11. August 2022
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Spielerisch in den Anfangsunterricht starten

Die Lernausgangslagen der Kinder bei Schuleintritt sind sehr unterschiedlich. In den ersten Wochen ist es sehr interessant, die Kinder bei ihrer Arbeit zu beobachten. In vielen Schulen finden Eingangsdiagnosen statt (s.a. MiniMax 1, allgemeiner Lehrerband). Dabei ist es nicht nur interessant zu sehen, wie weit die Kinder bereits zählen und rechnen können, sondern auch ihre Herangehensweise an die Aufgaben. Die Beobachtung der Lehrkraft ist ein wichtiges Instrument. Wenn die Kinder in ein Spiel vertieft sind, hat man als Lehrkraft Zeit, die Kinder in Ruhe zu beobachten. So kann dieses Spiel auch erste diagnostische Zwecke erfüllen. Bei diesem Spiel werden mehrere Aspekte trainiert. Die Kinder üben spielerisch die Zahl-Mengen-Zuordnung. Hinter jeder Zahl steht eine bestimmte Menge.

Bei vielen Kindern ist dies zu Schulbeginn noch nicht ausreichend gefestigt. Weiterhin üben die Kinder das Blitzsehen. Eine Simultanerfassung bis 4 ist erstrebenswert. Darüber hinaus ist das Erkennen strukturierter Anschauungsmittel (Würfelbilder, Fingerbilder, Plättchen) wichtig, da sich dies unterstützend auf das spätere Rechnen Lernen auswirkt. Das Spiel kann in den ersten Wochen immer wieder gespielt werden. Auf dem Spielplan sind bewusst die Würfelbilder gewählt worden. Der Spielwürfel ist ein geeignetes Einstiegsmaterial, da er von den Kindern in der Regel ganzheitlich mit dem passenden Zahlwort abgespeichert ist. Selbstverständlich könnt ihr jederzeit auf dem Spielplan zu den Würfelbildern in der Tabelle die Zahl ergänzen.


Material

Zum Material gehört ein Spielplan, der laminiert oder auf Pappe aufgeklebt werden sollte. Je nach Einsatz in der Klasse benötigt man ihn 1 – 2-mal. Pro Spiel können bis zu 4 Kinder mitspielen. Um in den ersten Wochen helfend und beobachtend tätig werden zu können, bietet es sich an, das Spiel als Station im Mathematikunterricht oder als Freiarbeitsmaterial anzubieten.

Die Spielkarten werden ausgedruckt, laminiert und ausgeschnitten. Solltet ihr mehrere Spiele ausdrucken, werden die Spielkarten in einer Dose verwahrt oder mit einem Gummi zusammengebunden. So können sie nicht durcheinandergeraten.

Bei der 2. Spielvariante wird zusätzlich ein Spielwürfel benötigt.

Bastelmaterial

Spielvarianten

Spielvariante 1: Zuordnen

Der Spielplan wird bereitgelegt. Alle Spielkarten liegen verdeckt auf einem Stapel. Abwechselnd zieht ein Kind eine Karte, ordnet sie passend einem Würfelbild zu und legt sie entsprechend auf dem Spielplan ab.

Spielvariante 2: Suchen

Der Spielplan wird bereitgelegt. Alle Spielkarten werden offen auf dem Tisch verteilt. Zu Beginn kann man die Anzahl auch auf drei Kartensätze reduzieren, z.B. Fingerbilder, strukturierte Plättchendarstellung und Mini. Ein Kind würfelt mit einem Spielwürfel und sucht eine zum Würfelbild passende Karte. Die Karte wird zum Würfelbild auf dem Spielplan abgelegt.

Spielvariante 3: Quartett

Zwei Kartensätze müssen zunächst aussortiert werden (z. B. Würfelbilder und Max). Es können 3 Kinder mitspielen. Die übrigen Karten werden gemischt und jedes Kind erhält 8 Karten. Die Kinder nehmen die Karten auf die Hand. Ein Kind fängt an und zieht bei der rechten Partnerin/beim rechten Partner eine Karte. Sobald ein Kind vier Karten einer Zahl zusammen hat, darf es das Quartett ablegen. Gespielt wird so lange, bis ein Kind keine Karten mehr auf der Hand hat. Gewonnen hat der, der am meisten Quartette ablegen konnte.

Spielvariante 4: Straße

Es können 4 Kinder mitspielen. Jedes Kind erhält 6 Karten. Ziel ist es eine „Straße“ von 1 – 6 abzulegen, die Kartensätze dürfen dabei gemischt sein (z.B. 1: Mini; 2: Fingerbild; 3: Würfelbild; 4: Mini; 5: Max; 6: Plättchendarstellung). Ein Kind beginnt und legt eine Karte ab, die es nicht gebrauchen kann und zieht eine neue Karte vom Stapel. Sobald ein Kind eine Straße bilden kann, legt es die Karten ab. Das Spiel ist dann gewonnen!


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Viel Spaß beim Spielen!

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