6. Dezember 2019
334

Vertrautwerden mit der Anlauttabelle

Frage ich die Kinder am 1. Schultag, warum sie zur Schule gehen möchten, antworten viele: „Um lesen, schreiben und rechnen zu lernen.“ Um lesen und schreiben zu lernen, bekommen die Kinder in den ersten Tagen eine Anlauttabelle an die Hand, mit deren Hilfe sie in die Lage versetzt werden, Wörter lautgetreu zu schreiben. Hier ist es gerade in Klassen mit vielen Migranten/geflüchteten Kindern wichtig, dass sie die Wörter der Anlauttabelle richtig lernen und auch verinnerlichen, damit die Kinder das richtige Wortmaterial zur Hand haben. Vielfältige Übungen helfen dabei den Kindern mit der Anlauttabelle vertraut zu werden.


Abwechslungsreiches Üben mit den Anlauten

AnlautBingo Bilderseite

Anlaut-Bingo Bilderseite

AnlautBingo Buchstabenseite

Anlaut-Bingo Buchstabenseite

In meiner Klasse erfreut sich das Anlaut-Bingo immer einer großen Beliebtheit. Dazu werden die Spielpläne in Klassenstärke kopiert (vorne Bilder, auf der Rückseite die passenden Buchstaben) und an die Kinder verteilt. Als Spielsteine nehme ich immer diese runden Plättchen, die vorher an der Stelle des Loches im Ordner waren. Die habe ich im großen Karton von einer Ordnerfirma bekommen. Aber natürlich gehen auch Muggelsteine, Spielsteine, Spielchips oder Wendeplättchen.

Die Kinder (oder die Lehrkraft) entscheiden, mit welcher Seite sie spielen möchten: Mit der Bildseite oder der Buchstabenseite. Die Lehrkraft zieht aus einem Säckchen eine Karte und nennt entweder das Bild „Rakete“ oder den Laut „R“ oder als weitere Hilfe „R wie Rakete“. Die Karten können zur Kontrolle an die Seite gelegt oder an die Tafel gehängt werden. Die Kinder legen ein Plättchen auf das entsprechende Bild oder den Buchstaben. Wer zuerst eine Reihe voll hat „waagrecht, senkrecht, diagonal“ ruft laut „Bingo“.

Die Spielpläne bieten sich noch für weitere Übungen an:

  • festigen der Begriffe „oben“, „unten“, „links“, „rechts“, „in der Mitte“
  • genaues Beschreiben des Gegenstandes und die Kinder/Mitschüler erraten den Gegenstand

Domino und Memory als weitere Übungsmöglichkeiten

Mit dem Domino können die Kinder entweder alleine oder in einer Kleingruppe nach den bekannten Domino-Regeln üben.

Das Memory ist den meisten Kindern ebenfalls bekannt und kann komplikationslos und schnell eingeführt werden.

Weitere Übungsformate mit den Memorybildkarten:

  • die Kinder suchen eigene Sortiermöglichkeiten
  • als Anbahnung zu Nomen können die Kinder die Karten nach Menschen, Tiere, Pflanzen oder Gegenstände sortieren
  • nach Anzahl der Silben sortieren
AnlautDomino
  • die Kinder legen Rätselwörter für Mitschüler. Dazu müssen die Karten zum Teil mehrfach ausgedruckt werden.
  • als Erzählanlass: die Kinder ziehen eine oder mehrere Karten und erzählen dazu eine Minigeschichte (ein Satz oder mehrere)

Es empfiehlt sich, die Materialien auf dickerem Papier (mind. 160g) auszudrucken und zu laminieren.


Danke!
334 Personen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Klicke aufs Herz und sag Danke.