3. Januar 2022
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Kreative Auseinandersetzung mit literarischen Lesetexten – aber warum?

Wenn Kinder sich mit literarischen Texten auseinandersetzen, dann wird meist die Fantasie angeregt, Empathie gefördert, indem sie sich in die Handelnden hineinversetzen und auch der individuelle Umgang mit Sprache wird gefördert.

Aufgaben, bei denen die Kinder zum Beispiel Abschnitte zusammenfassen oder bestimmte Informationen im Text suchen sollen, beschränken den Text auf das Wesentliche.

Kreative Leseaufgaben geben Kindern hingegen die Möglichkeit, den Textinhalt weiterzudenken und damit auszugestalten.


Wann können kreative Leseaufgaben angeboten werden?

Kreative Leseaufgaben können starken Leser:innen bereits ab Ende Klasse 1 im Forderunterricht bis Ende Klasse 4 angeboten werden.

Die Aufgaben sollten individuell an das Niveau der Leserschaft angepasst sein. Manche Aufgaben bieten auch die Möglichkeit der Partner- oder Gruppenarbeit. Im Download findet ihr meine Vorschläge als Kärtchen für den Unterricht.


Wie biete ich den Kindern kreative Leseaufgaben an?

Ich nutze gerne zwei Formen:

1.) Blindes Ziehen der Aufgabe aus einer Kiste

Vorteil:

– die Kinder wählen nicht immer nur die gleiche Aufgabe aus, die ihnen am meisten Spaß macht

Nachteil:

– evtl. entstehende Unlust, die geloste Aufgabe ordentlich zu bearbeiten

Niko Karteikarte

2.)  Freies Wählen einer Aufgabe

Vorteil:

– Förderung des selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeitens

– Lesemotivation wird beibehalten

Nachteil:

– es wird möglicherweise immer nur die gleiche Aufgabenstellung ausgewählt

Tipp: Regel aufstellen, dass immer eine andere Aufgabe ausgewählt werden muss. Evtl. kann man sich selbst eine Notiz machen, um den Überblick zu behalten. Toll finde ich auch Portfolios, denn bei diesen hat man einen schönen Überblick über die Ergebnisse.


Wie führe ich kreative Leseaufgaben durch und wie geht es weiter?

Wenn es der Platz in der Klasse zulässt, mag ich das flexible Seating sehr. Hier können die Kinder selbst ihren Arbeitsort auswählen und entscheiden.

Auch Gruppentische, an denen die stärkeren Leser:innen arbeiten, eignen sich prima.

So geht’s:

  • die Kinder lesen den Text noch einmal und untersuchen ihn hinsichtlich ihrer Aufgabe.
  • bei Partner- oder Gruppenaufgaben tauschen sie sich aus und tragen die gewonnenen Erkenntnisse zusammen
  • entsprechend der Aufgabe gestalten sie ihre individuelle Lösung (und halten sie im Portfolio fest)
  • die Kinder dürfen ihr Ergebnis präsentieren und erhalten in einer Top-Tipp-Runde Feedback.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren!

Niko lesend
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