23. September 2015
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Nachdem wir unsere erste App für die Grundschule herausgebracht haben, fragen sich sicherlich viele, „Wie entsteht eine App?“ Die Fragen möchten wir mit einem kleinen Making-off beantworten.

Als die Rufe nach einer App für Blitzrechnen aus den Weiten des Netzes immer lauter wurden, haben wir uns entschlossen, mit der Arbeit dazu zu beginnen. Zuerst muss natürlich ein Konzept überlegt werden. Darin steht, was die App alles können soll und welche Bestandteile drin sein sollen.

Jetzt wird mancher denken: „Das ist doch ganz einfach!“ Es gibt ja schon die Software zum Blitzrechnen“.
Aber ganz so einfach ist es nicht. Ein „smartes“ Gerät wird anders bedient als ein PC. Es ist zum Beispiel nicht möglich eine MouseOver-Funktion zu nutzen. Dann wird nicht mehr „geklickt“, sondern „getippt“. Das muss bei den Audio-Dateien beachtet werden und so weiter, und so weiter.


Danach geht die Suche los

Es wird nach einer Softwarefirma gesucht, die unsere Vorstellungen umsetzen kann. Es werden Firmen angeschrieben, die in Frage kommen könnten. Anschließend warten wir sehnsüchtig auf die Antworten.

Sind die Angebote endlich angekommen, wird diskutiert und das Für und Wider abgewägt. Haben wir uns für eine Firma entschieden, wird sie eingeladen und das weitere Vorgehen besprochen.

Dann werden weitere Arbeitsschritte und natürlich ein Terminplan vereinbart. Im Terminplan sind alle wichtigen Meilensteine festgelegt:

  • Wann das Screenlayout besprochen wird,
  • wann das Drehbuch an die Programmierer geliefert wird,
  • wann die Programmierer eine erste Version zum Testen schicken,
  • wann eine Version mit allen Funktionen vorliegen soll und
  • wann letztendlich die Master-Version fertig sein soll.

Danach geht’s ans Drehbuch-Schreiben

Im Drehbuch ist genau festgelegt, was wann und wie passieren soll. Dort ist auch jeder einzelne Text eingetragen, der in der App gesprochen werden soll.
Das Drehbuch zum Blitzrechnen hat insgesamt ca. 120 Seiten.

Anschließend müssen die Sprechtexte aufgenommen werden. Dazu wird ein Sprecher oder, wie beim Blitzrechnen, eine Sprecherin ausgewählt und ein Termin für die Aufnahmen vereinbart.

Vorher werden die zu sprechenden Texte in eine Liste geschrieben und es muss höllisch aufgepasst werden, dass keiner vergessen wird. Ein neuer Termin wegen eines vergessenen Satzes wird ziemlich teuer.

Das Drehbuch wird an die Softwarefirma geschickt und dort wird mit dem Programmieren begonnen. Diese Phase ist von einer ständigen Kommunikation zwischen den Programmierern und dem Verlag gekennzeichnet.

Blitzrechnen Drehbuch-Entwicklung

Die Programmierung kann starten

Die Programmierer arbeiten in zwei Teams. Entwickler für Apple-Geräte programmieren in C++, Android-Entwickler in Java. Die Entwickler liefern eine Alpha-Version, eine Beta-Version und schließlich einen „Release-Candidate“, eine getestete Version, die vom Schulbuchverlag abgenommen und freigegeben wird. Dazwischen wird getestet, es werden Fehler zurückgemeldet und wieder getestet. Dabei übernimmt der Verlag vorwiegend die inhaltlichen Tests, die Programmierfirma testet auf vielen unterschiedlichen Geräten.

Die App wird auch einmal mit der eigentlichen Zielgruppe, den Grundschülern getestet. Dazu sind wir in eine Schule gegangen und haben uns einige Schüler einer zweiten Klasse „ausgeborgt“. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei und sind ohne große Erklärungen mit der App zurechtgekommen.

Natürlich fließen die Erkenntnisse, die wir hier gewinnen, auch in die Entwicklung ein. Damit der Spaß beim Lernen nicht zu kurz kommt, gibt es zwischen den Aufgabensequenzen kleine Trickfilme mit der Igelfamilie aus dem Zahlenbuch. Hier kann man sich einen davon ansehen.

Schülerin am Tablet

Ab in die Stores

Ist die App fertig, wird sie in die Stores eingestellt. Nachdem sie überprüft und für gut befunden wurde, ist sie dort für die Nutzer verfügbar.

Damit ist die Arbeit nicht beendet.
Es kommen ständig Rückmeldungen von Kunden. Sie erreichen uns z. B. über die Kollegen des Klett-Supports. Wir werten natürlich auch die Rezensionen aus den Stores und einschlägigen Blogs aus. Diese Hinweise helfen uns, die App zu verbessern und den Kunden schnellstmöglich eine aktualisierte Version zur Verfügung zu stellen.

Wir arbeiten auch weiter an den Apps für die nächsten Schuljahre. Die Ausgaben für die Klassen 2, 3 und 4 folgen im nächsten Jahr. Das Schreiben des Drehbuches für Blitzrechnen 2 hat schon begonnen.

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