bildet ein wohl definiertes Regelsystem die Grundlage für ein entspanntes soziales Miteinander im Klassenraum. Als fester Bestandteil einer strukturierten Klassenführung muss das Regelwerk für alle verbindlich und konsequent erarbeitet und gefestigt werden. Die Kinder können dann nicht nur Sozialkompetenz erwerben, sondern für die Gestaltung einer angenehmen Lernatmosphäre selbst verantwortlich gemacht werden, indem sie sich an der Erarbeitung der Regeln aktiv beteiligen.

Die Klassengemeinschaft profitiert u.a. dann von der Wirksamkeit des Regelsystems, wenn die Lehrperson sich selbst mit den aufgestellten Grundsätzen identifizieren kann, sie eine gute Beziehung zu den Lernenden hat und Vorbild ist. Außerdem muss dafür Sorge getragen werden, dass gemeinsam eingeführte Richtlinien stets präsent bleiben und nicht in Vergessenheit geraten. Das kann z.B. in Form von Plakaten oder Kärtchen stattfinden, die im Klassenzimmer sichtbar für alle die Wände schmücken.

Die Plakate Klassenregeln und Gutes Miteinander findet ihr im Anschluss an den Beitrag


Und das Outcome? …

… ist zu finden im Fundament für erfolgreiche Unterrichtsstunden und möglichst störungsfreies Lernklima, indem gemeinsame Vereinbarungen für das soziale Miteinander im Klassenzimmer getroffen werden! Als Tipp vorweg empfiehlt Eichhorn (2014, S. 8), das Wort „Regeln“ komplett zu umgehen, da es negativ konnotiert sei und nicht zu solidarischer Zusammenarbeit zwischen Lehrperson und Schülerschaft führe.

Stattdessen zeigen Regeln wie „Wir helfen einander“, „Wir arbeiten leise“ oder „Wir akzeptieren einander, so wie wir sind“, dass positive Formulierungen im Idealfall auch mit einem positiven Arbeitsklima einhergehen. Wir haben für euch passend zum Thema ein Plakat für das Klassenzimmer gestaltet. Dieses findet ihr im Anschluss an den Beitrag.


Bleiben wir beim Thema

Nachdem ihr in diesem Beitrag vieles rund um die Notwendigkeit von Regeln für ein entspanntes soziales Miteinander im Klassenzimmer erfahren konntet, interessiert es euch vielleicht, wie es andernorts so aussieht? Schaut doch bei Gelegenheit einfach in den Folgeartikel zu Regeln in internationalen Klassenzimmern rein, wir freuen uns über eure Lesefreude! ?

Bis es wieder mit der Schule losgeht hoffen wir, dass unser Lesestoff euch beim Warm-up für das neue Schuljahr behilflich war. Ansonsten genießt die Ferien noch in vollen Zügen und schaut gerne wieder bei uns vorbei.

Eure Lisa


P.S.: Weiterführende Literatur und Studien rund um die Themen „Classroom management“, „Klassenführung“ und „Klassenregeln“ findet ihr u.a. hier:

Eichhorn, C. (2014). Die Klassenregeln. Guter Unterricht mit Classroom – Management. Stuttgart: Klett-Cotta.

Hattie, J. (2013). Lernen sichtbar machen. Von W. Beywl und K. Zierer überarbeitete deutsche Ausgabe von „Visible learning“. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.

Helmke, A. (2007). Aktive Lernzeit optimieren. Was wissen wir über effiziente Klassenführung? PÄDAGOGIK, 2007 (5), S. 44 – 48.

Helmke, A., Helmke, T., Heyne, N., Hosenfeld, A., Schrader, F.-W. & Wagner, W. (2010). Effiziente Klassenführung als Schlüsselmerkmal der Unterrichtsqualität – ein Untersuchungsbeispiel aus der Grundschule. In C. Spiel, B. Schober, P. Wagner & R. Reimann (Hrsg.), Bildungspsychologie (S. 101 – 105). Göttingen: Hogrefe.

Wang, M, Haertel, G. & Walberg, H. (1993). Toward a knowledge base for school learning. Review of Educational Research, (63), S. 249 – 294.

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