20. Februar 2023
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Naturbeobachtungen sind von jeher grundlegend für unser Weltverstehen und schon jungen Schulkindern zugänglich. Am besten führen wir sie mit kleinen Geschichten ein und nicht mit Sachinformationen. Wir wollen, dass die Kinder staunen und Interesse an Naturbeobachtungen entwickeln. Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sind gerade im Herbst und Winter gut zu beobachten! Hier findet ihr eine Geschichte für den Einstieg.


Wie lang ist ein Tag wirklich?

Mini und Max sind dicke Freunde. Sie wohnen beide an einem schönen See. Mini bevorzugt den Platz am Schilf und unter Seerosen. Max liebt seine Hundehütte am Ufer.

Mini hat in einem Buch gelesen: „Ein Tag hat 24 Stunden.“ Aber Max will das nicht glauben: „24 Stunden – Es ist doch gar nicht so lange hell!“ Das weiß er ganz sicher: Am Tag ist es hell, in der Nacht ist es dunkel. Da stehen sie ziemlich ratlos und wissen nicht weiter.

Endlich sagt Mini: „Wir glauben nicht einfach alles, wir werden das mal selbst gründlich erforschen. Machst du mit?“ „Na, klar“, meint Max. „Wenn die Sonne aufgeht, werde ich immer wach. Dann sage ich dir gleich, wie spät es ist.“ Mini freut sich: „Prima!  Den Sonnenuntergang schauen wir uns gemeinsam an. Auf unserem See glänzt der immer so schön rot-golden!“

Naturbeobachtung Sonnenuntergang im Wasser

Mini hält schon seinen Stift und hat ein Blatt vorbereitet. Die Zahlen da oben sind die Stunden, gelb ist taghell und grau-schwarz ist die Nacht. „Da wollen wir doch mal sehen, wie lang ein Tag wirklich ist! – Quak!“


Allgemeine Hinweise

Kinder wachsen an den Problemen, die sie selbst lösen. Darum hüten wir uns davor, sie über verschiedene Bedeutungen des Wortes „Tag“ aufzuklären. Wir schicken sie stattdessen in die Beobachtung von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, so dass sie die unterschiedlichen Tageslängen selbst entdecken werden. Jeder Tag (in Deutschland) ist etwas verschieden lang vom nächsten. An den Schultagen wird weiter das Datum eines Tages wie selbstverständlich notiert, gern auch Wochentage. Mein Tipp: Diese Aufgabe ist nicht Pflicht für alle, sondern ein Angebot an eine Forschergruppe. Diesen Kindern wird all dies über einen Zeitraum einiger Wochen auffallen. Sie brauchen anfangs und kurz vor der Präsentation vor der ganzen Klasse ein gewisses Coaching, siehe Durchführung. Die Tabelle reicht im Winterhalbjahr bis etwa zum 26.03. Der 21.03. ist ein besonderer Tag, aber das untersuchen wir in einem anderen Blogbeitrag.


Durchführung

  • Geschichte erzählen. Habt ihr einmal einen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang beobachtet? Finden wir in unserer Klasse eine Gruppe Kinder, die dazu forschen will?
  • Namen interessierter Kinder auf Plakat eintragen. „Wir beobachten: ___“. Angebot für ein bis vier Kinder: Die Plakatgestaltung: Sonnenuntergang mit Seeufer, Hundehütte mit Buntstiften zeichnen, Gelb-Orangetöne der Sonne mit dem Finger verwischen, auch die Spiegelung im Wasser bedenken. Planen: Wer beobachtet morgen, notiert die Uhrzeiten?
Naturbeoachtung Tabelle Sonne
  • Nächster Schultag: Gruppe interessierter Kinder in die Eintragungen in die Tabelle einführen. Wir machen es so wie Mini, der schon für den 12.02. eingetragen hat. Zuerst das Datum. Danach: Wie trage ich z.B. 7.34 Uhr ein? Hier ist ein Strich für 7.00, 7.30, 8.00, 8.30 Uhr. Also wohin? Zwischen…, ungefähr… . Zuletzt werden die Felder dieser Zeile als Tag und Nacht farbig gekennzeichnet. Coachen: Habt ihr geplant, wer morgen beobachtet?
  • Nächster Schultag: Kinder ggf. an Einträge erinnern. Braucht ihr noch Hilfe?
  • Nach 3 bis 8 Wochen (mindestens 6 Einträge) Ergebnis zuerst mit den „Forschern“ besprechen, siehe Fragen für Forscher: „Wie lang ist ein Tag wirklich?“ aus der Gruppe sammeln, notieren, für möglichst jeden Forscher eine Antwort vorbereiten, dann stellen die Forscher alles der Klasse vor. Dank an Kinder, die für uns alle diese Beobachtungen gemacht und vorgestellt haben.

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