18. Februar 2020
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Hallo, ich bin Carmen. Mama von 3 kleinen Mädchen, Ehefrau, Lehrerin in Teilzeit, Instagrammerin und seit etwa 7 Jahren Autorin bei Klett. Hier erzähle ich euch, wie das Schulbuch, das ich heute in Händen halte, entstanden ist.

Alles fing bei mir vor etwa 12 Jahren an. Irgendwie suchte ich etwas Neues und weil mich Bücher schon als Kind begeistert hatten, dachte ich, ich höre mich mal bei einem Verlag um.

Schon nach kurzer Zeit wurde mir angeboten, von meinem Deutschunterricht, den ich damals mit Piri von Klett machte, auf Lehrerfortbildungen zu berichten. Ich fuhr durch ganz Deutschland und erzählte allen möglichen Lehrerinnen und Lehrern, wie das Buch konzipiert wurde, was man damit machen kann und warum ich gerne damit arbeitete.

Nach einigen Jahren sollte kurzfristig jemand ein paar beispielhafte Klassenarbeiten für einen Ordner namens „Das Plus zum Schulbuch“ herstellen und ich wurde als Autorin angefragt. Sechs Wochen vor meiner Hochzeit, Abgabe am besten gestern. Schaffe ich das? – Ich wusste es nicht, aber nein sagen wollte ich auch nicht. Also los!

Das war mein erstes Projekt und ich glaube ehrlich nicht, dass das irgendwer jemals genutzt hat… es verschwand in diesem Ordner, der vielleicht immer noch in diversen Lehrerzimmern steht.


Mein Thema:  „Wortfamilien“ in einem Kapitel namens „Traumhaft und fantasievoll“

Ich bekam meine erste Tochter und war in Elternzeit. Eines Tages, ganz unverhofft war da wieder eine E-Mail von Klett. Jetzt suchten sie eine Autorin. Niko, ein Deutschbuch. Nie davon gehört. Was muss ich machen? Eine Probeseite entwerfen, okay. Ich befand mich gerade in USA für zwei Monate, weit weg von Lehrerzimmern, Schulen und meinem Arbeitszimmer daheim… aber egal.

Ich wollte es versuchen und als mein Thema „Wortfamilien“ in einem Kapitel namens „Traumhaft und fantasievoll“ bei mir ankam, hatte ich null Idee.

Wie baut man eine Schulbuchseite auf? Was soll denn an Wortfamilien traumhaft sein? Fantasievoll??

Ich dachte erst, ich kann das nicht. Niemals werden sie mich nehmen. Aber gut, ich hatte Zeit und ich reichte die Seite ein. Prompte Antwort von der Redaktion – 1000 Korrekturen, aber: Ich wurde zur Tagung nach Frankfurt eingeladen!

Niko Sprachbuch 2, Seite 54

Niko Sprachbuch 2, Seite 54


Niko – die erste Generation

Niko 2014

Der Rest ist Geschichte. In unserem Team haben wir die Sprachbücher Niko 2, 3 und 4 geschrieben, die Arbeitshefte dazu entworfen. Ich habe die Lehrerkommentare verfasst, das waren viele Seiten, ich sag’s euch! Und mal ehrlich: Lest ihr den Lehrerband? Ich nicht. Egal. Was muss, das muss.

Mittlerweile hatte ich meine zweite Tochter bekommen und wir trafen und immer noch alle 2 Monate zur Tagung in Frankfurt. Das Baby immer dabei. Unsere jüngste Mitarbeiterin! Die Niko Wörterkartei entstand, passende Diktate dazu, Lernzielkontrollen. Irgendwann waren das Buch, die Arbeitshefte, die Kopiervorlagen, der Lehrerband… alles FERTIG.

Wöchentlich trudelten dicke Pakete bei mir zuhause ein. Ich verschenkte fast alles, mein Arbeitszimmer wäre sonst geplatzt.

Es kam die Zeit der Flüchtlingswelle und meine Autorenkollegin Britta und ich schrieben die passenden DAZ-Materialien für Niko.

Dann war erstmal Ruhe. Das Buch lief. Es lief gut. Meine eigene Schule schwenkte auf Niko um. Ich fing nach der Elternzeit mit meiner zweiten Tochter wieder an zu arbeiten und unterrichtete mit Niko. Ich erlebte täglich, wie die Seiten in der Praxis funktionierten. Ich nervte all meine Kolleginnen und Kollegen: Bitte erzählt mir, wenn euch was nicht gefällt. Und bitte auch, wenn was gut angekommen ist ;).

Produktübersicht Ausgabe Niko 2014


Die Jahre vergingen und schon wurde es Zeit für die erste Überarbeitung von Niko. ….

Wie geht es weiter? Wie genau entsteht ein Schulbuch von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt?

Erfahrt dazu hier demnächst im Grundschul-Blog. Bleibt dran!

Ich hoffe, mein kleiner Einblick hinter die Kulissen von @frau.daub und die Arbeit an Niko hat euch gefallen. Ich freue mich über jeden Kommentar, sei es hier im Blog oder auf Instagram @frau.daub!

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