7. Dezember 2021
20

Die Kinderbuchautorin Christina Wolff hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Ursprünglich hat sie als Grundschullehrerin gearbeitet und während dieser Zeit schon immer mit ihren Schülerinnen und Schülern gemeinsam geschrieben. Was macht das Autorinnenleben aus? Und welche Verbindungen entstehen für sie aufgrund ihrer Tätigkeit als Lehrerin? Unsere Autorin Alexandra v. Plüskow-Kaminski hat mit Christina Wolff gesprochen.

Über Christina Wolff

Eine Leidenschaft für Bücher-Schreiben und ein Karriereweg mit einigen Umwegen. 2020 veröffentlichte Chritina Wolff dann ihr erstes Buch „Die Magier von Paris“. Auf Ihrer Website gewährt Frau Wolff Einblicke in ihren kreativen Schaffungsprozess und zeigt dabei eine sehr humorvolle Art und Weise ein Buch zu schreiben. „Die Magier von Paris“ ist aber längst nicht ihr einziges Buch. „Elfie einfach FEEnomenal“ erschien im Februar 2021 und „Die Geister der Pandora Pickwick“ im August 2021.

Christina Wolff

Foto: Christina Wolff


Ein Interview mit Christina Wolff

1. Du arbeitest seit einigen Jahren als Kinderbuchautorin – erzähle einmal kurz von Dir und Deinen Büchern.

Ja, das ist richtig. Seit 2018 arbeite ich als Kinderbuchautorin – und habe vorher einige Umwege gemacht, bevor ich mich voll und ganz dem Schreiben widmen konnte. 2018 habe ich das Kinder- und Jugendbuchstipendium der Niedersächsischen Literaturkommission erhalten. Mein erstes Buch – Die Magier von Paris – erschien dann im Frühjahr 2020. Und seitdem sind von mir drei Bücher erschienen. Ich schreibe Bücher für Kinder ab zehn Jahren. Vorzugsweise Geschichten zum Wohlfühlen – und manchmal auch ein bisschen zum Gruseln.

2. Du bist ja von Haus aus Grundschullehrerin. Wie bist Du zum Schreiben gekommen?

Als Lehrerin habe ich ganz viel mit meinen Schülerinnen und Schülern geschrieben. Wir haben uns Theaterstücke und kleine Geschichten ausgedacht, Schreibkonferenzen gehalten, und es sind wirklich richtig tolle Stories entstanden.

Schließlich habe ich dann damit begonnen, privat zu schreiben. Angefangen habe ich mit einem ersten Buch, einem Fantasyroman, der nie veröffentlicht wurde. Ich habe ihn schön binden lassen, Familie und Freundinnen und Freunden zum Lesen gegeben – und hüte ihn nun in meiner Schublade.

3. Wann hast Du mit dem Lesen intensiv begonnen? Was bedeutet das Lesen für Dich?

Da muss ich erst einmal richtig überlegen … Intensiv habe ich wohl nach der dritten Klasse angefangen zu lesen. Da war ich Mitglied in einem Leseclub, wo man Bücher tauschen konnte und über diese gesprochen hat. Lesen war für mich immer wie Urlaub, eine Flucht aus dem Alltag. Ich habe mir gern Geschichten ausgesucht, die dazu passten. Zum Beispiel den Kleinen Vampir oder die Kinder aus Bullerbü.

4. Wie entstehen Geschichten in Dir?

Am Anfang stehen viele kleine Eingebungen, die sind ganz wichtig. Ich nenne sie immer die „Geschichtensamen“ oder „Geschichtenschnipsel“. Dann folgt das Plotting, bei dem ich die Geschichte entwerfe. Hier schaue ich mir die Charaktere an: Welche sind sinnvoll, und was wollen diese Figuren eigentlich? Im Endeffekt entwerfe ich ganze Lebensgeschichten der Figuren. Das Plotting ist wirklich harte Arbeit. Bis die Geschichte und die Charaktere dann stehen, dauert es. Aber: Wenn die Geschichte schließlich konstruiert ist, macht es richtig Spaß!

5. Kirsten Boie plädiert mit ihrer Petition „Jedes Kind muss lesen lernen“ für eine möglichst frühe Leseförderung. Am besten schon ab dem Kindergartenalter. Wie siehst Du das – als Lehrerin, als Autorin und schließlich als Mutter?

Ich sehe das ganz genauso. Es ist wichtig, Kinder früh an das Lesen heranzuführen. Dabei sind die Eltern, aber auch Erzieherinnen und Erzieher oder Lehrkräfte als Vorbilder  wichtig. Sie können die Magie des Lesens vermitteln – und damit einen Gegenpol setzen zu der Konkurrenz durch Filme und Computerspiele. Mit meiner Tochter lese ich zu Hause auch sehr viel. Wir haben feste Lesezeiten, häufig abends vor dem Zubettgehen. Während der Coronazeit haben wir noch viel mehr als sonst gelesen. Und wir haben meine alten Hörspielkassetten aus dem Keller geholt und zusammen angehört. Im Auto hören wir auch oft Hörspiele.

6. Welche Tipps hast Du für Lehrerinnen und Lehrer zum Vorlesen?

Ich denke, dass feste Vorlesezeiten bedeutsam sind. Bei mir war es immer die Viertelstunde während der Frühstückspause, wie bei vielen anderen Lehrkräften auch. Bei diesem Ritual kann man das Vorlesen einfach nicht vergessen. Wir haben in dieser Zeit auch über die Bücher diskutiert und vor allem gern die Bilder gemeinsam angeschaut.

7. Und – eine private Frage am Schluss: Was machst Du, wenn sich Deine Zeit einmal nicht um das Lesen und Schreiben dreht? Sprich: Was macht Christina Wolff, wenn sie nicht schreibt oder liest?

Ich genieße die Zeit mit meiner Familie, mit meiner Tochter. Ich sitze viel auf Spielplatzbänken oder wir spielen gemeinsam. Außerdem wandere ich gern. Und – was ich außerdem noch richtig gern tue ist Kuchen-Essen. Aber das kann man ja sogar während des Schreibens tun!

Danke!
20 Personen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Klicke aufs Herz und sag Danke.