Das kleine Einmaleins nimmt im 2. Halbjahr des Mathematikunterrichts viel Raum ein. Dabei werden zunächst die Kernaufgaben (Königsaufgaben) behandelt und geübt. Im Folgenden lernen die Kinder durch die Erarbeitung von Lösungsverfahren die Beziehungen zwischen den Einmaleinsaufgaben kennen. Durch das Nutzen von Zerlegungen schwieriger Aufgaben in bekannte Kernaufgaben oder das Nutzen von Nachbaraufgaben, entsteht ein Netz von Zahlbeziehungen. Diese Auseinandersetzung mit der Multiplikation ist am wichtigsten. Am Ende der Schuleingangsphase sollten die Kinder die Kernaufgaben automatisiert haben.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr hilfreich ist und im Hinblick auf das 3. Schuljahr auch etwas entspannt, wenn die Kinder einige weitere Reihen bereits automatisiert haben. Denn im 3. Schuljahr folgt bereits die halbschriftliche Multiplikation und Division. Da muss das kleine Einmaleins angewendet werden. Aus diesem Grund setze ich gleich zu Beginn der Unterrichtsreihe zum Einmaleins im 2. Schuljahr den Führerschein ein. Er soll keinesfalls die Kinder stressen oder unnötig unter Druck setzen. Der Führerschein sollte nur als zusätzliche Motivation eingesetzt und sowohl bei Kindern, als auch bei Eltern so verstanden werden!
Mit dem Führerschein die Kinder motivieren …
Hochmotiviert starten die Kinder in die Erarbeitung der Einmaleins Aufgaben. Diese Motivation könnt ihr unterstützen, indem ihr einen 1·1 Führerschein, oder auch 1·1 Pass genannt, in eurem Unterricht einsetzt.
Den 1·1 Führerschein könnt ihr euch unter diesem Beitrag herunterladen. Die 1er, 2er, 5er und 10er Reihe haben die Kinder meistens so schnell gelernt, dass sie mit einem schönen Erfolgserlebnis in das Einmaleins starten. Denn für jede korrekt und zügig aufgesagte Reihe gibt es einen Stempel oder Aufkleber in das entsprechende Feld. Zudem werden die Reihen von der Lehrkraft durcheinander abgefragt. Gelingt auch dies zügig und sicher, gibt es für die jeweilige Reihe einen zweiten Stempel bzw. Aufkleber. Haben die Kinder alle Reihen erfolgreich bearbeitet, wird der Führerschein von euch unterzeichnet. Dies ist für die Kinder eine schöne Anerkennung für die geleistete Arbeit.
… und den Überblick behalten
Ich finde es immer etwas schwierig, in einem offenen Unterricht, in dem sich die Kinder weitestgehend eigenständig die Einmaleinsreihen erarbeiten, den Überblick zu behalten. In den Heften sehe ich nur, welche Reihen bearbeitet wurden. Daraus wird noch nicht ersichtlich, welche Reihen bereits automatisiert sind. Dabei hilft mir der Führerschein. Ich hole mir in der Mathematikstunde einzelne Kinder nach vorne. Das geschieht komplett auf freiwilliger Basis. Die Kinder haben eine bestimmte Reihe geübt und wollen dies nun zeigen.
Sollte ich merken, dass eine Reihe noch nicht sitzt, kann das Kind in der Stunde nochmal alleine oder mit einem Partner zusammen üben. Manchmal sind es nur eine oder zwei Aufgaben aus einer Reihe, die nicht sitzen. Die Eltern haben gleichzeitig eine Rückmeldung darüber, welche Reihe noch geübt werden sollte. Der Führerschein kann selbstverständlich auch noch mit in Klasse 3 genommen und dort beendet werden.
Sabine Dietrich
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Den Führerschein zuerst ausschneiden, dann Vorder- und Rückseite zusammenkleben und zum Schluss knicken.
