24. März 2020
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Von jetzt auf gleich wurden viele von euch Ersatzlehrer – was tun, wenn das Kind gerade erst eingeschult wurde und noch so viele Buchstaben bis Ende des Schuljahres gelernt werden sollen? Da müssen Mama oder Papa selber ran! Wie das geht, erzähle ich euch hier.


Neue Buchstaben lernen – aber wie?

Von jetzt auf gleich sitzen Deutschlands Schüler zuhause und Mama oder Papa müssen dafür sorgen, dass der Stoff des ersten Schuljahres gelernt wird. Erstmal: Keine Angst! Das Gute ist: Im ersten Schuljahr ist es eigentlich jede Woche dasselbe. Neue Buchstaben werden eingeführt und geübt. Doch wie lernt ein Kind einen neuen Buchstaben am besten? Grundsätzlich unterscheidet man bei der Buchstabeneinführung das:

Grundsätzliche Unterscheidung bei der Buchstabeneinführung

Hören des Lautes (Akustische Analyse) Das Das Kind hört, wo genau in einem Wort der neue Laut steht.

Schreiben des graphischen Zeichens (Graphomotorische Analyse) Das Kind lernt, Das Kind lernt, den Buchstaben bewegungsrichtig zu schreiben.

Erkennen des graphischen Zeichens (Optische Analyse) Das Kind erkennt, wowo Das Kind erkennt, wo genau der Buchstabe zu sehen ist.

Soweit zur Theorie! Soll euer Kind nun einen neuen Buchstaben lernen, ist es schön, dies ein bisschen spannend zu gestalten. Dazu gibt es viele Möglichkeiten. Ich zeige sie euch exemplarisch am Buchstaben Pp. 


Einführung:

  • ein Bilderbuch vorlesen, z.B. „Pinguin Pit“ von Marcus Pfister
  • eine FolgePingu“ ansehen
  • Bilder von Gegenständen mit P am Wortanfang ausdrucken und das Kind die Dinge benennen lassen

Schließlich soll das Kind erraten (oder erkennen), um welchen Buchstaben es heute geht.


Übung und Vertiefung:

Danach bietet sich ein so genannter Buchstabenweg an. Hier übt das Kind auf verschiedene Arten den neuen Buchstaben. Je verschiedener die Angebote, desto besser! Keine Panik! Wenige Stationen reichen. Es ist nicht nötig, dem Kind 20 verschiedene Möglichkeiten anzubieten. Folgende Möglichkeiten haben Eltern zuhause:

  • den Buchstaben auf einer (Kinder-)Tafel mit Kreide schreiben. Dazu den Buchstaben einmal bewegungsrichtig vorschreiben und das Kind nachspuren lassen. Auf korrekte Schreibrichtung achten!
  • den Buchstaben kneten. Auch hierzu könnt ihr o.g. Vorlagen nutzen
  • einen Pinguin basteln
  • den Buchstaben im Sandkasten in den Sand schreiben
  • den Buchstaben aus Lego bauen
  • den Buchstaben aus Tonpapier ausschneiden
  • den Buchstaben groß auf Tapete schreiben
  • eine Tüte Buchstabennudeln sortieren (und Suppe kochen!)
  • aus Zeitungen und Zeitschriften den Buchstaben ausschneiden und aufkleben
  • den Buchstaben aus Wolle legen und aufkleben
  • den Buchstaben mit kleinen Gegenständen (Mini Radierer, Pompoms, Haarspängchen, Leogosteinen usw.) nachlegen oder mit Holzstiften nachschreiben lassen. Hierzu könnt ihr meine Vorlagen nutzen ((Link zu Buchstabenform Groß/Kleinbuchstaben))
  • den Buchstaben stempeln. Viele Kinder besitzen Buchstabenstempel oder andere hübsche Kinderstempel. Wir stempeln die Buchstabenform P.
  • einen Pinguin malen
  • den Buchstaben mit Kreide auf den Gehweg malen und ablaufen
  • aus Buchstabenmagneten den entsprechenden Buchstaben heraussuchen
  • den Buchstaben aufmalen und mit einem Spielzeugauto abfahren
  • den Buchstaben auf einer Zaubertafel schreiben
  • Gegenstände im Haushalt suchen, die den Buchstaben enthalten. Darüber sprechen: Wo hört man das P? Vorne? Mitte? Hinten im Wort?
Buchstabeneinführung zuhause
Buchstabeneinführung zuhause

Und dann?

Wurde der Buchstabe ausreichend erarbeitet, sollte das Kind die entsprechenden Seiten in den Arbeitsheften ausfüllen. Achtet darauf, dass das Kind sich mehrere Tage mit demselben Buchstaben beschäftigt, immer wieder über den Buchstaben spricht. Oft bieten sich spontan Situationen an, z.B. beim Kochen das Schnippeln der Paprika.

Ich wünsche euch viel Erfolg mit den Tipps für Klasse 1 und freue mich über jeden Kommentar, sei es hier im Blog oder auf Instagram frau.daub!

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