5. Juli 2021
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Vorbereitung für deinen handlungsorientierten Unterricht

Handlungsorientiertes Arbeiten erfordert eine Menge an vielfältigen Materialien. Dies muss aber nicht teuer sein. Alltagsmaterialien sind bestens geeignet und günstig. Mein Tipp für euch: Sprecht die Eltern am ersten Elternabend an und bittet um verschiedene Gegenstände. Die meisten sind gerne bereit, Knöpfe, Nudeln, etc. zur Verfügung zu stellen.

Diese Alltagsgegenstände benutze ich sehr gerne:

  • Muscheln
  • Nudeln
  • Erbsen, Linsen
  • Knöpfe
  • Büroklammern
  • Steine
  • Magnete
  • Schrauben und Schraubverschlüsse
  • Schlüssel
  • Murmeln
  • Eierkarton
  • Glasnuggets
  • Perlen
  • Wäscheklammern

Die Materialien verstaue ich sortiert in beschrifteten Aufbewahrungsboxen.

Zusätzlich nutze ich die Materialien, die bereits in der Schule vorhanden sind.


 Ideen zur Umsetzung im Anfangsunterricht

Sind die Materialien in der Klasse angekommen und verstaut, ist mein Tipp, die Kinder zunächst frei damit Experimentieren zu lassen. So haben die Kinder die Möglichkeit, die Gegenstände kennenzulernen und sind beim späteren Arbeiten auf die Übung konzentriert.

Bei den Übungen selbst führe ich diese beim ersten Mal mit allen gemeinsam durch, bevor es an die Partner- oder Gruppenarbeit geht. dadurch bin ich mir sicher, dass alle verstanden haben, wie sie vorgehen müssen.

Die Übungsideen nutze ich gerne als stehende Übung zu Beginn des Matheunterrichts.


Idee 1: Gegenstände nach Merkmalen sortieren

Du brauchst:

  • Gegenstände aus der Sammlung
  • Schälchen oder Teller zum Sortieren
Illustration Murmeln

So geht’s:

Die Kinder werden in kleine Gruppen eingeteilt und erhalten jeweils eine Auswahl an verschiedenen Gegenständen und Tellern zum Sortieren. Dann habt ihr folgende Möglichkeiten:

  1. Ihr gebt ein Merkmal vor, nach dem die Kinder sortieren sollen. Im Anschluss können die Kinder erklären, welche Gegenstände sie auf den Teller gelegt haben.
  2. Die Kinder sortieren die Gegenstände zunächst selbst nach verschiedenen Merkmalen (eckig, rund, weich, hart…) Hier sollte auf jeden Fall eine Reflexion am Ende erfolgen, in der die Kinder erklären, nach welchen Kriterien sie sortiert haben.

Idee 2: Klasse sortieren

Diese Übung eignet sich prima zu Beginn des Schuljahres, wenn sich die Klasse noch kennenlernt.

Du brauchst:

  • Tafel oder Pinnwand
  • Bild jedes Kindes (Foto oder selbst gemalt) mit Namen
  • Symbolkarten
verschiedene Grundschulkinder

So geht’s:

  1. Die Tafel oder Pinnwand wird in so viele Spalten eingeteilt, wie es Kriterien gibt (z.B. Brillenträger, keine Brille = zwei Spalten; Haarfarben = vier Spalten). Als Orientierung hefte ich in jede Spalte immer ein passendes Symbol.
  2. Du gibst ein Kriterium vor und die Kinder heften ihr Bild an die entsprechende Stelle. Wichtig ist mir immer die Versprachlichung. ,,Ich trage keine Brille, deswegen hänge ich mein Bild in diese Spalte‘‘.
  3. Oder: Du überlegst dir eine Kategorie und heftest die Bilder der Kinder vor Beginn des Unterrichts entsprechend an. Die Klasse muss dann raten, nach welchem Kriterium du sortiert hast.

Idee 3: Anzahl schätzen

Du brauchst:

  • Großes Glas
  • Füllmaterial (Murmeln, Nudeln…)

So geht’s:

  1. Du befüllst das Glas mit einer bestimmten Anzahl an Gegenständen. Zu Beginn würde ich nicht zu viele, <20, und größere Gegenstände nehmen
  2. Im Sitzkreis schauen die Kinder sich das Glas genau an und schätzen dann, wie viele Gegenstände im Glas drin sind.
  3. Haben alle, die wollen, einen Tipp abgegeben, wird gemeinsam ausgezählt.

Wer will, kann auch das Schätzglas für eine Woche hinstellen, den Tipp notieren (lassen) und freitags wird gemeinsam ausgezählt.

Variation:

Das Glas ist leer und die Gegenstände zum Befüllen liegen daneben. Die Kinder schätzen, wie viele dieser Gegenstände in das Glas hinein passen. Interessant wird es auch, wenn du irgendwann den gleichen Gegenstand, aber einen anderen Behälter wählst.


Die Spielideen findet ihr auch unten als Download. Viel Freude damit!

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