Das Lehrwerk MiniMax für den individuellen Mathematikunterricht wurde überarbeitet. Geblieben sind die Kernideen, alle Kinder zu berücksichtigen, mit unterschiedlichen Unterrichtsformen kompatibel zu sein und für euch Lehrkräfte den Arbeitsaufwand gering zu halten. Mit der Überarbeitung von MiniMax gelingt dies nun noch besser.
Denjenigen von euch, die MiniMax noch gar nicht kennen, möchte ich das Konzept vorstellen. Für MiniMax-Vertraute sind die Neuerungen am Lehrwerk interessant, die im folgenden Beitrag blau hervorgehoben sind.
Zur Konzeption von MiniMax
MiniMax ist ein Unterrichtslehrwerk für das Fach Mathematik in den Klassen 1 bis 4. Damit die Schülerinnen und Schüler keine schweren Bücher schleppen müssen und ihr in der Unterrichtsgestaltung und der Themenwahl flexibel seid, gibt es für jedes Schuljahr vier Themenhefte: zwei zu den Bereichen „Zahlen und Rechnen“ und je eins zu den Bereichen „Größen und Sachrechnen“ und „Geometrie“. Die Erarbeitung eines Themas erfolgt kleinschrittig und nach dem
E-I-S-Prinzip (enaktiv, ikonisch, symbolisch). Es gibt eine ausgewählte Anzahl an Aufgabenformaten, die in den einzelnen Jahrgangsstufen regelmäßig wiederkehren.
Bekannte Formate sollen das selbstständige Erarbeiten ebenso erleichtern wie Aufgaben mit der Möglichkeit zur Selbstkontrolle. Für MiniMax werden kaum zusätzliche Arbeitsmittel benötigt. Formenplättchen werden zum Beispiel aus quadratischen Zetteln eines Zettelblocks selbst hergestellt. Daneben enthalten die Themenhefte Beilagen, z.B. Zwanzigerfeld, Plättchen, Hundertertafel und Hunderterfeld.
Die Reihenfolge, in der ihr die einzelnen Themen bearbeitet, bleibt euch überlassen. Ihr könnt zum Beispiel die Themenhefte Schritt für Schritt durcharbeiten oder ihr nutzt den vorgeschlagenen Stoffverteilungsplan, der die einzelnen Themenhefte kombiniert. Einige Klassen machen beispielsweise eine Stunde Geometrie pro Woche, in der sie ausschließlich im Geometrieheft arbeiten. Manche Schulen bearbeiten einzelne Themen in Form von klassenübergreifenden Projektwochen. Ebenfalls ist es möglich, MiniMax in offenen Unterrichtsformen und in der Jahrgangsmischung anzuwenden.
Um den Überblick nicht zu verlieren, enthält die Konzeption einen Minimalfahrplan, der im Lehrerband gekennzeichnet ist. Dort seht ihr, welche Inhalte mindestens bearbeitet werden müssen, um den Anforderungen des Lehrplans gerecht zu werden.
Da wir Lehrer uns bekanntlich immer viel Material zur Differenzierung wünschen, gibt es neben den Themenheften auch Förder- und Forderhefte, Kopiervorlagen, das Maxibuch und die Mach-Mit-Kartei mit handlungsorientierten Spielen.
Differenzierung mit MiniMax
Neben der Vielzahl an Begleitmaterialien beinhalten die Themenhefte bereits eine doppelte Differenzierung. Zum einen gibt es drei verschiedene Seitentypen:
- Die Basisseiten decken die Lehrplaninhalte ab.
- Auf den Trainingsseiten werden wichtige Inhalte wiederholt und geübt.
- Die Extraseiten beinhalten herausfordernde Fragen und Knobelaufgaben.
Zum anderen ist bei jeder Aufgabe der Anforderungsbereich ausgewiesen. Während die Basisseiten alle Anforderungsbereiche mit Schwerpunkt auf AB I (Reproduzieren) und AB II (Zusammenhänge herstellen) abdecken, befinden sich auf den Trainingsseiten hauptsächlich Aufgaben aus AB I und AB II sowie auf den Extraseiten verstärkt Aufgaben aus dem AB III (Verallgemeinern und Reflektieren).
Am Ende eines Themas steht der Hinweis auf einen Test im Teste dich selbst-Heft. Dieses enthält zu jedem Thema einen zweiseitigen Test. Auf der ersten Seite sind nur Aufgaben aus dem Anforderungsbereich I zu finden, auf der Rückseite Aufgaben zu den Anforderungsbereichen II und III. Die Seiten sind perforiert, so dass sie aus dem Heft herausgenommen werden können.
Neben der Selbsteinschätzung, die durch diese Tests möglich ist, bieten sie euch ein Diagnoseinstrument und können bei Elterngesprächen zur Dokumentation des Lernstandes dienen. Solltet ihr feststellen, dass ein Kind einen Inhalt noch nicht durchdrungen hat, so kann es die Trainingsseiten bearbeiten oder ihr greift auf das Begleitmaterial zurück. Kinder, die keine Schwierigkeiten bei einem Thema haben, können sich an die Extraseiten wagen oder bereits zum nächsten Thema übergehen.
Sprachsensibler Unterricht
Eine große Herausforderung sind in vielen Grundschulen die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Fragezeichen in den Köpfen der Kinder können leicht entstehen, wenn Wörter und Formulierungen anders verstanden werden, als sie gemeint sind. Die Frage „Wie viel Uhr ist es?“ zielt zum Beispiel nicht darauf ab, die Uhren im Klassenzimmer zu zählen. Dabei sind es nur wenige Buchstaben, die zwei verschiedene Aufgaben ausmachen („Wie viele Uhren sind es?“). Hier ist ein sprachsensibler Unterricht von besonderer Bedeutung. Die MiniMax Neubearbeitung legt viel Wert auf dieses Thema.
Wichtige Fachbegriffe werden in den Themenheften in Wortspeichern aufgeführt. Sie sollten von euch eingeführt werden, um einen mathematischen Wortschatz aufzubauen. Mögliche Schülerantworten und Sprachhinweise befinden sich auf jeder Seite in der Fußzeile. Diese können von euch Lehrkräften genutzt werden, um sprachschwachen Kindern Satzbausteine vorzugeben. Auch bestimmte Aufgabenformate enthalten Satzbausteine. Am Ende der Themenhefte „Zahlen und Rechnen B“, „Größen und Sachrechnen“ sowie „Geometrie“ gibt es eine Übersicht über die mathematischen Fachbegriffe („Unsere Fachsprache“). Diese Seite ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, schnell nachzuschlagen, wenn ihnen ein Wort und dessen Bedeutung nicht bekannt sind. Nur wenn die Kinder Satzbausteine und Fachbegriffe kennen bzw. auf sie zurückgreifen können, ist es möglich, sich über mathematische Inhalte auszutauschen.
Das Maxibuch
Ein besonderes Produkt aus der MiniMax-Reihe ist das DIN-A2 große Maxibuch. Auf der Vorderseite ist ein Wimmelbild zu einem mathematischen Thema abgebildet. Die kindgerechten Illustrationen sind ansprechend gestaltet und laden zum Entdecken, Beschreiben, Argumentieren und Kommunizieren über Mathematik ein. Wir Lehrer finden auf der Rückseite jedes Bildes Unterrichtshinweise.
Eine ausführliche Beschreibung der Neuerungen im Maxibuch findet ihr bald hier im Grundschul-Blog.
MiniMax denkt auch an euch!
MiniMax möchte es auch uns Lehrkräften leicht machen. So gibt es im überarbeiteten Lehrerband zu jeder Themenheftseite eine Seite mit Hintergrundinformationen, Unterrichtshinweisen und Differenzierungsmöglichkeiten. Dadurch können sich nicht nur fachfremde Lehrerinnen und Lehrer schnell einarbeiten.
Wie der Lehrerband im Einzelnen aussieht und was er sonst noch beinhaltet, lest ihr demnächst in einem separaten Beitrag.
Fazit
MiniMax ist ein Lehrwerk von Lehrkräften für Lehrkräfte, die wissen, wie der Alltag in den Klassenzimmern aussieht und welchen Bedarf es gibt.
Durch die doppelte Differenzierung und die Begleitmaterialien gelingt es MiniMax, alle Schülerinnen und Schüler mitzunehmen.
Die ansprechenden Figuren Mini und Max, die kindgerechten Illustrationen und die Mach-Mit-Kartei bringen Schwung in den Unterricht. Die Überarbeitung von MiniMax ist jetzt noch besser auf das individuelle Lernen abgestimmt, bietet euch Lehrkräften weitere Arbeitserleichterungen und wird durch Differenzierungsmöglichkeiten und Hilfen zur Sprachbildung den Anforderungen an den Unterricht gerecht.
Viel Spaß beim Unterrichten mit MiniMax!
2 Kommentare
Liebes Klett-Team,
warum wurden in der Neuausgabe des Teste-dich-selbst-Heftes die Punkte durch Smileys ersetzt? Ich finde eine aufgabenbezogene Bepunktung eindeutiger als drei Smileys. Zudem lassen die Smileys unterschiedlich viel oder wenig Spielraum bei der Lernstandsbeurteilung. Beides nebeneinander würde für mich Sinn machen. Als Lernstands-/ Lernentwicklungsinstrument finde ich das Heft nun nicht mehr gelungen.
Liebe Manuela,
die Smileys direkt neben den einzelnen Aufgaben dienen nicht der Beurteilung durch die Lehrkraft, sondern der Rückmeldung des Kindes. Die Idee ist, dass das Kind selbst die Smileys ankreuzt, je nachdem, ob ihm die Aufgabe leicht fiel oder nicht. Die Punkte an den Aufgaben haben wir weggelassen, da das Teste dich selbst-Heft nicht als Lernzielkontrolle, sondern als laufende Lernstandsdiagnose gedacht ist. Es steht jeder Lehrkraft frei, eine zusätzliche Punktevergabe vorzunehmen. Wir haben für die Rückmeldung der Lehrperson einen eigenen Bereich unten auf jeder Seite vorgesehen. Dort kann aufgaben- und kompetenzbezogen die Leistung des Kindes eingeschätzt werden. Wir hoffen, dass die Hintergründe für diese Überarbeitung nun nachvollziehbarer sind.
Viele Grüße,
Maike