22. Februar 2021
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Heute möchten wir euch zeigen, wie ihr mit einfachen Mitteln einen Erklärfilm erstellen könnt. Hierzu nehmen wir euch bei der Entstehung unseres Erklärfilms zum Spiel Rot gegen Blau mit.

Worum geht es?

Im Anschluss an unseren Blogartikel Erklärfilm zum Strategiespiel Rot gegen Blau in Mathematik zeigen wir euch heute den Entstehungsprozess des Films. Anhand dieses Beispiels seht ihr, wie man mit einfachen Mitteln einen Erklärfilm erstellen kann und euch so unterstützen, eure eigenen Filme für das Lernen auf Distanz umzusetzen.

Erklärfilme bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich selbstständig zu Hause neue Lerninhalte zu erschließen. Außerdem bietet das Medium Chancen zur Förderung von individuellem Lernen. Das Video kann zu verschiedenen Zeiten im Lernprozess genutzt werden und somit können die Kinder eigenständig entscheiden, wie oft sie den Erklärfilm schauen und in welchem Tempo sie sich Inhalte erschließen. Zudem werden sie in ihrer Medienkompetenz geschult.

Angesichts der aktuellen Situation bieten Erklärfilme im Hybridlernen die Chance, neue Lerninhalte sowohl für die Kinder im Präsenz- als auch für die Kinder im Distanzlernen zugänglich zu machen.

Sicherlich besteht schon eine Fülle an Erklärvideos zu verschiedensten Themengebieten, dennoch ist es oft schwierig, aus dem großen Angebot geeignetes Material für den eigenen Unterricht auszuwählen. Der Vorteil eines eigens erstellten Erklärfilms besteht darin, diesen passgenau für die eigene Lerngruppe zu entwickeln.

Aus Erfahrung wissen wir, dass die Kinder es schätzen, auch im Lernen auf Distanz,  die Stimme der eigenen Lehrkraft zu hören.

Vielleicht spielt ihr schon länger mit dem Gedanken, einen eigenen Erklärfilm zu drehen? Ihr werdet sehen, die Umsetzung ist gar nicht so schwierig.

Wie sind wir vorgegangen?

1 Inhalt des Films

Zunächst haben wir überlegt, wie die Spielregeln kindgerecht filmisch aufbereitet werden können und den groben Ablauf skizziert.

2 Vorbereitung des Films

Nach der Ideenfindung haben wir das Material zusammengetragen, zum einen die Ausstattung um zu filmen:

  • Handy bzw. Kamera ggf. Mikrofon
  • Stativ (Die Kamera kann auch festgehalten werden oder mit Hilfsmitteln , z. B. Bücherturm, fixiert werden.)
  • geeigneter Hintergrund

Zum anderen haben wir das Spielmaterial zurechtgelegt, welches im Film zu sehen ist:

  1. Wendeplättchen
  2. Spielplan

Zur Übersicht haben wir zu Beginn des Videos ein Titelbild eingefügt, indem wir den Titel des Films mit einem passenden Bild auf Papier gebracht haben (s. Abb. 1).

3 Drehen des Films

Beim Filmen ist darauf zu achten, eine ruhige und ausreichend helle Umgebung zu wählen. Ein geladener Akku und ausreichend Speicherplatz sind von Vorteil ;-)

Nachdem wir das Handy ins Stativ eingesetzt haben, starteten wir den Aufnahmemodus (s. Abb. 1).  Bei der Aufnahme haben wir direkt parallel zur Handlung die Erklärungen mitgesprochen.

Wir haben uns dazu entschieden, die verschiedenen Sequenzen des Films einzeln zu drehen. Dies bietet den Vorteil bei eventuellen Versprechern nur einzelne Parts erneut drehen zu müssen. Außerdem kann bei Bedarf noch ohne großen Schneideaufwand ein Teil hinzugefügt oder ersetzt werden.

Aufbau Erklärfilm drehen

Abb. 1: Aufbau mit Smartphone und Stativ (Tack und Koschinski)

Wie geht es weiter?

Nachdem alle Sequenzen einzeln gefilmt wurden, mussten diese noch zusammengefügt werden. Dazu haben wir das Videoprogramm auf dem Handy genutzt (z. B. iMovie). Alternativ kann man die Filmdateien auf den Computer übertragen und dann mit Programmen wie Windows Movie Maker, PowerPoint oder Keynote bearbeiten. In der Regel sind die Programme auch ohne Vorkenntnisse intuitiv zu bedienen und bieten die Möglichkeit Filmdateien zu schneiden, zusammenzufügen und gegebenenfalls mit Ton zu hinterlegen. Nimmt man den Film direkt mit Ton auf, muss man die einzelnen Parts nur noch zusammenfügen und erhält so in Kürze ein Lernvideo nach eigenen Vorstellungen.

Es bietet sich an, den Film nach Fertigstellung einer weiteren Person zu zeigen, um auf eventuelle Unstimmigkeiten oder fehlende Aspekte aufmerksam zu werden. Diese können dann noch bearbeitet werden, bevor der Film den Schülerinnen und Schülern präsentiert wird.

Zusammenfassung

Die folgenden Punkte haben wir euch auch in einer Check-Liste zum Download zusammengestellt.

Vor dem Dreh

  • Welchen Inhalt möchte ich den Schülerinnen und Schülern zugänglich machen?
  • Was sind die wesentlichen Aspekte?
  • Stichpunkte machen
  • Welches Material benötige ich für das Filmen?
  • Welches Material benötige ich im Film?
  • Material zurechtlegen

Während des Drehs

  • Umgebung wählen
  • Kamera und ggf. Stativ aufbauen
  • langsam und deutlich sprechen
  • kindgerechte Sprache verwenden
  • auf Passung von Handlung und Erklärung achten

Nach dem Dreh

  • Filmdateien zusammenfügen
  • Filmdateien schneiden oder anderweitig bearbeiten
  • Sind alle zentralen Aspekte vorhanden?
  • Sind die Erklärungen in sich stimmig und nachvollziehbar?
  • Ggf. nachbearbeiten, ansonsten speichern nicht vergessen ;-)

Viel Spaß beim Filmen!

Maike Koschinski

Name: Maike Koschinski

Ich arbeite als Grundschullehrerin im Westmünsterland. In diesem Schuljahr bin ich Klassenlehrerin einer 2. Klasse, zu der 27 Kinder und unser Klassenmaskottchen Erwin das Erdmännchen gehören. Privat verbringe ich gerne Zeit mit der Dekoration meiner Wohnung, die ich mir mit meinen zwei Kaninchen Minerva und Noël teile. Wenn ich zu Hause bin, backe ich gerne und probiere neue Rezepte aus. Gerne bin ich aber auch unterwegs, am liebsten in Frankreich.

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