Ich habe meine Klasse vor ziemlich genau einem Jahr übernommen und es war schwierig. Ich kam direkt aus meiner 3. Elternzeit, 20 Stunden die Woche. Puhhh. Die Kinder waren – bedingt durch widrige Umstände – unorganisiert und unordentlich, Struktur fehlte. Es war laut und es war anstrengend. Für alle. Auch für mich. Das führte mich zu der Idee, alles, was mir wichtig ist, in eine Liste zu schreiben.
Ich mag Listen.
Ich mag Listen, die ich abhaken kann, weil ich etwas erledigt habe.
Wir sprachen über den Sinn von Ordnung:
- Ordnung im Flur,
- Ordnung im Klassenraum,
- Ordnung im Ranzen,
- Ordnung auf dem Tisch,
- Ordnung im Mäppchen.
Schließlich kamen wir zu dem Schluss, dass äußere Ordnung zu innerer Ordnung führt.
Innere Ordnung? Was ist das?
Abwarten. Kommt schon.
So langsam wird’s! Das Unterrichten wurde einfacher, es wurde leiser und angenehmer und viele Kinder (alle?) sind jetzt ein bisschen ordentlicher geworden. Wir genießen es, dass alles seinen Platz hat und dass alles klar strukturiert ist.
Ich verwende die Liste nicht mehr so häufig, sie hängt mittlerweile einfach an der Seitentafel… griffbereit, wenn ich mal darauf verweisen muss. Ich habe sie übrigens laminiert. So kann ich (oder ein Kind) abhaken, was schon „in Ordnung“ ist. Denkbar wäre aber auch, die Liste zu kopieren und in unregelmäßigen Abständen die Kinder eine Selbstkontrolle durchführen zu lassen.
Ordnung im Heft
Ähnlich wie mit der Ordnung im Klassenraum sah es auch mit der Ordnung in den Heften aus.
Nikos Tipps zur Heftführung
mussten her. Deshalb stellten wir uns die Frage:
„Worauf muss ich alles achten?“:
- Mit Füller oder Bleistift schreiben?
- Datum? Wo sehe ich das im Klassenraum?
- Fange ich einfach jedes Mal eine neue Seite an?
- Braucht man eine Überschrift?
- Warum ist es wichtig, dass Frau Daub lesen kann, was ich schreibe?
- Wo fängt die Zeile an und wo endet sie?
- Wie klebe ich Blätter ein?
- Was ist eine Tabelle und wie zeichnet man sie?
- Was unterscheidet ein Deutschheft von einem Matheheft?
Mittlerweile sind wir in Klasse 4 angekommen… Es war ein langer Weg. Aber in einem halben Jahr entlasse ich diese Kinder auf die weiterführende Schule und ich wünsche mir, dass sie von mir grundlegend gelernt haben, was es bedeutet, „ordentlich“ zu sein und warum es sich lohnt, sich die Mühe zu machen.
Ich wünsche euch viel Freude mit den Kopiervorlagen und hoffe, sie helfen euch und euren Kindern weiter.
Verlinkt mich gerne auf Instagram @frau.daub oder schreibt mir in den Kommentaren eure Erfahrungen. Ich freue mich auf den Austausch!
Carmen Daub
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P.S.: Seit diesem Schuljahr arbeiten wir auch erfolgreich mit unserem Wochenplan-Tagebuch. Die Kinder genießen die wiederkehrenden, klaren Strukturen und trainieren auch hier das ordentliche Führen eines Heftes. Klick doch mal rein!
Ein Kommentar
Ich brauche auch immer Listen, um den Überblick zu behalten. Ordnung ist nun mal das halbe Leben 😉🙋♀️