11. August 2023
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Vorab, wir freuen uns sehr, dass ihr euch für die Arbeit mit Come in ab Klasse 3 (Ausgabe NRW) entschieden habt und wünschen euch ganz viel Freude dabei. Um optimal vorbereitet in das neue Schuljahr zu starten, gilt es ein paar generelle Entscheidungen bezüglich eures Englischunterrichts zu treffen und einige Dinge vorzubereiten. Diese werden im folgenden Blogartikel für euch zusammengefasst. Let’s get started!


Die Organisation

Die Organisation der Bildkarten
Überlegt, ob ihr (auch) mit den üblichen Flashcards oder ausschließlich digital arbeiten möchtest.
Der Vorteil daran, auch gedruckte Bildkarten einzusetzen, ist, dass ihr sie überall mit hinnehmen könnt. Sei es in einen Sitzkreis ohne Board oder vielleicht sogar mal mit nach draußen. Darüber hinaus ist es bei einigen Wortschatzspielen sinnvoll, die Karten schrittweise aufzudecken, sie zu verschieben und von den Kindern bewegen zu lassen. Diese haptische Erfahrung kann die Merkleistung optimieren. Ebenso, wenn die Kinder das Bild zum Gehörten genau vor ihrer Nase haben.

Solltet ihr euch für den Einsatz der gedruckten Bildkarten entscheiden, organisiert deren Aufbewahrung gut, damit alle Karten schnell griffbereit sind und keine verloren gehen. So kann das Material auch über mehrere Jahrgänge hinweg genutzt werden.

Tipps für eine sinnvolle Organisation sowie die zugehörigen Etiketten findet ihr in diesem Blogartikel.

Ebenso habt ihr die Möglichkeit, den Digitalen Unterrichtsassistenten zur Wortschatzeinführung und zum Training zu nutzen. Dazu könnt ihr den Einführungskreis mit den zugehörigen Audiodateien, unsere Wimmelbilder sowie die interaktiven Übungen nutzen. Der Vorteil hier ist, dass ihr direkt auf die zugehörige muttersprachliche Audiodatei zugreift und im DUA sämtliches Material immer und überall zur Verfügung steht.

Die Organisation des Schülermaterials
Sämtlicher in Come in eingeführter Wortschatz steht den Schülerinnen und Schülern als Minicards zu Verfügung. Das Minicardsset beinhaltet sowohl Bild- als auch Wortkarten.

An dieser Stelle müsst ihr als Expertin und Experte (ggf. in Absprache mit der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer für die Lerngruppe) entscheiden, wie ihr diese organisiert und wie viel Selbstständigkeit für die einzelnen Kinder sinnvoll ist.

Details und weiterführende Ideen findet ihr im zugehörigen
Blogartikel.

Darüber hinaus solltet ihr vorab entscheiden, ob ihr einen Englischschnellhefter etablieren möchtet. In diesen könnten zusätzliche Arbeitsblätter sowie der Umschlag für die Minicards eingeheftet werden.

Funny Come in

Funny das Lehrwerks-Maskottchen

Mit dem späteren Start des Englischunterrichts in Klasse 3 geht selbstverständlich neben der kognitiven Entwicklung auch ein Fortschritt bezüglich der persönlichen Entwicklung und der Interessen der Kinder einher.
Nun gilt es, individuell zu entscheiden, ob ihr den Einsatz einer Handpuppe für euch und eure Lerngruppe als sinnvoll erachtet.

Wenn ihr glaubt, dass die Lerngruppe noch nicht bereit ist, sich auf eine Handpuppe einzulassen, kann es sehr hilfreich sein, Funny als rein englischsprachiges Wesen vorzustellen. Manchen Kindern erleichtert die Handpuppe das Eintauchen in die Fremdsprache und erhöht die Motivation, die fremde Sprache zu verwenden. Darüber hinaus kann die Hemmschwelle, mit einer Handpuppe zu sprechen, für manche Kinder niedriger sein als in einer realen Situation.

Unser Maskottchen Funny begleitet die Kinder durch das ganze Lehrwerk. Es erlebt Abenteuer in den Storys und Action Storys, taucht in verschiedenen Aufgaben und der Verlaufstransparenz auf. Schätzt selbst für eure Lerngruppe ein, wie groß die Rolle der Funny im Unterricht sein soll.

Maskottchen Come in

Handpuppe Funny


Regeln und Rituale

Gleichbleibende Regeln und Rituale bilden die Basis für gelungenen Fremdsprachenunterricht. Sie geben den Kindern Sicherheit, bieten Struktur, stützen das Verständnis und ermöglichen zunehmende Eigenständigkeit und selbstständige Sprachproduktion im geschützten Rahmen.

Die funktionale Einsprachigkeit
Im Englischunterricht der Grundschule streben wir eine funktionale Einsprachigkeit an. Das heißt zunächst, dass wir mit gutem Beispiel voran gehen und die Schülerinnen und Schüler lernen, Verstehensstrategien zu nutzen. Sie lernen es auszuhalten, nicht jedes Wort zu verstehen, sondern sich auf die wesentliche Bedeutung einer Aussage zu konzentrieren, beziehen verständnisstützende Mimik und Gestik der Lehrkraft mit ein und erschließen sich zunehmend Wortschatz aus dem Zusammenhang.

Wichtig ist, diesen Sprachenwechsel deutlich zu visualisieren und konsequent durchzuhalten. Dies kann zum Beispiel durch das Aufhängen einer Flagge, das Drücken eines imaginären Englischknopfes oder Ähnliches geschehen. So wird sichtbar, dass nun Englisch gesprochen wird.

Neben der Einsprachigkeit der Lehrkraft werden auch Schülerinnen und Schüler zunehmend dazu ermutigt, sich in der Fremdsprache zu äußern. Dies geschieht zunächst explizit in einzelnen Phasen und bei den Classroomphrases, die im Umschlag des Activity Books abgebildet sind, und nimmt immer mehr Raum ein. Eventuell können später „Regeln“ eingeführt werden, wie zum Beispiel „mindestens ein Englisches Wort pro Satz“.

Verlaufstransparenz
Eine Visualisierung des Verlaufs der Unterrichtsstunde schafft sowohl für die Lehrkraft als auch für die Kinder Struktur und Transparenz. Passend zu Come in findet ihr sowohl im Kartenset als auch im Blog Verlaufstransparenzkarten.

Die Verlaufstransparenz wird vor Stundenbeginn an der Tafel aufgehängt. Während sie zu Beginn noch von der Lehrkraft präsentiert wird, kann diese Rolle zunehmend von den Schülerinnen und Schülern übernommen werden. Wichtig ist dazu, dass von Beginn an gleichbleibende Formulierungen verwendet werden. Diese befinden sich zur Unterstützung auf der Rückseite der Bildkarte.

Folgende Progression innerhalb des Schuljahres kann sinnvoll sein:
Schritt 1: Nur die Lehrkraft spricht die gleichbleibende Formulierung und zeigt auf das zugehörige Bild.
Schritt 2: Die Lehrkraft spricht vor, die Schülerinnen und Schüler sprechen nach, ein Mini-Teacher zeigt auf das zugehörige Bild.
Schritt 3: Der Mini-Teacher spricht vor und zeigt auf das zugehörige Bild, die Lehrkraft unterstützt und gibt ggf. corrective feedback, die Schülerinnen und Schüler sprechen im Chor nach.

Ritual: Begrüßungslied
Um das Ankommen im Englischunterricht zu erleichtern, ist der Einsatz eines Begrüßungsliedes sinnvoll. Der Titelsong „Come in“ bietet mit seinem eingängigen Refrain und seinen flotten Beats eine einfache Möglichkeit, einen wortwörtlich „bewegenden“ Einstieg zu schaffen. Das Lied motiviert die Schülerinnen und Schüler, sich in der neuen Sprache einzufinden; die Bewegung macht den ganzen Körper nochmal bereit für ein konzentriertes Arbeiten und im chorischen Gesang findet sich Raum für eine ganz geschützte erste Sprachproduktion der Kinder.

Maskottchen Funny

Illustration: Antje Bohnstedt

Während die Kinder zu Beginn nur zu dem Gehörten tanzen und vereinzelt den Refrain mitsingen, kann die sprachliche Produktion in dieser Phase durch das zunehmende Mitsingen der Strophen ausgebaut werden. Neben dem „Come in“-Song können im späteren Verlauf des Schuljahres auch das Lied „Our English Song“ oder wechselnde, thematisch passende Lieder zum Einsatz kommen.

Mini-Teacher
Das Einführen eines Mini-Teachers stellt für die Schülerinnen und Schüler eine große Motivation dar. Darüber hinaus wird die Lehrkraft entlastet und hat mehr Freiraum, Kinder individuell zu unterstützen.
Der Mini-Teacher kann durch einen Anstecker, einen Umhänger oder Ähnliches markiert werden. Sein Aufgabenfeld sollte behutsam und schrittweise erweitert werden. Während er zu Beginn des Unterrichts vielleicht lediglich beim Begrüßungslied vorne tanzen oder das Maskottchen Funny aufwecken darf, übernimmt er zunehmend organisatorische Aufgaben, wie zum Beispiel das ritualisierte In-den-Kreis-Rufen oder die Präsentation der Verlaufstransparenz bis hin zur Übernahme der ritualisierten Unterrichtsbeginn und -schlussphasen.


Strukturen der Unterrichtsreihen und -stunden

Come in lebt von seiner klaren Struktur. Diese zieht sich durch das gesamte Lehrwerk. Die Unterrichtsreihen bauen den Sprachenerwerb konsequent progressiv auf. Die einzelnen Kompetenzen werden gezielt schrittweise erworben. Jedes Sprachenlernen beginnt stets mit rezeptiven Fähigkeiten, bevor diese selbstständig produktiv eingesetzt werden können. Somit steigen wir in jedes Kapitel mit einem Hörverstehen auf Wortebene ein. Im Anschluss werden die Strukturen gesprochen, dann gelesen und abschließend geschrieben. Die Abfolge entwickelt sich immer von der Wortebene über die Satzebene zur Textebene. So sind die Schülerinnen und Schüler stets optimal auf die anstehenden Aktivitäten vorbereitet und können bestmögliche Leistungen erzielen.


Arten der Differenzierung

Differenzierte Hörtexte
Bei der Arbeit mit Come in gilt es auch als Lehrkraft, Entscheidungen bezüglich des Einsatzes der Differenzierungsmaßnahmen zu treffen.
Die differenzierten Audiotracks bieten unterschiedliche Möglichkeiten, die jeweils auf die Lerngruppe sowie die technische Ausstattung der Schule angepasst werden können. Die einfachste Version ist es, dass die Lehrkraft vorab entscheidet, welchen der drei Hörtexte sie für ihre Lerngruppe für angemessen hält und diesen in Plenum einsetzt.
Durch den im Activity Book abgedruckten QR-Code, mit dem man zur Mediensammlung gelangt, können die Schülerinnen und Schüler aber auch zunehmend selbstständig arbeiten, ihr Leistungsniveau eigenständig einschätzen und dementsprechend individuell Audiotracks über ein Endgerät abspielen.

Come in, Klasse 3, NRW-Ausgabe

Activity Book mit QR-Code im Umschlag, der zur Mediensammlung führt

Das Smartbook
Passend zum Activity Book gibt es ein Smartbook zur selbstständigen Bearbeitung. Dieses beinhaltet zu jedem Thema zusätzliche Aufgaben, die den aus dem Activity Book bekannten wiederkehrenden Übungstypen entsprechen. Für die Bearbeitung werden weder Audiotracks noch Partner benötigt. Somit können diese Übungen komplett selbstständig bearbeitet werden. Der Einsatz des Smartbooks bietet sich sowohl als Hausaufgabe oder Freiarbeitsmaterial als auch als Differenzierungsmaßnahme im alltäglichen Unterricht an. Hier könnte es zum Beispiel ritualisiert werden, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig am Smartbook arbeiten, wenn sie mit der eigentlichen Lernaufgabe fertig sind.
Die Lehrkraft muss für ihre Lerngruppe individuell entscheiden, ob alle Kinder oder nur einzelne ein eigenes Smartbook erhalten sollen.

Es ist ebenso möglich, dass die Smartbooks nicht einzelnen Kindern zugeordnet sind, sondern als Differenzierungsmaterial für mehrere Schülerinnen und Schüler genutzt werden. So lägen einfach einige Exemplare des Smartbooks im Klassenraum und die Kinder, die in der Arbeitsphase frühzeitig mit der eigentlichen Lernaufgabe fertig sind, könnten die zum Thema zugehörige Seiten bearbeiten.

Die Smartbox
Die Smartbox ist eine Freiarbeitsbox, die verschiedene Materialien zur weiteren Bearbeitung beinhaltet. Dazu gehören neben Brettspielen, Flip-Flap-Büchern und einem Spinninggame Freiarbeitskarten. Diese sind foliert und können direkt mit einem Folienstift beschriftet werden. Auf der Rückseite befindet sich jeweils eine Selbstkontrollmöglichkeit, so dass die Selbstständigkeit der Kinder weiter gefördert wird.

Die Lehrkraft als Experte für die Lerngruppe kann selbst entscheiden, wie sie den Einsatz dieser Box organisieren möchte.
Besonders selbstständige Schülerinnen und Schüler werden in der Lage sein, das jeweils passende Material selbst aus der Box zu holen und nach der Bearbeitung wieder gereinigt an den richtigen Ort zurückzubringen.

Für weniger strukturierte Lerngruppen kann es hilfreich sein, wenn die Lehrkraft das jeweils zum Thema passende Material auf einem gesonderten Tisch zur Verfügung stellt. Manchmal ist es sogar noch zielführender, gezielt einzelnen Kindern zu gegebenem Zeitpunkt konkret ein bestimmtes Material zu reichen.

App und E-Learning
Passend zu Come in sind sowohl eine App als auch ein e-Training mit zusätzlichen digitalen Übungen verfügbar. Diese können selbstverständlich für die Festigung des Gelernten zu Hause, ebenso aber auch als Differenzierungsmaßnahme im Englischunterricht zum Einsatz kommen. Dafür können diese zum Beispiel an einer Station angeboten und flexibel genutzt werden.

Maskottchen Funny

Illustration: Antje Bohnstedt


Lernstände beobachten und messen

Es ist bedeutsam, sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Eltern transparent zu machen, was die Kriterien für gute Leistungen sind. Dabei gilt es, unbedingt Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Leistungen neben den punktuellen Lernstandsüberprüfungen in erster Linie prozessbezogen beobachtet werden.

Sämtliche im Unterricht erbrachten Leistungen sind für die Leistungsbeurteilung relevant: Sei es das Zum-Ausdruck-Bringen von Hörverstehen durch Aktivitäten, das Sprechen der Sprache in Partner- und Gruppenarbeiten, das Reflektieren über Sprache und Sprachenlernen auf Deutsch, Arbeitsergebnisse aus Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten, aber auch die erfolgreiche Bearbeitung unserer Checks.

Um die Lernstände transparent zu machen, hilft es, mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen und z. B. Beobachtungsbögen zu den einzelnen Kompetenzen sowie Selbsteinschätzungsbögen zu teilen.

Wir wünschen euch einen guten Start mit Come in und freuen uns auf Feedback aus der Praxis.
Let’s get started! Eure Nina Heidelberg


Come in – die Neubearbeitung für NRW

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