12. April 2022
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Kinder haben ein großes Interesse am Leben der verschiedenen Tierarten. Ihre ersten Sprecherfahrungen machen sie mit den Tierstimmen. Lernen sie doch zu den einzelnen Tieren zunächst den Tierlaut kennen, bevor sie dem Tier den Namen geben können. Im Einzelfall trifft das auch bei Vögeln, wie zum Beispiel der Ente, zu. Die einzelnen Vogellaute werden den Kindern jedoch eher selten nahegebracht. Um das Interesse der Kinder für die Vielfalt der Vogelstimmen zu wecken, sollte man ihnen verschiedene Ansätze bieten, sich diesem Thema näher zu widmen.


Im Anoki-Übungsheft Vögel 3/4 findet ihr zu folgenden Vögeln kostenlose Audios (zwischen 12 und 24 Sekunden):

  • Amsel
  • Star
  • Blaumeise
  • Kohlmeise
  • Waldohreule
  • Kuckuck
  • Stockente
  • Lachmöwe

Ihr könnt aber gern auch jetzt schon in den Amsel-Sound reinhören:

Abbildung Amsel Hendrik Kranenberg

Wenn ihr mit den Kindern das Anoki-Heft Vögel bearbeitet, findet ihr auf den Seiten zu den genannten Vögeln einen QR-Code oder einen Zahlen-Code, den ihr unter www.klett.de eingeben könnt. Zum einen können die Kinder mit dem QR-Code selbst zu den Hörbeispielen gelangen, es bietet sich aber auch an, den Kindern bei der Arbeit an diesen Seiten das passende Hörbeispiel vorzuspielen. Die folgenden Anregungen sind zur weiteren Arbeit mit den Vogelstimmen gedacht.


Vogelstimmen kennenlernen

  • Zu den oben aufgeführten Vögeln solltet ihr den Kindern ein Foto zugänglich machen. Gemeinsam mit ihnen ordnet ihr den Vögeln die vorbereiteten Wortkarten zu.
  • Als nächstes solltet ihr die Vogelstimmen vorspielen, die von den Kindern eindeutig zugeordnet werden können, wie zum Beispiel der Kuckuck oder die Stockente. Eventuell sind sie auch in der Lage Waldohreule und Lachmöwe zu erkennen. Wichtig ist, die Kinder zu befragen, woran sie diese Stimmen erkannt haben. Anschließend könntet ihr euch der Blau- und der Kohlmeise zuwenden.
  • Zunächst bietet es sich an, noch einmal die äußeren Erscheinungsmerkmale dieser Vögel zu benennen. Danach spielt ihr zunächst erst eine der beiden Vogelstimmen ab. Das solltet ihr zwei- bis dreimal durchführen. Anschließend sollten die Kinder den Gesang beschreiben.
  • Als nächstes spielt ihr ihnen den Vogellaut der anderen Meisenart vor. Auch das sollte mehrfach wiederholt werden. Nun könnt ihr die Kinder dazu auffordern die Vogelstimmen zu vergleichen.
  • Ihr könnt sie auffordern, die Melodie mitzusingen. Wenn die Kinder damit vertraut sind, Melodien grafisch darzustellen, könnten sie das Zwitschern bildlich darstellen. Hier gibt es kein Richtig und kein Falsch. Es soll den Kindern helfen, die Vogelstimmen wiederzuerkennen.
  • Danach stellt ihr den Kindern den Gesang der Amsel vor. Sie ist eine der bekanntesten einheimischen Vogelarten. Den Kindern kann es helfen, zu erzählen, wo sie diese Melodie schon einmal gehört haben.
  • Zum Abschluss wird der Star vorgespielt. Interessant für die Kinder wird in diesem Zusammenhang sein, dass der Star ein Vogel ist, der andere „an der Nase herumführt“, da er andere Vogelstimmen und Geräusche, zum Beispiel das Klingeln eines Handys, nachahmen kann. Um sich diese Vogelstimme einzuprägen, sollten die Kinder den Gesang beschreiben und/oder grafisch darstellen.

Vogelstimmen wiedererkennen

Um Vogelstimmen wiederzuerkennen solltet ihr sie bei der ersten Wiederholung noch einmal in der gleichen Reihenfolge vorspielen wie beim Kennenlernen und den Kindern die Möglichkeit geben, den Namen des Vogels zu benennen oder auf eine Abbildung zu zeigen. Anschließend gibt es unterschiedliche Möglichkeiten die Vogelstimmen wieder zu erkennen:

  • Ein Hörbeispiel wird vorgespielt, die Kinder nennen den Namen oder zeigen auf die Abbildung.
  • Ihr nennt den Namen eines Vogels, anschließend spielt ihr verschiedene Hörbeispiele vor und die Kinder sollen sich melden oder aufstehen, wenn der Gesang des genannten Vogels erklingt.

Tipp: Hier solltet ihr mit den einfachen Vogelrufen starten und die Schwierigkeit steigern.

  • Ihr stellt jedem Kind die Namen der Vögel auf Wortkarten zur Verfügung und spielt ein Hörbeispiel vor, die Kinder zeigen die passende Wortkarte dann hoch.

Tipp: Gestaltet die Wortkarten entsprechend groß, damit die Lösungen auch für euch gut lesbar sind.

  • Gestaltet ein Paarspiel, in dem ihr alle Abbildungen der Vögel verdeckt an die Tafel hängt. Jetzt spielt ihr eine Vogelstimme vor, die Kinder dürfen nun ein Bild umdrehen. Passt es zur Vogelstimme, darf die Abbildung aufgedeckt bleiben, wenn nicht wird die Abbildung wieder umgedreht. Das Spiel endet, wenn alle Abbildungen an der Tafel aufgedeckt worden sind.

Tipps: Alle Abbildungen müssen auf der Rückseite identisch sein. Das Spiel kann auch als Mannschaftsspiel gespielt werden. Ihr müsst euch merken, welche Vogelstimmen bereits vorgespielt wurden und aufgedeckt worden sind.

  • Ihr könnt beim Wiedererkennen der Vogelstimmen auch zwei Fliegenklatschen zum Einsatz bringen. Wortkarten mit dem Namen oder Abbildungen der Vögel werden an die Tafel gehängt. Ihr spielt ein Hörbeispiel vor und die Kinder schlagen mit der Fliegenklatsche auf die Abbildung oder den Namen des Vogels, den sie erkannt haben.

Interessantes zu Vogelstimmen im Unterricht

Vögel starten ihren morgendlichen Gesang zu unterschiedlichen Zeiten, aber exakt immer in der gleichen Reihenfolge. Diese zeitliche Abfolge wird auch als Vogeluhr bezeichnet, weil man anhand dieser die ungefähre Uhrzeit abschätzen kann.

Auf der Internetseite des Naturschutzbundes findet ihr eine Vogeluhr. Sie informiert darüber, wie viele Minuten vor Sonnenaufgang die verschiedenen Singvögel mit ihrem Gesang beginnen. Da Vögel fast nur zur Brutzeit singen, sind in dieser Vogeluhr auch die Monate angegeben, in denen meist die Männchen singen, um ihr Revier abzustecken und ein Weibchen anzulocken. Für die Vögel aus unserem Anoki-Heft findet man die Angaben für Blaumeise, Kohlmeise, Amsel, Star und Kuckuck. Diese Uhr ist unterschiedlich nutzbar:

  • Zunächst solltet ihr schauen, welcher der fünf Vögel am Morgen zuerst mit seinem Gesang beginnt. Hier bietet es sich an die Reihenfolge sowie die Zeit in einer Tabelle zu vermerken. Anschließend könntet ihr mit den Kindern den aktuellen Sonnenaufgang recherchieren und in der Tabelle vermerken, zu welcher Uhrzeit die Vögel an diesem Tag begonnen haben.
  • Möglich ist es auch, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, in welchen Monaten die Vögel ihren Gesang abhalten. Auch hier kann zu den einzelnen Monaten für einen Tag, zum Beispiel immer der 15. des Monats, der Sonnenaufgang erforscht und die Uhrzeit berechnet werden.

Weitere Ideen

Schickt die Kinder mit einem Forschungsauftrag in die Umgebung der Schule. Lasst sie Vögel fotografieren und die passenden Vogelstimmen dazu aufnehmen. Sollten die Kinder über ein Smartphone verfügen, dann solltet ihr an die Einwilligung der Eltern denken, dass dieses für diesen Zweck benutzt werden darf. Ansonsten kann man natürlich auch mit einer Kamera (zum Beispiel einer Einmalkamera aus dem Drogeriemarkt) und einem Diktiergerät die entsprechenden Aufnahmen machen. Bei Vorliegen der Aufnahmen von den Vögeln ist es möglicherweise noch erforderlich die Vogelart zu bestimmen. Dann kann man sich dem Gesang der Vögel widmen.


Ich wünsche mir, dass ich bei euch und euren Kindern das Interesse, die Neugier und den Forscherdrang geweckt habe, sich intensiver mit den Stimmen unserer einheimischen Vögel zu beschäftigen.

Ich freue mich über Rückmeldungen zu euren Erfahrungen, die ihr bei der Arbeit mit dem Anoki-Übungsheft Vögel 3/4 und mit den Anregungen aus diesem Artikel gemacht habt.

Viele Grüße
Dörte Fandrey

Anoki Kopf mit Stirnband

Wo könnt ihr die Anoki-Übungshefte bestellen?

Hier gehts zur gesamten Produktübersicht.

Wenn ihr noch mehr über Anoki erfahren möchtet geht es hier zu Anokis Welt.

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