14. Oktober 2020
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Immer wieder müssen Klassen geschlossen in Quarantäne und Lehrer brauchen schnell Lösungen für diese Phasen, die einfach umzusetzen sind – mit einem eigenen Padlet lässt sich die Digitalisierung nutzen, um auch zu Hause sinnvolles Lernen zu ermöglichen.


Was es mit dem Hybridlernen auf sich hat

Im Zuge der Corona-Pandemie mussten Lehrerinnen und Lehrer schnell und oftmals ohne weitere Unterstützung Lösungen finden, wie die Schülerinnen und Schüler zu Hause beschult werden konnten. Neben dem Wechsel aus Präsenz- und Distanzunterricht gab es auch lange Perioden, in denen die Beschulung rein zu Hause stattfinden musste und auch jetzt kann das immer wieder einzelne Klassen betreffen, wenn sie geschlossen einige Zeit in Quarantäne verbringen müssen.

Allerdings ist das postalische Versenden von Aufgaben, die zu Hause mühsam abgearbeitet und dann in einer Sammelbox zur Korrektur zurückgegeben werden, keine Alternative für regulären Unterricht, die langfristig Lernerfolge garantiert. Viele Kinder mussten in diesen Zeiten alleine ohne weitere Hilfe durch Erwachsene ein Lernpensum bewältigen, das dem im traditionellen Unterricht glich. Die Digitalisierung, die in Deutschland an Schulen flächendeckend vorangetrieben werden sollte, kam an dieser Stelle also wie bestellt als Lösung des Problems daher.

So wurde an allen Schularten in der ersten Phase des Lockdowns nach passgenauen Umsetzungsmöglichkeiten gesucht und die digitale Welt hat schnell Einzug gefunden. Neben ersten Versuchen mit selbsterstellten Erklärvideos und der Nutzung von Lernapps wurde auch vielfach das Online-Tool Padlet genutzt, um allen Schülerinnen und Schüler gleichermaßen die Inhalte in digitaler Form zugänglich zu machen.

Auch später, im Hybridlernen, hat sich weiterhin diese Plattform bewährt und wurde sowohl von den Lehrerinnen und Lehrer als auch den Schülerinnen und Schüler gut angenommen. Hybridlernen bezeichnet eine Kombination aus zwei Lernformen, also auf der einen Seite dem klassischen Unterricht mit einer Lehrperson und vielen Zuhörern im Schulgebäude, die auf direktem Wege Fragen stellen und interagieren können und auf der anderen Seite digitales Lernen nicht nur zur Vor- und Nachbereitung, sondern ebenfalls zum Erlernen neuer Inhalte in Form von Erklärvideos, digitalen Arbeitsblättern und Plattformen, auf denen Inhalte wie im Klassenzimmer vermittelt werden. Unerheblich sind dabei das Verhältnis und der Umfang (tage- oder wochenweiser Wechsel), in dem die beiden Bausteine stehen.


Hybridlernen in der Umsetzung

Eine mögliche Umsetzung im Unterricht kann so aussehen: Die Schülerinnen und Schüler lernen zum Beispiel im Homeschooling bestimmte Inhalte selbstständig über Erklärvideos und absolvieren dazu schon erste Übungen. Im folgenden Präsenzunterricht können sie dann gezielt Fragen stellen, der Lehrer oder die Lehrerin kann Schwachstellen eruieren und diese logisch abarbeiten und passgenaue Aufgaben dazu stellen. Noch besser ist es, wenn die Kinder vorab digital bereits Aufgaben oder kleine Tests bearbeiten, um der Lehrperson noch vor Beginn des Präsenzunterrichts zu zeigen, wo die einzelnen Schülerinnen und Schüler stehen, um entsprechend des Vorwissens die folgenden Unterrichtseinheiten zu planen.

Umgekehrt ist es folgendermaßen vorstellbar: Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten beispielsweise wichtige Rechtschreibstrategien im Präsenzunterricht und die Lehrkraft erklärt das Vorgehen genau. Nach eingehender Übung nutzen die Schülerinnen und Schüler zu Hause das entsprechende Online-Tool, zum Beispiel das Padlet, um eigenständig und in ihrem Tempo damit Diktate zur Festigung der Inhalte zu üben. Diese Diktate können sie stets dann pausieren, wenn es zu schnell geht oder auch mehrmals üben, um entsprechende Fehlerquellen zu vermeiden und zu einer routinierten Rechtschreibung zu gelangen. So ist die Differenzierung durch die stete Verfügbarkeit und damit die Wiederholung des Materials von selbst gegeben.


Wie man als Lehrkraft ein Padlet erstellt

Viele Lehrkräfte, die sich selbst nicht als digital affin wahrnehmen, schreckten bislang noch vor diesen digitalen Möglichkeiten zurück und trauten sich nicht zu, auf der Plattform Padlet Material für die Klasse zur Verfügung zu stellen. Eben dieser eigenen Fremdheit mit dem Tool und der Furcht vor Schwierigkeiten, Gegenfragen oder auch der Verletzung des Datenschutzes möchte ich mit meiner schrittweisen Anleitung gerne entgegenwirken.

Vorab: Die Erstellung für bis zu drei Padlets ist kostenfrei und kann auch mit geringen Computerfähigkeiten innerhalb einer Stunde erfolgen.

Anleitung Padlet erstellen

Abbildung Downlaod schrittweise Anleitung für die Erstellun geines Padlets

In einem weiteren Artikel erkläre ich ebenfalls mithilfe einer kleinschrittigen Anleitung, wie man nach der eigenen Erstellung der Seite den Schülerinnen und Schüler und deren Eltern die Nutzung der Plattform erläutert und sie mit den Kindern im Unterricht üben kann. Doch neben dem Hybridunterricht bietet das Padlet auch viele weitere Vorteile und kann auf vielfältige Weise direkt im regulären Unterricht eingesetzt werden, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

Viel Spaß beim Ausprobieren,

Julia Priller

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